MYBALI COFFEE: „Bis Ende 2022 möchten wir über 2.000 neue Märkte mit unseren Produkten beliefern”

Als eines der weltweit beliebtesten Heißgetränke mit einem Marktvolumen von rund 372 Millionen Euro im Jahr 2022 ist Kaffee auch in Deutschland unangefochtener Dauerbrenner. Arabica, Robusta und andere Kaffeesorten bringen uns munter durch den Tag. Aber haben Sie schon mal etwas vom Mandheling oder Luwak Kaffee aus Indonesien gehört? Die Herkunft sowie die Anbaubedingungen des Kaffees werden immer wichtiger. Das bemerkte auch Sascha Bayu Handojo und gründete 2016 MYBALI COFFEE. Mit seinen hochqualitativen Kaffeespezialitäten bringt das Unternehmen nicht nur die indonesische Lebens- und Genusskultur direkt in unsere heimischen Tassen, sondern verfolgt gleichzeitig das Prinzip Direct Trade. Wir sprachen im Interview mit dem Gründer u. a. über das Direct-Trade-Siegel, die bisher größte Herausforderung, eine besondere Roadshow und darüber, was das Startup noch plant, um das MYBALI-Erlebnis der Kunden zu steigern.

Seedmatch: Hallo Sascha, wer heutzutage gern Kaffee trinkt, hat die Qual der Wahl aus vielen unterschiedlichen Sorten und Anbietern. Den meisten Verbrauchern ist aber nicht nur der Geschmack, sondern auch die Herkunft sehr wichtig. Wie erlebt ihr den Markt und wo lässt sich MYBALI COFFEE hier am besten einordnen?

Sascha Bayu Handojo: Selamat siang! Wir als MYBALI COFFEE spezialisieren uns auf indonesische Kaffeespezialitäten und decken somit eine Nische im europäischen Markt ab. Im Kaffeesegment stehen bisher brasilianische oder kolumbianische Produkte im Vordergrund, während Indo-Kaffee noch sehr unbekannt ist. Diese Marktlücke haben wir genutzt und wollen sie mit MYBALI verändern, indem wir indonesischen Kaffee mit einem ausgezeichnetem Aroma und mit exzellenter Qualität auf dem europäischen Markt anbieten.

Seedmatch: Mit eurem Geschäftsmodell bringt ihr nicht nur die indonesische Lebens- und Genusskultur nach Deutschland und Europa, sondern schafft gleichzeitig auch bessere Lebensbedingungen in Indonesien. Welche Schritte seid ihr dafür gegangen?

Sascha Bayu Handojo: Ich wollte schon immer Erfolg und Menschlichkeit verbinden – das, was MYBALI u. a. heute ausmacht. Seitdem wir die ersten Grünbohnen im Jahr 2016 nach Deutschland brachten und durch die steigende Nachfrage und das positive Feedback die Marke MYBALI COFFEE entstand, war es mir schon immer wichtig, fair und nachhaltig zu handeln. So ist der MYBALI-Standard entstanden, der unsere hochqualitativen indonesischen Produkten auszeichnet, die ohne Zwischenhändler nach Deutschland gebracht werden und mit gutem Gewissen genießbar sind. Das heißt, dass durch den Direct Trade bei MYBALI die gesamten Erlöse direkt an die Kaffeebauern und Händler in Indonesien gehen, sodass deren Fokus ganz auf der Qualität des Kaffees und der Produkte liegt. Unser Standard kam hier in Deutschland sehr gut an, wodurch wir 2019 den Markteintritt beim ersten Edeka-Markt geschafft haben und unser Business-Netzwerk sich um eine Vielzahl an namhaften Firmenkunden erweitert hat.

Seedmatch: Und was war für euer Unternehmen die bisher größte Herausforderung auf diesem Weg?

Sascha Bayu Handojo: Nach meiner Zeit in Indonesien musste ich bei meiner Rückkehr nach Deutschland feststellen, dass es bis dato keinen Anbieter für hochwertigen indonesischen Kaffee in Deutschland gab, was immer noch eine der größten Herausforderungen für MYBALI darstellt. Durch die Seltenheit von indonesischem Kaffee im Markt wird eine Unwissenheit bei Kunden hervorgerufen, die es erschwert, Vertrauen aufzubauen. Wenn man neue Geschäftspartner oder Neukunden trifft, braucht man immer eine gewisse Geduld, um die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Kunden gegenüber den MYBALI-Produkten zu gewinnen.

