Kerl Eyewear: „Ein reines High-End Premium-Brillenlabel nur für Männer gab es bisher nicht.“

Kerl Eyewear-Gründer Jaromir Ufer und Johannes Dillinger

Kunden wollen Produkte, die ihren Bedürfnissen entsprechen und mit denen sie sich zu 100 % identifizieren können. Solche passgenauen Produkte dürfen dann auch gern etwas mehr kosten. Unser neues Funding Kerl Eyewear hat die Chance von Nischenprodukten erkannt und entwickelt Premium-Brillen für einen ganz ausgewählten Kundenkreis: Männer mit hohen Ansprüchen an das Design und das Material selbst. Mit seiner eigens entwickelten Material-Innovation, dem sogenannten Flexarbon, revolutioniert Kerl Eyewear die Brillenbranche. Durch diese neue Technologie entstehen zeitlose Gestelle im Premiumsegment, die leichter sind als ein Blatt Papier. Im Interview mit den Kerl Eyewear-Gründern Dr. Jaromir Ufer und Dr. Johannes Dillinger (v. l. n. r.) sprachen wir über die Besonderheiten der Material-Technologie Flexarbon, prominente Marketingkooperationen sowie die Strategie einer spitzen Markenpositionierung.

Seedmatch: Hallo Jaromir, hallo Johannes und herzlich willkommen zum Interview! Das Material Carbonfaser begleitete euch auch schon lange vor der Gründung von Kerl Eyewear. Ihr beide habt Ingenieurswesen studiert und wart es gewohnt, mit solchen Materialien zu arbeiten. Was genau habt ihr vor Kerl gemacht?

Dr. Jaromir Ufer: Hallo, ja, wir sind gefühlt schon ewig von dem Material begeistert. Ich habe schon als Jugendlicher angefangen, mit dem Werkstoff zu arbeiten und Modellflugzeuge sowie Rennradteile daraus gebaut. Mit dieser Begeisterung habe ich dann Kunststofftechnik mit Schwerpunkt Faserverbundwerkstoffe studiert und danach in der Wissenschaft beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) angefangen zu arbeiten. Dort habe ich Johannes kennengelernt – wir haben uns angefreundet und begonnen aus Spaß neben der Arbeit an dem Projekt Carbonbrille zu arbeiten. Ich bin dann vom DLR zu der Firma VOITH in die Industrie gewechselt, habe nebenberuflich an der TU München im Bereich Carbontechnologie promoviert und konnte in wahnsinnig spannenden Projekten das Gelernte in die Praxis bringen. Mit dem Brillenprojekt haben wir in der ganzen Zeit nebenher weitergemacht und das hat dann immer mehr Fahrt aufgenommen.

Dr. Johannes Dillinger: Mein Hintergrund ist die Luft- und Raumfahrttechnik. Ich habe zum Thema Carbon-Strukturoptimierung an der TU Delft promoviert und arbeite bis heute mit großer Freude beim DLR in der Wissenschaft an verschiedenen Anwendungen für modernste Carbontechnologien.

Seedmatch: Jaromir, wie  kamst du nun dazu, deinen Job aufzugeben und dich ganz dem Thema Kerl Eyewear zu verschreiben?

Dr. Jaromir Ufer: Das war tatsächlich eine schwere Entscheidung. Mein letzter Job hat mir auch sehr viel Spaß bereitet und ich hatte dort durchaus auch schon etwas Karriere gemacht. Der Reiz, mein Glück mit meinem eigenen „Baby“ zu versuchen, war jedoch größer. Wir hatten mit Kerl Eyewear bereits sehr schöne Erfolge feiern können, aber es war klar, dass es nun die ganze Aufmerksamkeit braucht, um das Potenzial voll ausschöpfen zu können.

Seedmatch: Man kennt das ja: Nach einem langen Tag drückt es auf der Nase. Wer selbst kein Brillenträger ist, hat es zumindest schon bei Freunden, Familie & Co. gesehen bzw. im Sommer mit der eigenen Sonnenbrille erlebt. Unschöne Abdrücke auf dem Nasenrücken zeigen, dass so ein kleines Hilfsmittel doch ein ziemliches Gewicht mit sich bringt. Bei euren Brillen passiert das nicht – warum?

