Exit bei erdbär: „Unsere Crowd erhält ein zweistelliges Multiple auf das ursprüngliche Investment“

Für unser Startup erdbär und seine Investoren gibt es Grund zur Freude: Das Unternehmen, das unter dem Namen “Freche Freunde” gesunde Snacks für Kinder herstellt, die mittlerweile zum festen Inventar der großen Supermarktketten gehören, gab kürzlich einen erfolgreichen Exit bekannt. Käufer der Unternehmensanteile ist der Schweizer Food-Konzern Hero (u. a. Corny, Schwartau), die Marke “Freche Freunde” bleibt jedoch erhalten und auch das Gründerpaar Alexander und Natacha Neumann (im Bild mit ihren Kindern) ist weiterhin an Bord.

Die Seedmatch-Investoren profitieren nun von verschiedenen Renditebringern – allen voran dem Bonuszins nach Exit-Ereignis. Zusätzlich erhalten sie ihr Ursprungsdarlehen zzgl. einer Basisverzinsung von 1 % p. a. zurück und bekommen zudem einen gewinnabhängigen Bonuszins ausgezahlt, da erdbär das Jahr 2018 – wie bereits die Vorjahre – mit Gewinn abgeschlossen hat. Mit einem zweistelligen Multiple aufs Ursprungsinvestment übertrifft der Exit-Ertrag sogar das Renditepotenzial von 15 % p. a., das Seedmatch kürzlich in seinem Fundingindex für Startup-Investments der Jahre 2011 bis 2014 ermittelt hatte. Nach Lottohelden im Jahr 2015 und XLETIX 2018 ist es insgesamt bereits der dritte Exit für die Seedmatch-Crowd.

Wir sprachen im Interview mit erdbär-Gründer Alexander Neumann darüber, welches Feedback zum Exit das Unternehmen von der Crowd erhalten hat, wie die Verhandlungen mit dem Hero-Konzern abgelaufen sind und wie es für die Marke “Freche Freunde” nun innerhalb des Konzerns weitergeht.

Seedmatch: Hallo Alex, herzlich willkommen zum Interview – und herzlichen Glückwunsch! Ihr habt das erreicht, wovon viele Startups und ihre Crowdinvestoren träumen – einen erfolgreichen Exit. Wie ist die Stimmung bei euch? Habt ihr schon ordentlich gefeiert?

Alexander Neumann: Hallo Kirsten, auch wenn es im Sinne unserer Verträge z. B. mit den Seedmatch-Investoren und von außen gesehen ein Exit ist, empfinden wir es tatsächlich nicht ganz so, gefeiert haben wir daher auch nicht wirklich. Wir machen genau da weiter, wo wir vor der Zusammenarbeit mit unserem strategischen Partner auch schon aktiv waren. Natürlich freuen wir uns, einen starken Partner an der Seite zu haben, der uns finanziell und operativ unterstützen kann. Trotzdem gibt es noch unglaublich viel zu tun, um unsere Mission, die Ernährungsgewohnheiten von Kindern etwas zu verbessern, weiter voranzutreiben.

Seedmatch: Wer sich die Kommentare unter eurem Post im Investor Relations-Bereich anschaut, der merkt: Eure Crowd ist in Feierlaune. Das Angebot für den Bonuszins nach Exit-Ereignis wurde mit Begeisterung aufgenommen. Welches Feedback habt ihr von euren Investoren bekommen?

Alexander Neumann: Bis jetzt durchweg positives. Wir haben sehr viel Dankbarkeit erhalten und auch Ermutigungen, unseren Weg so weiter zu gehen. Das tut im Alltag, in dem es manchmal drunter und drüber geht, natürlich gut!

Seedmatch: Könnt ihr uns denn grob verraten, über wie viel Rendite sich eure Crowd freuen darf?

Alexander Neumann: Es handelt sich um ein zweistelliges Multiple auf das ursprüngliche Investment. Genaueres dürfen wir aber nicht sagen, da wir mit unserem neuen Gesellschafter Stillschweigen über die Details vereinbart haben.

Seedmatch: Vor allem andere Startup-Gründer unter unseren Lesern interessiert natürlich, wie euer Weg zum großen Ziel aussah. Wie ist euer Käufer, der Schweizer Hero-Konzern, auf euch aufmerksam geworden und warum passt ihr perfekt in sein Portfolio?

Alexander Neumann: Unser großes Ziel haben wir wie gesagt noch gar nicht erreicht, nur einen weiteren wichtigen Meilenstein. Die Hero Gruppe teilt unsere Werte und unsere Mission und kann uns dadurch einen wichtigen Hebel bieten, um noch mehr Kunden zu erreichen. Durch die offensichtlichen Parallelen (Hero war ja schon in anderen Märkten im Baby- und Kleinkindbereich unterwegs) kannten wir uns schon und sind über die letzten zwölf Monate immer wieder ins Gespräch gekommen. Dabei haben wir immer deutlicher gespürt, dass eine Zusammenarbeit für beide Seiten Sinn machen würde.

Seedmatch: Wie lange hat es von den ersten Gesprächen mit dem Hero-Konzern bis zum unterzeichneten Kaufvertrag gedauert?

Alexander Neumann: Circa zwölf Monate vom ersten Kennenlernen bis zur Konkretisierung der Form der Zusammenarbeit.

Seedmatch: Gab es Hürden, die ihr auf diesem Weg überwinden musstet – und wie habt ihr sie gemeistert?

Alexander Neumann: Nicht wirklich, der Fit der Firmen war recht früh klar, das Zwischenmenschliche konnten wir auch sehr schnell validieren, danach steckte der Teufel nur noch im Detail. Das hat sich dann ein bisschen gezogen…

Seedmatch: Wie geht es für erdbär nun innerhalb des Hero-Konzerns weiter? Bleibt die Marke erhalten?

Alexander Neumann: Natürlich, sonst wären wir die Zusammenarbeit gar nicht eingegangen. Wir konnten mit der Marke Freche Freunde einen wirklichen Mehrwert schaffen, es wäre sinnfrei, das auf das bei unseren Kunden entstandene Vertrauen zu verzichten. Im Gegenteil, wir wollen die Marke noch mehr stärken, denn es gibt noch viel zu viele unsinnige, an Kinder gerichtete Produkte da draußen.

Seedmatch: Welche Chancen und Synergien bieten sich für euch und erdbär durch den Exit?

Alexander Neumann: Wir haben jetzt etwas mehr Puffer, um “gesunde” Warenbestände halten zu können – das war immer wieder ein Problem bei unserem doch sehr Cashflow-getriebenen Geschäft. Darüber hinaus gehen wir gemeinsam einige Projekte in der Produktentwicklung und vielleicht im Einkauf an. Ansonsten gibt es auch schon regen “informellen” Austausch, in dem wir bereits viel voneinander lernen.

Seedmatch: Welche Pläne verfolgen deine Frau Natacha und du als Gründer von erdbär jetzt?

Alexander Neumann: Die gleichen wie vorher 🙂

Seedmatch: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch alles Gute für die Zukunft!

Alexander Neumann: Vielen Dank und euch weiterhin alles Gute mit Seedmatch!