Nachhaltige Investments sind gefragt. Immer mehr Anleger schauen sich nach Geldanlagen um, die nicht nur eine hohe Rendite versprechen, sondern gleichzeitig Gutes für die Umwelt tun. Diesen Ansatz verfolgt auch Econeers-Investor Christoph Klaus. Der 37-jährige Berliner hat sich schon immer für den Klimaschutz starkgemacht. Damals – als Schüler und Student – hatte er Zeit, um Recycling-Papier zu verkaufen oder eigene kleine Solaranlagen zu bauen. Heute steht er mitten im Berufsleben und sucht nach anderen Wegen, um sich einzubringen. Im Interview erklärt er, warum ihm nachhaltige Geldanlagen so wichtig sind – und auf was er dabei achtet.
Seedmatch: Herr Klaus, welche Rolle spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit für Sie, wenn Sie sich für eine Geldanlage entscheiden?
Christoph Klaus: Das kann ich ganz kurz sagen: Nachhaltigkeit ist für mich ein extrem wichtiges Entscheidungskriterium, wenn es um Geldanlagen geht. Und noch ein Aspekt ist mir wichtig: Für mich ist entscheidend, dass ich weiß, wo mein Geld am Ende hingeht. Bei einem großen Fonds ist das eher schwierig. Oft weiß man vorher nicht, in was der Fonds genau investieren wird. Es bleibt eine Blackbox. Ich bevorzuge Anlageformen, bei denen man in bestimmte Projekte oder in bestimmte Unternehmen investiert.
Seedmatch: Beim Crowdinvesting geht das. Bei Econeers kann man sich das Unternehmen aussuchen, in das man investieren möchte. Außerdem teilen die Firmen mit, für was das Geld der Crowd verwendet wird.
Christoph Klaus: Ja, das macht das Investment für mich greifbarer. Bei Econeers hat mich die Kombination aus Crowdinvesting und Nachhaltigkeit überzeugt. Aber ich muss auch sagen: Mir ist der Schutz der Umwelt schon lange ein großes Anliegen. Das hat schon in der Schule angefangen.
Seedmatch: In der Schule?
Christoph Klaus: Ja, damals war ich bereits in einer Umwelt AG und habe Schulhefte aus Recycling-Papier verkauft. Wir haben schon damals darauf hingewirkt, den Energieverbrauch der Schule zu reduzieren. Später, an der Uni, ging das weiter. Ich habe in Dresden Verkehrsingenieurwesen studiert und war nebenbei in der Arbeitsgruppe UniSolar, in der wir Solaranlagen gebaut haben. Damals hatte ich mehr Zeit, dafür weniger Geld. Jetzt, im Berufsleben, habe ich weniger Zeit und suche deshalb nach anderen Wegen, um den Schutz der Umwelt zu fördern.
Seedmatch: Mit Geld kann man also auch beim Thema Nachhaltigkeit etwas bewegen?
Christoph Klaus: Ich bin überzeugt davon, dass man mit sinnvollen Geldanlagen die Welt ein Stückchen besser machen kann. Bei mir fing es mit einem Konto bei der UmweltBank an. Das ist schon viele Jahre her. Über diesen Weg wurde ich erstmals auf nachhaltige Geldanlagen aufmerksam. Ich interessiere mich sehr für Photovoltaik und habe deshalb in Anleihen investiert, die einen Bezug zu Solarprojekten hatten. Damit mein Portfolio nicht zu einseitig wird, habe ich später auch in Windenergie und Biogas investiert. Anfang des Jahres bin ich dann auf Econeers und das Crowdinvesting aufmerksam geworden.
Seedmatch: Hatten Sie sich bereits vorher mit Crowdinvesting beschäftigt?
Christoph Klaus: Nicht intensiv, aber ich kannte schon ein paar Plattformen. Allerdings habe ich bei denen oft ein sehr unspezifisches, buntes Angebot vorgefunden. An Econeers hat mir gefallen, dass es diesen Fokus auf nachhaltige Projekte gibt.
Seedmatch: Next2Sun, SUNfarming – das sind nur zwei Projektentwickler im Bereich erneuerbare Energien, die auf Econeers Kampagnen gestartet haben. Wenn Sie sich für Ökostrom interessieren, haben Sie dort bestimmt besonders hingeschaut.
Christoph Klaus: Mich interessieren Projekte im Bereich erneuerbare Energien, weil diese Branche in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird. Schon deshalb, weil grüner Strom zunehmend gebraucht wird. Überall ist von der Elektromobilität die Rede, die gestärkt werden soll. Aber die Elektromobilität ist nur dann ein Vorteil, wenn dafür auch Ökostrom genutzt wird. Zwar lag der Anteil des grünen Stroms in diesem Jahr erstmals über 50 Prozent. Aber bis wir 100 Prozent erreichen, ist es noch ein langer Weg. Und in anderen Ländern gibt es noch mehr Nachholbedarf und noch mehr Chancen für die erneuerbaren Energien.
Seedmatch: Also haben Sie sich bei Econeers auch Solarprojekte ausgesucht?
Christoph Klaus: Natürlich sind diese Projekte für mich spannend. Allerdings wollte ich bewusst auch einmal in andere Bereiche investieren. Eben weil ich schon Anlagen im Bereich erneuerbare Energien im Portfolio habe, ich aber das Risiko streuen will, habe ich mir bewusst bei Econeers andere Projekte ausgesucht. Und ich bin da auch schnell fündig geworden. Ich habe zum Beispiel in koawach investiert. Nachhaltigkeit meint für mich eben nicht nur Umweltschutz.
Seedmatch: Was gehört für Sie noch dazu?
Christoph Klaus: Für mich gehört zum Beispiel ein fairer Handel zur Nachhaltigkeit mit dazu. Bei koawach, dem Hersteller für fair produzierten Koffein-Kakao, hat mir gefallen, dass sich das Unternehmen für faire Arbeitsbedingungen in Lateinamerika einsetzt. Außerdem sitzt koawach in Berlin, also in der Stadt, in der ich lebe.
Seedmatch: Sie haben bereits viele Erfahrung im Bereich Geldanlagen sammeln können. Welchen Tipp haben Sie für jene, die sich zum ersten Mal an ein Investment wagen?
Christoph Klaus: Wenn man mit grünen Investments anfangen will, dann sollte man mit kleinen Beträgen und überschaubaren Laufzeiten starten. Wenn ich bei einem größeren Fonds oder einer Anleihe gleich 10.000 Euro oder mehr investieren soll und mein Geld 15 Jahre gebunden ist, dann tue ich mich als Anfänger damit vielleicht etwas schwer. Auf Plattformen wie Econeers kann man sich besser ausprobieren, weil Investments schon ab 250 Euro möglich sind. Mit der gewonnenen Erfahrung traut man sich dann nach und nach auch größere Anlagesummen zu. Aber ich finde auch für erfahrene Investoren ist Crowdinvesting interessant.
Seedmatch: Warum das?
Christoph Klaus: Weil es eine schöne Ergänzung ist. Wenn ich mit 250 Euro schon einsteigen kann, habe ich die Chance, mit einer überschaubaren Summe viele verschiedene Investments zu tätigen. Ich kann mein Portfolio also leichter diversifizieren. Und mit größeren Summen funktioniert das ebenfalls.
Seedmatch: Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei Ihren Investments.