Dr. Johannes Dillinger: Das ist im Prinzip ganz simpel – unsere Brillen sind federleicht. Dadurch sitzen sie viel besser im Gesicht und üben an den Auflagepunkten natürlich viel weniger Druck aus. Dazu kommt, dass bei unseren Brillen die Kontaktpunkte mit extrem hochwertigen und perfekt an die Kopfform anpassbaren Elementen ausgestattet sind. Im Ergebnis ist der Tragekomfort in einer anderen Liga, verglichen mit ähnlich markant aussehenden Fassungen. 

Dr. Jaromir Ufer: Die hinter dem extrem geringen Gewicht liegende Technologie ist die große Herausforderung. Wir haben mehrere Jahre an der perfekten Kombination der Rohmaterialien gearbeitet, um das perfekte Carbon für Brillen – unser Flexarbon – zu erschaffen.

Seedmatch: Eine Brille, die so leicht und dünn ist, kann doch nicht stabil sein, oder? 

Dr. Johannes Dillinger: Doch, genau das ist das Besondere an unserem Flexarbon, es ist sehr stabil. Normalerweise ist Carbon relativ spröde und bricht leicht, aber wir haben von Anfang an in der Entwicklung darauf gezielt, dass unsere Brille alltagstauglich ist und die notwendige Flexibilität aufweist. Mit sehr umfangreichen Computersimulationen und einer Vielzahl von realen Testreihen, haben wir aus den unglaublich vielen möglichen Carbon-Typen genau den richtigen Werkstoff für unsere Anwendung geschaffen.

Seedmatch: Mit eurer Marke „Kerl Eyewear” sprecht ihr bewusst nur männliche Brillenträger an. Warum habt ihr euch für eine so eingeschränkte Zielgruppe entschieden und plant ihr in Zukunft auch eine Kollektion für Frauen? 

Dr. Jaromir Ufer: Die DNA der Marke Kerl Eyewear basiert auf unserem persönlichen Hintergrund, also Engineering, High-Tech-Materialien und allgemein derartigen Technologien. Das sind genau die Themen, die uns als Gründerteam von Kerl Eyewear begeistern und die die Marke transportieren. Und das sind Themen, die vorrangig Männer ansprechen – da lag es nahe, eine Marke gezielt für Männer zu schaffen.
Und dies ist auch gleichzeitig eine Marktlücke, die wir strategisch besetzen. Ein reines High-End Premium-Brillenlabel nur für Männer gab es bisher nicht. Und das Ganze kommt sehr gut an – ein bisschen Provokation hilft im Marketing bekanntlich ja auch.
Eine Kollektion für Frauen: Wir freuen uns sehr, wenn auch Frauen unsere Brillen tragen. Wir haben auch einige Kundinnen, unter anderem Optikerinnen, die die Brillen begeistert tragen. Fündig werden diese bei unseren Unisex-Designs, aber eine Linie speziell für Frauen wird es bei Kerl Eyewear nicht geben. Dafür gibt es etliche andere Labels, die genau das machen. Wir bleiben bei unserer spitzen Positionierung.

Seedmatch: Eure Kunden haben neben der Qualität mit Sicherheit auch hohe Ansprüche an das Design der Brillen – schließlich ist eine Brille zu jeder Zeit präsent. Wer ist für die ausgefallenen Kreationen eurer Brillen verantwortlich und wie viele unterschiedliche Designs gibt es zurzeit?

Dr. Jaromir Ufer: Das macht unser Designchef Markus Moser. Er ist der Brillenguru im Team, hat etliche Jahre Erfahrung in der Branche und speziell auch mit dem Design von Brillen. Momentan gibt es 18 verschiedene Modelle und in Kürze werden 6 weitere folgen. Darüber hinaus haben wir noch eine Kollektion für Asien entwickelt, die speziell auf die dortigen Gesichtsformen abgestimmt ist und weitere 8 Modelle umfasst. Alle unsere Modelle gibt es derzeit in 5 verschiedenen Farben. Dies ist auch ein Novum, da wir es mit einem eigenen Verfahren geschafft haben die schwarze Carbonfaser in sehr schöne Farbnuancen zu färben.

Seedmatch: Und nicht nur die Designs sind Unikate – auch bei der Produktion setzt ihr auf 100 % Handfertigung. Steht ihr selbst an der Werkbank und setzt die Gestelle zusammen?

