DZ4: „Genau wie wir ist Econeers ein Pionier in seinem Segment – dadurch gab es einen guten Fit”

DZ4 war eines der ersten Econeers-Fundings und sammelte im Jahr 2014 mithilfe von 143 Investoren 180.000 Euro ein – der Startschuss für das damals junge Unternehmen, das dank der Econeers-Crowd seine Produkte finanzieren und sich am Markt etablieren konnte. Bis heute ist der Pionier für die Vermietung von Solaranlagen erfolgreich am Markt und feierte kürzlich ebenfalls sein 10-jähriges Jubiläum. Wir haben bei Arne Horn, Director Sales & Marketing, nachgefragt, warum sich das Unternehmen seinerzeit für ein Crowdinvesting entschieden hat, welche Chancen sich durch das Funding für DZ4 ergeben haben und wie sich die Firma seitdem entwickeln konnte.

Econeers: Hallo Herr Horn, DZ4 war eines der ersten Unternehmen, das sich im Jahr 2014 über die damals erst wenige Monate alte Econeers-Plattform finanziert hat. Crowdinvesting war seinerzeit vielen Unternehmen noch gar kein Begriff. Warum hat sich DZ4 für die neue Finanzierungsform und die Zusammenarbeit mit Econeers entschieden?

Arne Horn: DZ4 vertreibt im Grunde zwei Produkte: Zum einen ein Kapitalprodukt, über das wir die Solaranlagen finanzieren, und zum anderen unser Endkundenprodukt: eine Solaranlage mit Speicher zur Miete im Rundum-Sorglos-Paket. Dieses sehr kapitalintensive Geschäftsmodell hat DZ4 2012 erfunden und als erstes Unternehmen auf dem deutschen Markt eingeführt. Mit Econeers hatten wir in dieser frühen Phase eine tolle Möglichkeit, die Ansprüche der beiden Produkte zu kombinieren und Aufmerksamkeit auf unser neuartiges Geschäftsmodell zu lenken. Ein weiterer Vorteil war zudem, dass sich die Nutzer:innen von Econeers und Interessent:innen von DZ4 sehr ähnlich waren. Genau wie DZ4 ist Econeers ein Pionier in seinem Segment und hat die Early Adopter angesprochen. Dadurch gab es einen entsprechend guten Fit.

Econeers: 143 Anleger investierten 180.000 Euro in DZ4. Was hat Ihrem Unternehmen das Crowdinvesting rückblickend gebracht?

Arne Horn: Durch das Crowdinvesting erhielten wir vorrangig das sogenannte Proof of Concept für unser Geschäftsmodell. Wir konnten mit den 180.000 Euro Kund:innen gewinnen, unsere Produkte finanzieren und uns am Markt etablieren. Außerdem sorgte das Crowdinvesting für eine größere Bekanntheit von DZ4 in der damals kleinen deutschen Solarbranche.

Econeers: Damals sind Sie mit dem Ziel an den Start gegangen, die Stromversorgung für Hausbesitzer neu zu gestalten – durch ein Leasingmodell für Solaranlagen. Hat sich Ihr Geschäftsmodell seitdem verändert?

Arne Horn: An unserem Modell hat sich seit der Gründung nichts grundlegend geändert. Noch immer ist es unsere oberste Priorität, die Energiewende voranzutreiben und Hausbesitzer:innen zu unterstützen, unabhängig von ihrem Stromversorger zu werden. Das Ziel bleibt also gleich, auch wenn sich mit der Zeit unsere Angebote oder Zielgruppen verändern können.

Econeers: Häufig dient Crowdinvesting nicht nur der Kapitalbeschaffung, sondern ist auch ein wirksames Mittel für die Kundenakquise. Konnten Sie nach dem Funding Econeers-Investoren als Kunden gewinnen?

Arne Horn: Definitiv konnten wir nach dem Crowdinvesting eine Steigerung unserer Bekanntheit feststellen. Und ja, auch einige unserer Crowdinvestor:innen sind anschließend Kund:innen bei DZ4 geworden und haben eine eigene Solaranlage gemietet. Das ist eine schöne Bestätigung!

Econeers: Seit dem Funding ist viel Zeit vergangen. Welche großen Meilensteine hat DZ4 zwischenzeitlich erreicht?