Seedmatch: Eure Produkte tragen ein Direct-Trade-Siegel. Welche Rolle spielt der direkte Handel für euch und wie sorgt ihr für die gute Qualität eures Kaffees?

Sascha Bayu Handojo: Durch den direkten Kontakt mit den Rohstoffbauern und durch unsere regelmäßigen Besuche und den persönlichen Austausch prüfen wir gemeinsam die Qualität unserer Kaffeekirschen. Dadurch, dass wir die Kaffeebauern persönlich kennen und sie die gesamten Erlöse erhalten, sind sie präziser und pingeliger, wenn es um die Qualität des Kaffees und der MYBALI-Produkte geht. Unser Kaffee darf im indonesischen Regenwald auf Vulkangestein wachsen, wird dort von Hand gepflückt und anschließend unter der Sonne Indonesiens getrocknet. Unsere Bohnen werden anschließend in Deutschland von Meisterhand schonend geröstet und veredelt. Der Antrieb für unseren Erfolg ist die Dankbarkeit und Wertschätzung unserer indonesischen Produzenten, die wir bei jedem Besuch bekommen.

Seedmatch: Mit eurem Produkt stecht ihr aus der Masse hervor. Euren Kaffee und Kokosblütenzucker findet man bereits in 800 Supermarktregalen und eurem Online-Shop. Was ist derzeit euer stärkster Vertriebskanal und wie viel Umsatz konntet ihr bereits erzielen?

Sascha Bayu Handojo: Wir fokussieren uns auf 4 Wachstums-Channels: LEH, Online, Stores und B2B. Zudem haben wir bereits 2021 mit der Expansion nach Österreich, Niederlande und die Schweiz begonnen. MYBALIs stärkster Vertriebskanal ist derzeit der Lebensmitteleinzelhandel, mit dem wir einen Umsatz von 800.000 € erzielen konnten. Durch unsere Streckenverträge mit den zwei größten Supermarktketten Edeka und Rewe haben wir 2022 die Möglichkeit mit unserem eigenen Vertriebsteam monatlich 200 neue LEHs anzubinden. Bis Ende 2022 möchten wir somit über 2.000 neue Märkte mit unseren Produkten beliefern.

Seedmatch: In eurem Online-Shop vertreibt ihr zusätzlich zu euren Kaffeesorten auch Lifestyle-Produkte wie z. B. BALI BAGS. Was habt ihr mittel- und langfristig noch in Planung, um das MYBALI-Erlebnis der Kunden zu steigern?

Sascha Bayu Handojo: Aufgrund unseres rasanten Wachstums möchten wir alle Produktionsprozesse selbst abbilden und insbesondere eine eigene Röstanlage aufbauen. Dies sorgt für eine gleichbleibend gute Qualität und den MYBALI-Standard, den wir jahrelang akribisch gepflegt haben. Unser Ziel ist es, 2022 1.000 Tonnen Kaffee aus eigener Rösterei zu produzieren. An unserem neuen Standort bei München, der MYBALI WORLD, möchten wir ein Erlebnis für die ganze Familie schaffen. Wir verführen unsere Kunden mit der tropischen Welt Indonesiens und informieren dort über Kaffeepflanzen, Kaffeeröstung und die indonesische Kultur – in Form von Events, Live Tastings und Barista-Schulungen. Darüber hinaus führt MYBALI in diesem Jahr neue Produktkategorien wie MYBALI TEA, SPICES und CHOCOLATE ein und möchte allen Zielgruppen die perfekte Ergänzung zu Kaffee bieten.

Seedmatch: Während der Pandemie 2020 habt ihr mit VW T1 Bullis eine bundesweite Roadshow durchgeführt, über die ihr jede Menge Fans und Bestandskunden generieren konntet. Was war das Besondere daran – und ist schon eine weitere Roadshow in Planung?

Sascha Bayu Handojo: Unsere Kernkompetenzen liegen schon immer im Service, was sich in unseren deutschlandweiten Roadshows widergespiegelt hat. Die Roadshows und Verkostungen waren eine unserer Stärken während der Corona-Pandemie. Während sich die Konkurrenten zurückzogen, haben wir unsere Promotion den zu dieser Zeit gültigen Regelungen angepasst und weiterhin unseren Kaffee vor Ort verkosten lassen. So konnten wir auch einige Partner Die freien Betriebsräte (DfB) anbinden und können heute bei den Betriebsratswahlen der BMW Group unterstützen.

