Haferkater: „Wir haben Porridge ein neues Image gegeben und es in die Gegenwart transportiert“

Immer mehr Menschen legen Wert auf eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung, doch oft ist diese unterwegs nur schwer möglich – es fehlt an gesunden und pflanzenbasierten Angeboten. Das wollte das Gründungsteam von Haferkater ändern: Und so entwickelte sich innerhalb von zehn Jahren aus einem kleinen Berliner Porridgecafé ein Franchise mit aktuell über 20 Stores in ganz Deutschland. Mit seinem breiten Sortiment an Porridge und vegan-vegetarischen Speisen ist Haferkater die Anlaufstelle für nachhaltigkeitsbewusste Menschen im urbanen Raum. Nun möchte das Team einen Schritt weiter gehen und Haferkater vom Markt nehmen –  und das Unternehmen in Verantwortungseigentum überführen. In unserem Interview erzählen die Gründenden Anna Schubert, Leandro Burguete und Levin Siert, wie es zu dieser Entscheidung kam, was Haferkater so besonders macht und wie die weiteren Zukunftspläne aussehen.

Econeers: Hallo ihr drei und herzlich willkommen zu unserem Interview. Vermutlich kennen euch schon einige, die viel mit der Bahn unterwegs sind und am Bahnhof nach gesunden To-Go-Speisen Ausschau halten. Könnt ihr auch nochmal für die, die euch nicht kennen, kurz erklären, was ihr macht?

Leandro Burguete: Mit Haferkater bieten wir ein schnelles und vollwertiges Frühstück als Take-Away an: Porridge, aus täglich frisch geflocktem Hafer.

Anna Schubert: Viele Menschen haben aufgrund ihrer Ernährungspräferenzen Schwierigkeiten, unterwegs Essen zu finden, das sie anspricht. Wir schließen diese Lücke – und ergänzen sie mit dem besten Kaffee, den man im Bahnhof finden kann.

Levin Siert: Wir setzen dort an, wo Reisende und Pendler keine oder zu wenige Optionen für eine ausgewogene Ernährung vorfinden. Unseren Porridge gibt es deshalb auch für Reisende in den Fernverkehrszügen der Deutschen Bahn.

Econeers: Haferbrei ist an sich nichts Neues und vermeintlich ein eher schlichtes Gericht, und doch begeistert ihr monatlich über 200.000 Gäste in euren Stores. Was steckt hinter dem Erfolg eures Porridges?

Anna Schubert: Ich denke, genau das überzeugt: Es ist ein altbekanntes und – vor allem – lange bewährtes Produkt, das seit Jahrtausenden gegessen wird. Porridge ist nicht schwer zu verstehen und nicht schwer zu verdauen, zwei sehr relevante Argumente.

Leandro Burguete: Es schmeckt einfach! Der Porridge wird bei uns stündlich frisch angesetzt und bekommt dadurch eine cremige Konsistenz. Mit den verschiedenen Nüssen & Früchten als Toppings dazu ist es das perfekte Essen für unterwegs.

Levin Siert: Wir haben Porridge ein neues Image gegeben und ein Traditionsgericht in die Gegenwart transportiert.

Econeers: In kürzester Zeit konntet ihr euch an wichtigen Bahnknotenpunkten in ganz Deutschland positionieren und seid mit eurem Porridge in allen ICE/IC Bordrestaurants und in über 4.000 Supermärkten zu finden. Was ist eure Strategie hinter diesen Meilensteinen?

Levin Siert: Man findet uns überall dort, wo unsere Produkte für die Kund:innen den größten Mehrwert bieten. Das Verzehrverhalten der Menschen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv verändert. Die Menschen werden immer mobiler, gleichzeitig auch gesundheitsbewusster.

Econeers: Ein wichtiger Punkt für euer Wachstum war und ist das Franchisesystem. Was glaubt ihr, bewegt eure Partnerinnen und Partner dazu, ein Haferkater-Store zu eröffnen?

Leandro Burguete: Unsere Franchisepartner sind in erster Linie Unternehmer:innen, die sich von der Selbständigkeit mit Haferkater einen wirtschaftlichen Erfolg versprechen. Sie glauben daran, dass Haferkater langfristig am Markt erfolgreich bleibt und die Bekanntheit der Marke stetig wächst. 

Anna Schubert: Sie können auch darauf vertrauen, dass sie mit der Zentrale im engen Austausch sind, mit Herausforderungen nicht alleine gelassen werden. Wir sind auch eine junge Marke, die (digitale) Innovationen übernimmt und die operativen Prozesse permanent optimiert.

Econeers: Welche Werte vertretet ihr bei und mit Haferkater?

Leandro Burguete: Wir glauben fest daran, dass unternehmerisches Handeln zu einer besseren und faireren Gesellschaft führen kann. Mit Haferkater sehen wir uns in der Verantwortung, einen positiven Beitrag zu leisten, in jedem Bereich, mit dem wir uns mit unserem Unternehmen auseinandersetzen.

Anna Schubert: In jedem Entscheidungsprozess spielt Nachhaltigkeit eine Rolle und es ist uns sehr wichtig, im Zuge des Wachstums nicht unnachhaltiger zu werden, sondern durch optimierte Prozesse immer besser zu werden.

Econeers: Ihr sagt Nachhaltigkeit steht für euch mit an erster Stelle. Was versteht ihr unter diesem Begriff konkret und wie realisiert ihr nachhaltiges Wirtschaften bei Haferkater?