Dr. Johannes Dillinger: Ja, das kommt durchaus vor. Wir haben zwar mittlerweile ein sehr eingespieltes Produktionsteam, aber hin und wieder stehen wir auch selbst an der Werkbank. Für die Weiterentwicklung unserer Prozesse ist es auch sehr wichtig, dass wir dies mit dem ganzen Team und der gebündelten Kompetenz tun. Wir haben mit einer von uns für das Brillendesign und die Fertigung eigens entworfenen Softwareumgebung eine sehr wertvolle Grundlage geschaffen, die es uns erlaubt extrem effizient vom ersten Gedanken eines neuen Designs zu einer fertigen Brille zu gelangen.

Seedmatch: Wo können interessierte Brillenträger eure Gestelle kaufen? Besitzt ihr einen eigenen Online-Shop oder setzt ihr auf den direkten Vertrieb im Geschäft?

Dr. Jaromir Ufer: Unser Vertriebsweg ist heute ganz klar der stationäre Handel. Wir arbeiten über hervorragende Distributoren und auch direkt mit Premium-Optikern zusammen, die unsere Brillen verkaufen. Der Online-Vertrieb von Korrekturbrillen funktioniert heute noch nicht wirklich. Der Marktanteil ist mit unter 2 % noch sehr gering. Wir finden das Thema aber sehr spannend und haben daher jetzt auch einen eigenen Online-Shop gelauncht. Zudem haben wir mit der Premium-Eyewear Plattform FAVR einen sehr guten Partner für die Online-Auswahl von Brillen, der wiederum eine hervorragende Schnittstelle zum stationären Handel abbildet.

Seedmatch: Mit euren leichten Carbon-Gestellen seid ihr echte Überflieger: Red Bull Air Race Weltmeister Matt Hall ist ein großer Fan eurer Produkte und ein exklusives Testimonial. Wie kam es zu dieser besonderen Kooperation? 

Dr. Johannes Dillinger: Ich kenne Matt Hall, seit ich das Winglet für sein Rennflugzeug vor einigen Jahren designt habe. Matt hat damals von unserer Carbonbrillen-Entwicklung erfahren und war total begeistert. Seitdem ist er ein Fan von Kerl Eyewear und trägt die Brillen extrem gerne. Da lag es nahe, dass wir ihn gefragt haben, ob wir ihn als Testimonial porträtieren dürfen. Er hat dem sofort zugestimmt und so haben wir mit seinem Team ein Fotoshooting während des Rennens in Budapest gemacht. Das war ein großer Spaß – es ist total verrückt was die Jungs mit ihren Rennflugzeugen anstellen.

Seedmatch: Könnt ihr noch einmal zusammenfassen, warum man sich ein Investment in Kerl Eyewear nicht entgehen lassen sollte – abgesehen von einem Wunsch-Brillenunikat, was die Investoren ab einem Investment von 25.000 Euro angefertigt bekommen können.

Dr. Jaromir Ufer: Wir sind in einem extrem großen, wachsenden Markt und haben mit unserem Produkt, den Patenten sowie Markenrechten eine sehr gute Ausgangsbasis. Unsere spitze Positionierung und das Markenkonzept sind sehr ausgefeilt und für unsere Unternehmensgröße haben wir mit unseren Marketingkooperationen hervorragenden Content.

Langfristig halte ich es für ziemlich wahrscheinlich, dass der Brillenmarkt durch beispielsweise Smart Glasses disruptiv verändert wird. Hierfür haben wir mit unserem Flexarbon vielleicht eine der Schlüsseltechnologien in der Hinterhand.

Seedmatch: Noch eine Frage zum Schluss: Welches Modell tragt ihr selbst am liebsten?

Dr. Johannes Dillinger: Aktuell die CARB-006, eine klassische, rundliche Panto-Form, die ich auch auf dem Bild trage. Aber das wechselt immer wieder auch mal zu der extrem markanten CARB-002, die Matt Hall auch immer trägt oder zur eher kantig, maskulinen CARB-003.

Dr. Jaromir Ufer: CARB-009 in der Farbe Raw-Gold. Dies ist ein ganz klassisches Panto-Design, inspiriert durch die Hollywood-Schauspieler der 60er Jahre und seitdem eigentlich nie wieder aus der Mode gekommen. Als Sonnenbrille liebe ich die CARB-008 in Raw-Night, die ist einfach cool und passt dabei auch noch in fast jedes Gesicht.

Seedmatch: Vielen Dank, dass ihr euch Zeit für unser Interview genommen habt. Wir wünschen euch einen erfolgreichen Fundingstart!

Dr. Jaromir Ufer: Vielen Dank, wir freuen uns schon sehr auf den Start.

Dr. Johannes Dillinger: Dankeschön.

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

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