Seedmatch: Mit der indonesischen Regierung habt ihr einen starken Partner an eurer Seite. Inwiefern hilft euch die enge Zusammenarbeit beim weiteren Aufbau der Marke?

Sascha Bayu Handojo: Unser größter Unterstützer ist das Land Indonesien. Durch den Support der indonesischen Regierung und die offizielle Zusammenarbeit mit dem indonesischen Botschafter in Deutschland, Arif Havas Oegroseno, seit dem Jahr 2020 konnten wir unser Business-Netzwerk weltweit um viele wertvolle Kontakte erweitern.

Seedmatch: Nun wollt ihr noch weiter wachsen und über Seedmatch 500.000 Euro einsammeln. Wofür wollt ihr dieses Kapital verwenden?

Sascha Bayu Handojo: Mit dem eingesammelten Kapital von Seedmatch möchten wir unsere Produktkategorien erweitern, unsere eigene Produktionsstätte in der Erlebniswelt MYBALI World aufbauen und unsere Vision der MYBALI MOMENTS Plattform realisieren.

Seedmatch: Könntet ihr bitte für unsere Leser noch einmal zusammenfassen, warum sich ein Investment in MYBALI COFFEE lohnt?

Sascha Bayu Handojo: Kaffee ist eines der sichersten Investments der Welt, da er selbst während schwerster Krisen seinen Wert gehalten hat. Wer in MYBALI investiert, investiert in einen Spezialisten für indonesische Kaffeespezialitäten mit viel Wachstumspotenzial.

Seedmatch: Und eine letzte Frage: Sascha, welche Sorte Kaffee aus eurem Sortiment trinkst du am liebsten und zu welcher Tageszeit? Und hast du einen Insider-Tipp, wie man seinen Kaffee noch bewusster genießen kann?

Sascha Bayu Handojo: Um produktiv in den Tag zu starten, treibe ich jeden Morgen zehn Minuten Sport und führe meine tägliche Meditation durch. Bei meiner morgendlichen Routine darf neben einem guten Buch meine Tasse Café Crema nicht fehlen. Am besten lässt sich der Kaffee frisch gemahlen und handgebrüht mit einem V60 Dripper genießen. Der V60 Dripper ist ein Handfilter mit einer größeren Bodenöffnung, was dafür sorgt, dass das Wasser gleichbleibend zirkuliert und der Kaffee beim Brühen stets in Bewegung bleibt. Dies sorgt für einen besseren und intensiveren Geschmack und macht unseren MYBALI COFFEE noch leckerer.

Seedmatch: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen dir und dem gesamten MYBALI-Team einen erfolgreichen Fundingstart!

Sascha Bayu Handojo: Wir bedanken uns für eure Unterstützung, heißen euch in der MYBALI Community willkommen und freuen uns, mit euch gemeinsam einen Neuigkeitswert in den Kaffeemarkt zu bringen.

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

2 Comments

  1. Uwe Richardt
    29. Juni 2022

    Hält der Kaffeverkauf einem Vergleich mit einem Fairtrade Siegel stand? Mach ich hier den Reibach, wenn ich bei euch investiere, oder sind die Kaffebauern in Indonesien die Gewinner? Für mich eine der Hauptfragen, ob ich investiere.
    Gruß Uwe Richardt

    Antworten
  2. Sascha Bayu Handojo
    30. Juni 2022

    Guten Tag Uwe,

    danke für deine gute Frage.

    Wir halten den Standard mit DirectTrade sogar besser Stand, wir arbeiten direkt mit den Kaffeebauern und arbeiten nicht wie bei Fairtrade erlaubt ist, mit Maklern.

    Die direkte Bezahlung ist der Grund warum mehr bei den Kaffeebauern ankommt. (ca 1-2 USD mehr pro Kilo).

    Trotzdem gehören auch die Investoren zu den Gewinnern, da wir dafür die besten Qualitäten erhalten.

    Während Covid haben wir über 2.500 Kaffeebauern geholfen und sind für die Farmer zu einer der beliebtesten Marken in Europa geworden.

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