Es wird endlich wärmer – wurde auch Zeit, nach dem kalten und sehr langem Winter. Die Heizungen und Öfen können nun endlich wieder abgestellt werden, doch die Heizkostenabrechnung lässt nicht lange auf sich warten. Und diese wird voraussichtlich nicht so milde wie die letzten Winter ausfallen. Höchste Zeit, sich einmal mit seiner eigenen Heizungsanlage zu beschäftigen und zu hinterfragen, ob der alte Kessel nicht einmal einer Erneuerung bedarf. Beschäftigt man sich einmal mit diesem Thema, merkt man schnell, dass es zahlreiche und kostengünstigere Möglichkeiten gibt, sich ein mollig warmes Heim zu schaffen. Ein guter Weg, effizient und vor allem nachhaltig und ökologisch zu heizen, ist der Einbau einer Pelletheizung.
Laut den Auswertungen des Deutschen Energieholz- und Pelletverbandes (DEPV) erfreuen sich Pelletheizungen bereits seit 15 Jahren wieder steigender Beliebtheit. Während um die Jahrtausendwende lediglich ca. 3.000 Anlagen in Betrieb waren, liegt die Zahl im Jahr 2016 bereits bei über 420.000 eingebauten Pelletheizungen in deutschen Häusern. Diese enorme Steigerung ist insbesondere auf die unterschiedlichen staatlichen Förderungen im Rahmen von diversen Marktanreizprogramm für den Bau einer Pelletheizung und auf das zunehmende Umweltbewusstsein der Gesellschaft zurückzuführen. Warum diese kleinen Holzstäbchen so nachhaltig sind, zeigt sich in der Herstellung und der Zusammensetzung.
Wie entsteht ein Holzpellet?
Holzpellets bestehen zum überwiegenden Teil aus den Abfallprodukten von Holzsägewerken. Das beim Bearbeiten von Holz entstehende Sägemehl und die Hobelspähne werden in einem ersten Schritt zunächst zerkleinert und getrocknet. Danach werden die kleinen Holzteilchen unter hohem Druck durch eine Matrize gepresst. Durch diesen hohen Druck setzt ein natürlicher Prozess in den Holzpartikeln ein – Lignin wird freigesetzt. Zusammen mit der vorhandenen Wärme entsteht dadurch eine neue Bindung der kleine Holzteilchen. Am Ende dieses Prozesses ist ein langes, zusammengepresstes Holzstäbchen entstanden, welches nur noch auf die gewünschte Größe zugeschnitten werden muss.
Doch nicht jeder Pellet hat die gleiche Zusammensetzung und, noch viel wichtiger, einen gleich hohen Brennwert. Eine gute Qualität erkennt man an den entsprechenden DIN-Siegeln, welche in Deutschland und Europa existieren. Dabei berücksichtigt die bekannteste deutsche Norm ENplus nicht nur die Zusammensetzung der Holzpellets, sondern auch deren gesamten Herstellungsprozess von der Produktion bis zur Auslieferung. Die mit dieser Norm versehenen Pellets können bis zum Hersteller zurückverfolgt werden und besitzen neben der genormten Zusammensetzung auch einen nachhaltigen Herstellungsprozess.
In welchem Kostensegment bewegen sich Pellets?
Das man neben dem ökologischen und nachhaltigen Aspekten auch noch sparen kann, beweisen die stabilen und im Vergleich zu anderen Energieträgern niedrigen Preise. Während man für eine Kilowattstunde mit einer Ölheizung derzeit etwa 5,43 ct/kWh bezahlt, für eine Kilowattstunde mit einer Gasheizung ca. 6,10 ct/kWh, liegt die Pelletheizung mit einem Preis von 5,10 ct/kWh deutlich darunter (Quelle: Deutsches Pelletinstitut GmbH, Brennstoffspiegel, Stand: März 2017). Darüber hinaus ist der Pelletpreis unabhängig von der Ölpreisentwicklung und im Jahresverlauf gibt es keine großen Preisschwankungen.
Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung sind zunächst etwas höher als bei einer konventionellen Öl- oder Gasheizung. Durch die Förderprogramme des Bundes können diese allerdings deutlich reduziert werden. Durch das Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Ausfuhrkontrolle (BAFA) wird eine Förderung in Form eines Zuschusses gewährt. Die wichtigstens Informationen zu den möglichen Förderhöhen und die Förderbedingungen finden Sie unter dem folgenden Link des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: http://www.xn--bafa-frderung-nmb.de/foerderprogramm_pelletheizungen.htm.
Für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 127 qm und einem durchschnittlichen Wärmebedarf von 150 kWh/qm im Jahr geht die Agentur für erneuerbare Energien unter der Annahme einer Preissteigerung von Öl/Erdgas von 10,0 % p. a. und der Preisentwicklung von Pellets/Wärmepumpenstrom von 5,0 % p. a mit einer Rentabilität der Pelletheizung gegenüber der Ölheizung nach 6 Jahren und gegenüber der Gasheizung nach 10 Jahren aus. Die entsprechenden staatlichen Förderungen wurden bei dieser Betrachtung vernachlässigt. Durch diese Zuschüsse wird eine Amortisation deutlich früher erreicht.
Nachhaltiges Win-Win für Mensch und Umwelt
Bei der Auswahl der verschiedenen Heizungsanlagen gibt es viele Alternativen und Möglichkeiten. Eine sehr ausführliche Übersicht über Anschaffungs- und Unterhaltungskosten stellt das Portal “energieheld” unter dem folgenden Link dar: https://www.energieheld.de/heizung/anschaffungskosten. Die Holzpelletheizung ist schlussendlich eine gute Option, wichtiges miteinander zu verbinden: Kostensensibilität und der Schutz der Umwelt.
Weitere Informationen zur Entwicklung des Holzpelletmarkts und der Produktion von Holzpellets finden Sie auch unter unserem aktuellen Crowdfundingprojekt der Solarenergie Ulm. Auch wenn der Name anderes besagt: die Solarenergie Ulm GmbH & Co.KG steigt aufgrund aussichtsreicher Marktentwicklungen in die Pelletbranche ein und finanziert mit hilfe des Econeers-Schwarms eine zweite Pelletierlinie für das Werk der PELLEX Greenpower AG in Sachsenburg (Österreich).
Und falls Ihre Heizung noch gut in Schuss ist: Mit einer Beteiligung an der Crowdfunding-Kampagne können Sie trotzdem Ihren Beitrag für den Ausbau der nachhaltigen Wärmeerzeugung leisten und sich damit aktiv für eine bessere Umwelt einsetzen sowie zusätzlich von der positiven Entwicklung des Pelletmarkts profitieren.