Der Markt für Photovoltaik-Speicher entwickelt sich im Eiltempo. Solarmodule werden immer günstiger und Stromspeicher sorgen zunehmend dafür, dass die Sonnenenergie dann zur Verfügung steht, wenn sie benötigt wird. Dank dieser Entwicklung erhalten Hausbesitzer die Chance, ihren Energiebedarf mehr und mehr selbst abzudecken.
Eigenheimbesitzer träumen schon lange davon, sich unabhängiger von Stromkonzernen zu machen. Zahlreiche Technologien und Konzepte sind bereits in Umlauf und konkurrieren um die Aufmerksamkeit der Kunden. Aber lohnt sich die Anschaffung von Stromspeichern heute schon für Privatleute und muss der Weg in die Energieautarkie zwangsläufig steinig und teuer sein, wie man vielleicht vermuten könnte? Wir möchten den aktuellen Markt der Solarenergiespeicher einmal etwas näher beleuchten und aufzeigen, welche Details man vor der Anschaffung beachten sollte.
Der Speichermarkt kommt in Bewegung
Besitzer von Photovoltaikanlagen kennen das Problem: Solarzellen produzieren viel Energie in der Mittagszeit, doch der meiste Strom wird in Privathaushalten in den Morgen- und Abendstunden verbraucht. Mit Hilfe eines Speichers lässt sich die überschüssige Sonnenenergie konservieren und für den Eigenverbrauch nutzbar machen. Gerade zu sonnenarmen Zeiten, nachts und in den Wintermonaten, verhelfen Energiespeicher zu mehr Unabhängigkeit.
Die Einspeisevergütung von derzeit rund 13 Cent je Kilowattstunde Strom liegt weit unter den Bezugskosten von durchschnittlich 30 Cent je Kilowattstunde, die man bei seinem Stromanbieter bezahlen muss. Umso größer diese Kostenschere wird, desto attraktiver ist es für Solaranlagenbetreiber, ihren Strom selbst zu verwerten, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Mit sinkenden Anschaffungskosten für Photovoltaikanlagen und Speichertechnologien in den nächsten Jahren, kann man auch hohe Wachstumsraten im Energiespeichermarkt erwarten.
Obwohl im Jahr 2013 erst rund 6.000 Speicher in deutschen Kellern installiert waren, prognostiziert das Marktforschungsunternehmen EuPD für 2018 bereits 100.000 verkaufte Speicher. Viele Meinungsforschungsinstitute schließen sich dieser Einschätzung an und sagen dem Solarspeichermarkt in den kommenden Jahren einen wahren Boom voraus.
Die Batterie-Technologie
Zwei Technologien setzen sich derzeit am Markt durch: Lithium-Ionen Batterien und Blei-Säure Akkumulatoren. Blei-Säure Akkumulatoren haben eine höhere Batteriekapazität und sind quasi zu 100 Prozent recyclebar. Lithium-Ionen Batterien haben hingegen gute gravimetrische und volumetrische Energiedichten, was eine lange Betriebsdauer und eine geringe Selbstentladung gewährleistet. Bei den Preisen sollte man zwei Größen beachten: den Gerätepreis und den Preis pro kWh Speicherkapazität. Die Speicherkapazität eines Solarspeichers gibt an, wie viel Strom die Batterie mit einer Aufladung speichern kann. Obwohl der Preis für die gespeicherte Kilowattstunde der wichtigere ist, geben viele Hersteller diesen leider meist nicht an und er muss gesondert berechnet werden. Lithium-Ionen-Speicher sind zwar momentan etwas teurer als Blei-Speicher, dass muss aber nicht zwingend auch für die Preise pro gespeicherte Kilowattstunde gelten. Gerade durch die Entwicklung auf dem Elektromobilitätsmarkt sinken die Preise pro Kilowattstunde Speicherkapazität bei Lithium–Ionen Batterien rasant. Je nach Studie dürften sich diese in den nächsten fünf bis zehn Jahren halbieren. Momentan zahlt man für eine Lithium-Ionen Batterie ca. 700 € je kWh und für einen Blei-Säure Akkumulator ca. 300 € je kWh. Der Gesamtpreis für Lithium-Batteriesysteme liegen derzeit zwischen 8.000 und 19.500 Euro für eine Photovoltaik-Anlage mit fünf kWp und bei etwa 6000 Euro für einen Blei-Säure Akkumulator.
Ein weiterer Faktor für eine Kaufentscheidung sind neben den Installationskosten des Batteriespeichers auch die Kosten je Kilowattstunde Speicherkapazität. Um diese zu errechnen, gibt es unterschiedliche Modelle. In einem einfachen Modell werden die Investitionskosten durch die speicherbare Energiemenge geteilt.
Rechenbeispiel:
Kennzahlen eines Lithium-Ionen Speichers: |
Nennkapazität (Kp): 9.5 kWh; Entladetiefe (DoD): 80%,
Vollzyklen: 7.000, Systemwirkungsgrad (Wg): 97 %, Preis/ Investitionskosten: 14.000€ |
Kosten pro Kilowattstunde: |
9.5 kWh * 7.000= 66.500 kWh
66.500 kWh * 0,97 * 0.8 = 51.604 kWh 14.000 € : 51.604 kWh= 0,27 € pro kWh |
Wichtig ist es nun, die Einnahmen aus der Einspeisevergütung und die Kosten für den Haushaltsstrom, mit den Kosten je gespeicherter Kilowattstunde der Batterie in Bezug zu setzen. Mit einem Preis von 0,27 € je gespeicherter Kilowattstunde würde der Speicher aus der Beispielrechnung eher zu den günstigen Solarstromspeichern zählen. Diese sind bereits für 20 bis 30 Cent pro Kilowattstunde Speicher zu haben. Teurere Solarspeicher kosten teilweise zwischen 50-60 Cent/kWh.