Anna Schubert: Ganz konkret haben wir alles in unseren Nachhaltigkeits- und Unnachhaltigkeitsberichten aufgeschlüsselt. Insgesamt fokussieren wir uns nicht auf einen einzelnen Bereich, sondern möchten sowohl den Food Waste so gering wie möglich halten, als auch die Herkunft unserer Produkte kontrollieren, mit Mitarbeitenden, Gästen und Geschäftspartner:innen in einem respektvollen Austausch bleiben und natürlich wollen wir wachsen – aber ohne damit das Unternehmen in Gefahr zu bringen.

Levin Siert: Unsere Einzelhandelsprodukte stellen wir mit Zutaten aus der Region her und verwenden keine tierischen Produkte. Die Bio-Zertifizierungen, sowie die jährlichen V-Label Audits, unterstützen uns mit einer transparenten Aufschlüsselung der verschiedenen Lieferant:innen, der Rohstoffproduktion bis hin zu Reinigungsprotokollen der einzelnen Maschinen für Koch- und Abfüllprozesse.

Econeers: Ihr habt die Entscheidung getroffen, Haferkater in Verantwortungseigentum zu überführen, d. h. neben einer sinnorientiert Geschäftsausrichtung kann das Unternehmen nicht mehr verkauft werden. Wie kam es zu der Entscheidung diesen Weg zu gehen?

Anna Schubert: Nach ein paar Jahren stellen sich die meisten Gründungsteams die Frage, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll. Wir haben immer wieder bei anderen Start-Ups erlebt, dass eine Übernahme mehr geschadet als geholfen hat. Jeder kann die für sie oder ihn passende Entscheidung treffen und wir haben gemerkt, dass wir niemals verkaufen werden, weil wir nicht alles riskieren wollen, wofür Haferkater seit der Gründung steht. Verantwortungseigentum gibt dem einen Rahmen und den Menschen, die mit uns arbeiten, die Garantie, dass die Werte erhalten bleiben. Auch die Gäste können sich darauf verlassen, dass sich im Hintergrund nicht eine ganz andere Ausrichtung entwickelt.

Econeers: Bei solch einer Transformation ändern sich natürlich auch einige Dinge. Was denkt ihr, wird sich für Haferkater nach innen und außen nach dieser Umwandlung verändern? 

Leandro Burguete: Die Umwandlung wird sowohl nach innen wie nach außen unser Ziel stärken, ein gutes Unternehmen aufzubauen, dass einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leistet. Es ist dann nicht mehr nur ein Versprechen von uns als Geschäftsführer:innen, sondern wird in der Unternehmensform verankert und kann nicht mehr verändert werden.

Anna Schubert: Ich denke, von außen stärkt es noch mehr das Vertrauen in die Marke und die Produkte. Im Inneren kann auch vom Team langfristig mehr Verantwortung übernommen werden.

Levin Siert: Unsere Wachstumsziele und Ansprüche an die Produktqualität werden von dieser Umwandlung nicht verändert. Es ist vielmehr eine Garantie, diese in die Zukunft zu transportieren und sich nicht in Kompromisslösungen zu verlieren und somit der Unternehmensidentität zu schaden.

Econeers: Mit dem Crowdinvesting wollt ihr über verschiedene Vertriebswege nun bis zu 3,5 Millionen Euro Nachrangkapital aufnehmen (davon bis zu 600.000 Euro über Econeers). Für was genau wollt ihr das akquirierte Kapital einsetzen?

Leandro Burguete: Mit den ersten 1,6 Millionen Euro werden wir weitere Haferkater Stores ausbauen und Haferkater noch bekannter machen. Mit den restlichen 1,9 Millionen Euro werden wir die Umwandlung in Verantwortungseigentum finanzieren. Das meint konkret den Zurückkauf von 35 % der Anteile, die zurzeit von Investoren-Gesellschaftern gehalten werden.

Econeers: Wenn ihr es kurz zusammenfassen müsstet, warum sollte sich unsere Crowd ein Investment in Haferkater nicht entgehen lassen?

Anna Schubert: Weil zusätzlich zu einer guten Rendite das Wissen da ist, wofür das Geld eingesetzt wird und Anleger:innen damit einen positiven wirtschaftlichen Wandel unterstützen.

Leandro Burguete: Weil Haferkater schon beweisen konnte, dass das Geschäftsmodell erfolgreich ist und immer mehr Top-Standorte an Bahnhöfen und Flughäfen angemietet bekommt.

Levin Siert: Mit einem Invest in Haferkater bieten wir allen Anleger:innen ein zukunftsfähiges Konzept mit einer sehr guten Rendite und einem positiven Impact.

Econeers: Zum Schluss ist euer persönlicher Geschmack gefragt: Auf welchen Porridge aus eurem Sortiment möchtet ihr am Morgen auf keinen Fall verzichten?

Leandro Burguete: Auf den Powerkater! Erdnussmus, Banane, Apfel, Leinsamen, Datteln und Zimt, ganz ohne zugesetzten Zucker & unser Beststeller.

Anna Schubert: Da reihe ich mich ein. Ich versuche ihn zu Hause nach zu kochen, aber bei Haferkater schmeckt er besser.

Levin Siert: Den Ready to eat Porridge Apfel-Zimt nehme ich häufig mit für unterwegs oder mit ins Büro.

Econeers: Vielen Dank für eure Zeit! Wir wünschen euch ein erfolgreiches Funding.

Die OneCrowd Securities GmbH tritt als vertraglich gebundener Vermittler für Rechnung und unter Haftung gemäß § 3 (2) WpIG der Effecta GmbH, Florstadt, auf. 

Gesetzlicher Hinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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