Ein Gastbeitrag von Thomas Engel, Geschäftsführer von DENO Deutsche Energieoptimierung, über die Chancen und den Nutzen von Energieaudits und Energiemanagementsystemen in Unternehmen.
Das Jahr 2015 könnte das Jahr der Energieeffizienz werden. Seit dem 21. April ist das Gesetz für Energiedienstleistungen und weitere Energieeffizienmaßnahmen (EDL-Gesetz) in Kraft. Nach Angaben der Energie-Agentur NRW sind rund 92.000 Unternehmen in Deutschland davon betroffen. Der Gesetzgeber hat endlich erkannt, dass viele Unternehmen ihre Einsparpotenziale im Bereich Energie ohne Vorgaben von selbst nicht ausschöpfen werden. Nun sind sie gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Energieverbrauch unter die Lupe zu nehmen, jedoch ohne genau zu wissen, wo sie ansetzen sollen. Deshalb möchte ich die wichtigsten Auswirkungen des Energiedienstleistungsgesetzes an dieser Stelle einmal kurz beleuchten.
Geringere Energiekosten, höhere Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit: Das sollen Unternehmen mit der Einführung eines Energiemanagementsystems erreichen.
Alle Unternehmen, die nicht zu den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zählen, müssen bis zum 5. Dezember 2015 entweder ein Energieaudit durchgeführt oder mit der Einführung eines Energiemanagementsystems begonnen haben. Das ist für viele ein durchaus brisantes Thema, denn wer zu lange wartet, muss mit hohen Strafzahlungen bis zu 50.000 Euro rechnen. Viele wissen nicht, wie und mit welchen personellen Ressourcen sie das Projekt angehen sollen. „Die Novelle des Energiedienstleistungsgesetz bedeutet für die Unternehmen in der Praxis einen beträchtlichen Aufwand, der sich unterm Strich aber betriebswirtschaftlich auszahlen kann“, befindet auch Lothar Schneider, Geschäftsführer der Energie-Agentur NRW. Eine weitere große Verunsicherung im Markt ist auch, dass vielen der genaue Unterschied zwischen Energieaudits und Energiemanagementsystemen nicht bekannt ist.
Energieaudit oder Energiemanagementsystem?
Ein Energieaudit ist ein vordefinierter Prozess zur Erfassung und Analyse von Energiedaten, um Energiesparmöglichkeiten in Unternehmen aufzudecken. Es beinhaltet sowohl eine Ist-Analyse der Energieverbräuche sowie eine Potenzialanalyse. Das Energieaudit wird von einem externen Auditor durchgeführt, der die dafür notwendigen Richtlinien der BAFA erfüllt. Es muss alle vier Jahre wiederholt werden.
Ein Energiemanagementsystem nach DIN 50001 hingegen, ist ein bewährtes System mit etablierten Regelungen, wodurch sämtliche Energieverbräuche eines Unternehmens detailliert aufgezeigt werden und dadurch klar erkennbar wird, wo die Einsparpotenziale liegen. Diese können dann nach einer klaren Prioritätenzuordnung umgesetzt werden. Ein Energiemanagementsystem trägt zu einer kontinuierlichen und langfristigen Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmen bei. Einsparpotenziale werden nicht nur erkannt, wie es bei einem Energieaudit der Fall ist, sondern in einem weiteren Schritt auch direkt umgesetzt. Mit einem Energiemanagementsystem haben Unternehmen zusätzlich die Chance, Fördermittel des Bundes zu erhalten und von Steuereinsparungen zu profitieren.
Viele Unternehmen haben die Dringlichkeit von Energieeffizienz bislang nicht erkannt und schoben das Projekt gerne vor sich her. Dabei lassen sich mit einem Energiemanagementsystem bereits oft ohne Investitionen der Energieverbrauch und damit auch die -kosten um 10 Prozent und mehr senken – unabhängig von der Branche oder Unternehmensgröße.
Die Zeit wird knapp, die Kapazität an Auditoren und Terminen ist begrenzt
Es gibt immer noch Unternehmer, die diesem Thema, trotz gesetzlichem Druck, nicht die erforderliche Aufmerksamkeit widmen. Sicher ist, dass die Terminkalender der Auditoren bis zu Beginn des vierten Quartals gut gefüllt sein werden und es nicht einfach wird, noch Termine zur Auditierung zu bekommen. Deshalb sind jetzt schnelle Entscheidungen notwendig. Die Vorteile der ISO 50001 liegen klar auf der Hand. Wenn das System „gelebt“ wird, können hohe Einsparungen damit realisiert werden. Das Energieaudit ist schneller umsetzbar und mit geringeren Kosten verbunden. Die Entscheidung, welches der beiden Systeme im Einzelfall das geeignetere ist, wird allerdings viel einfacher, wenn man externe, professionelle Dienstleister wie z.B. DENO hinzuzieht, die im Rahmen einer Zusammenarbeit beide Themen kostenneutral darstellen können. Da wir alle entstehenden Kosten durch Einsparungen amortisieren, erreichen wir, dass Unternehmen keinerlei Kostenrisiko bei der Einführung ihres Energiemanagementsystems oder Audits eingehen.
Durch das neue EDL-Gesetz wird ein weiterer wichtiger Schritt unternommen, um einen umfassenden Überblick zu bekommen, wo überall in den Unternehmen Energie eingespart werden kann. Und das ist eigentlich die beste Nachricht – für Energieeffizienz und damit auch für die Umwelt. Denn jede eingesparte Kilowattstunde Strom ist eine klimafreundliche Kilowattstunde.