Integrierte Lösungen bieten mehr Unabhängigkeit
Was gilt es nun bei der Anschaffung einer eigenen Solarspeicheranlage zu beachten? Zunächst sollte man wissen, wie groß beispielsweise der Energieverbrauch des Eigenheims ist und welche Leistung die Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert. Eine völlige Abkopplung vom Netzbetrieb ist zwar noch nicht möglich, allerdings kann man der Energieautarkie schon ziemlich nahe kommen.
Es lohnt sich den Blick auf zwei Unternehmen zu werfen, die dem Solarspeichermarkt mit innovativen Angeboten neue Impulse geben wollen. DZ-4 bietet eine integrierte Lösung für die Nutzung der Sonnenkraft an. Das Startup installiert Hausbesitzern eine Solarstromanlage aufs Dach und optional einen Solarspeicher in den Keller. Der Clou dabei ist, dass DZ-4 hierfür ein Pachtmodell anbietet und selbst Eigentümer und Betreiber der Anlagen bleibt. Das Kostenmodell beinhaltet Finanzierung, Technologieauswahl, Bau, Versicherung, Monitoring und Wartung: Ein Rundum-sorglos-Paket! Mit diesem Geschäftsmodell konnte DZ-4 bereits im Juli 2014 unsere Crowd überzeugen und sammelte 180.000 € für ihr erstes Kundenportfolio ein.
Ein anderes spannendes Angebot bieten der Akkuhersteller Sonnenbatterie und der Heizungsbauer Vaillant. Die Kooperation aus Photovoltaikanlage, Speicherbatterie und Mikro-Blockheizkraftwerk soll ein großer Schritt in die Selbstversorgung sein. Für 25.000 Euro soll die vollständige Abkopplung von der Stromversorgung gelingen. Die Anlage wird laut Vaillant ein Haus mit Strom, Heizwärme und Warmwasser versorgen und nur im Notfall auf Netzstrom zurückgreifen müssen.
Das BMUB fördert die Energieautarkie
Wer sich für ein geeignetes Modell entschieden hat, darf sich auch auf eine staatliche Unterstützung freuen. Das Bundesumweltministerium (BMUB) hat 2013 in Kooperation mit der KFW ein Förderprogramm für dezentrale Speichersysteme ins Leben gerufen. Die KWF fördert dabei alle Neuinstallationen von stationären Batteriespeichersystemen in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen. Angeboten werden zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse aus Mitteln des BMUB. Für eine Subvention darf die Leistung der installierten Photovoltaik-Anlage allerdings 30 kWp nicht überschreiten. Ziel des Programmes ist es, eine schnelle Stimulierung des Marktes und die Unterstützung der Technologieentwicklung von Batteriespeichersystemen anzuregen.
Solarspeicher lohnen sich besonders für neue Photovoltaikanlagen
Mit Energiespeichern kommen Verbraucher dem Wunsch, eines Tages das Kabel des Energieversorgers zu kappen, ein ganzes Stück näher. Ein Solarstromspeicher ist aber nicht für jeden Haushalt die optimale Lösung. Gerade für Betreiber, die noch 30 Cent/kWh Einspeisevergütung für eine ältere Anlage bekommen, ist ein Solarspeicher durch die hohen Investitionskosten eher unwirtschaftlich. Der selbst erzeugte und selbst verbrauchte Strom wäre so teuerer als der Haushaltsstrom. Wer sich dagegen eine neue Photovoltaikanlage zu aktuellen Förderkonditionen installieren möchte, für den sind Solarspeicher, vor allem in Kombination mit der KFW Förderung, eine interessante Option. Die Idee, sauber produzierten Strom vom eigenen Dach zu nutzen, ist verlockend und die notwendige Technik steht nun in vielen Varianten bereit.
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17. März 2015
Durch die Weiterentwicklung von Batterien und Solaranlagen wird eine Anschaffung für viele Haushalte immer reizvoller. Die Investition kann schnell zurückverdient werden. Es ist allerdings ratsam sich zu gut zu informieren da es bei der Qualität der Batterien ziemliche Unterschiede gibt.
24. Mai 2015
Mir ist das Öl für meine Heizung mittlerweile sehr teuer, deshalb bin ich da auch auf der Suche nach alternativen Heizsysteme. Und eine Kombination aus Solarheizung ( Solaranlage ) und Ölheizung würde da eigentlich richtig gut passen. Vor allen im Sommer da reicht ja die Solarheizung vollkommen aus. Das die Preise sinken freut mich natürlich sehr. Ich denke auch das in Zukunft noch mehr Solarkollektoren etc. verbaut werden, da sind die 100000 echt gut bemessen. Die Rechnung hat das ja nochmal gut nachvollziehbar gemacht. Top!