Fukushima ist zum Symbol für die Gefahren der Atomkraft geworden. Die Bilder des zerstörten Kraftwerks gingen um die Welt und haben sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Vor Ort in dem japanischen Kernkraftwerk ist die Lage längst nicht unter Kontrolle. Noch immer fließt radioaktiv verseuchtes Wasser ungehindert ins Meer.
Der vollständige Rückbau des havarierten Meilers wird nach Angaben der Betreiberfirma Tepco noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Genau drei Jahre sind seit der Katastrophe vergangen. Was hat sich seitdem weltweit in Sachen Atomkraft getan? Eine Bilanz.
Fukushima hat der deutschen Politik die Augen geöffnet
Der GAU im 9.000 Kilometer entfernten Fukushima hatte auch gewichtige Folgen für die deutsche Energiepolitik. Noch ein halbes Jahr vor dem Unfall hatte die Bundesregierung die Verlängerung der Laufzeiten um durchschnittlich 12 Jahre beschlossen – nach dem Unglück ruderte sie augenblicklich zurück. Die sieben ältesten deutschen AKWs wurden mit sofortiger Wirkung zur Überprüfung vom Netz genommen. Deutschlandweit gingen Menschen gegen die Atomkraft auf die Straße. „Fukushima hat meine Haltung zur Kernenergie verändert“, musste auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eingestehen. Im Sommer 2011 beschloss die Bundesregierung den vollständigen Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022.
Die Katastrophe von Fukushima bescherte der Ökobewegung einen vorübergehenden Höhenflug. Die Grünen erreichten mit ihrem Markenkern als traditionelle Anti-Atomkraft-Partei in den Umfragen historische Höchstwerte von bis zu 28 Prozent. Seit 2011 hat auch der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland einen Boom erfahren.
Ein Comeback der Atomkraft
Die Katastrophe in einem hochtechnisierten Land wie Japan hat das Vertrauen in die Atomkraft weltweit erschüttert. Doch die mahnenden Bilder von Fukushima scheinen langsam zu verblassen: drei Jahre nach dem Reaktorunglück von Fukushima ist die Atomkraft wieder auf dem Vormarsch. Während der Atomausstieg in Deutschland bis 2022 beschlossene Sache ist, halten andere Länder bei der Energieversorgung an Kernkraftwerken fest.
Ausgerechnet kurz vor dem dritten Jahrestag der Katastrophe von Fukushima erklärte die japanische Regierung, die stillgelegten Atomreaktoren wieder in Betrieb nehmen zu wollen – wenn auch mit verschärften Sicherheitsanforderungen. In Europa sind Frankreich und Großbritannien die Spitzenreiter in Sachen Atomenergie. Unsere französischen Nachbarn haben mit 80 Prozent den größten Anteil an Atomstrom in Europa. Dafür betreiben sie 58 Atomkraftwerke. In Großbritannien sind derzeit 16 Atommeiler in Betrieb, vier weitere befinden sich in der Planung! In der Slowakei und Belgien liegt der Anteil des Atomstroms jeweils etwas über 50 Prozent. Derzeit sind weltweit 72 neue Reaktoren im Bau, der Großteil davon in China, Russland und Indien. Aber auch Polen, die Türkei und die USA planen, in den nächsten Jahren neue Atomkraftwerke ans Netz zu nehmen.
Atomkraft für den Klimaschutz?
Durch die vorübergehende oder dauerhafte Abschaltung von Atomkraftwerken sind Versorgungslücken an grundlastfähigem Strom entstanden, die vor allem von Braunkohlestrom geschlossen werden. Auch die Verbreitung der leider schwankungsanfälligen erneuerbaren Energien haben einen Aufschwung der Braunkohle begünstigt. Die Folge: Im Jahr 2013 erreichte der weltweite CO2-Ausstoß durch die Verbrennung fossiler Energieträger einen Rekordwert von 36 Milliarden Tonnen. Deshalb fordern einzelne Wissenschaftler bereits mit neuen „sicheren“ Atomkraftwerken, das Klima zu retten. Eine absurde und kurzgedachte Forderung in Anbetracht der Ereignisse von Fukushima und Tschernobyl, welche uns die Unkontrollierbarkeit der Atomkraft unverkennbar vor Augen geführt haben. Zudem ist das Problem der Endlagerung von gefährlichem Atommüll weiterhin ungelöst.
Tatsächlich werden jedoch auch die Gefahren von Kohlekraftwerken für Klima und Menschen deutlich unterschätzt. Einer Studie der Health and Environment Alliance (Heal) zufolge führt die Verschmutzung durch Kohlekraftwerke allein in der EU jährlich zu mehr als 18.000 Todesfällen. Die Kosten durch gesundheitliche Schäden beziffern die Forscher auf über 40 Milliarden Euro pro Jahr. Gerade erst kam es in Italien zur polizeilichen Schließung eines Kohlekraftwerks, dessen Emissionen für mehr als 400 vorzeitige Todesfälle und gravierende Gesundheitsschäden im Umkreis verantwortlich sein sollen.
Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft
Die Lösung für den Klimaschutz besteht aber keinesfalls in einem Comeback der Atomkraft. Sie liegt in sauberen und sicheren erneuerbaren Energien aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse. Die Mission von Econeers ist es, den Ausbau dieser klimafreundlichen Energien mit Hilfe der Bürger voranzutreiben und so langfristig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Eine saubere Umwelt ist Voraussetzung dafür, dass auch den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft bevorsteht. Dafür setzt sich Econeers mit der Kraft der Crowd ein.
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