Arne Horn: Ganze zehn Jahre ist DZ4 nun schon am Markt. In der Zeit ist eine Menge passiert und wir konnten einige Meilensteine verbuchen. 2017 gewannen wir unseren ersten großen Kooperationspartner: den deutschen Strom- und Gasanbieter Yello. Seitdem unterstützen wir das Unternehmen bei der Realisierung seines Pachtmodells Yello Solar.

Acht Jahre nach unserer Gründung, im Jahr 2020, knackten wir dann den Umsatz von 100 Millionen Euro. Das ist wohl für jedes Unternehmen ein schönes Ereignis. Wenige Monate später erwarb die EnBW die Mehrheit an unserem Unternehmen. Seit Ende 2022 sind wir eine hundertprozentige Tochter der baden-württembergischen EnBW – ein Meilenstein, der dafür gesorgt hat, dass DZ4 weiter wachsen kann. Das zeigt sich auch in der nationalen Abdeckung mit Vertrieb und Errichtung, die wir ebenfalls im letzten Jahr erreicht haben. Zudem feierten wir 2022 unser 10. Jubiläum und starteten mit einem neuen Markendesign in die nächste Dekade.

Econeers: Inzwischen hat DZ4 über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gab es Herausforderungen bei der Expansion, die Sie überwinden mussten?

Arne Horn: Klar ist: Mit Wachstum gehen auch immer Veränderungen einher. Die Organisation muss wachsen können und neue Strukturen sollten etabliert werden. Gleichzeitig dürfen die Qualität des Produktes sowie die Kosten nicht aus den Augen gelassen werden. Dafür sind die Mitarbeiter:innen das wichtigste Gut. Wir müssen die richtigen Menschen finden und motiviert halten. Entsprechend sollte im Team ein gutes Arbeitsumfeld geschaffen werden. Ich denke, am wichtigsten ist, sich ständig zu hinterfragen und nicht krampfhaft an Altem festzuhalten. So kann DZ4 auch große Krisen, wie zuletzt die Corona-Pandemie, überstehen.

Econeers: Seit 2022 ist DZ4 eine Tochterfirma des Energiekonzerns EnBW. Wie hat die Übernahme das weitere Wachstum von DZ4 befördert?

Arne Horn: Erst wenige Monate sind vergangen, seit wir eine Tochterfirma der EnBW geworden sind. Um große Aussagen zu treffen ist es daher noch zu früh. Das Unternehmen ist aber bereits seit 2015 an DZ4 beteiligt. Die EnBW bedeutet für DZ4 also Stabilität und Vertrauen, sowohl für uns als auch unsere Kund:innen. Grundsätzlich erwarte ich, dass die Beständigkeit, die sich durch die Unternehmensverbindung eingestellt hat, noch stärker wird und wir wertvolle Synergien mit anderen Teilen des EnBW-Konzerns herstellen können. Dazu zählt beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem Speicherhersteller SENEC.

Econeers: In Zeiten von Klimawandel und Energiekrise sind erneuerbare Energien so gefragt wie nie zuvor. Wie hat sich die Nachfrage bei DZ4 insbesondere im vergangenen Jahr entwickelt?

Arne Horn: Seit Februar 2022 konnten wir eine erhöhte Nachfrage feststellen. Unsere Kund:innenzahl hat sich durch die Energiekrise quasi über Nacht vervielfacht. Das ist natürlich schön für uns und unsere Produkte, stellte uns gleichzeitig aber auch vor die herausfordernde Aufgabe, Engpässe im Bereich der Materialverfügbarkeit und Installationskapazität zu managen. Das war nicht immer einfach, doch durch unsere langfristigen und vertrauensvollen Partnerschaften mit bundesweiten regionalen Errichtungsbetrieben haben wir auch diese Phase erfolgreich gemeistert.

Econeers: Heute entscheiden sich viele Unternehmen – gerade auch im Bereich erneuerbare Energien und nachhaltige Geschäftsmodelle – für ein Crowdinvesting. Welchen Rat möchten Sie anderen Unternehmen, die diese Finanzierungsform wählen, mit auf den Weg geben?

Arne Horn: Einfach machen. Nutzt die Möglichkeit einer großen Crowd, gerade, wenn euer Produkt und Unternehmen noch nicht so bekannt ist. Bei DZ4 hat es gut funktioniert!

Übrigens: DZ4 gratuliert Econeers auch in einer Video-Botschaft zum 10-jährigen Jubiläum – nicht verpassen!

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