17 Ziele für nachhaltige Entwicklung: Teil 2 – Artenschutz und saubere Energie

Umweltverschmutzung, Bevölkerungswachstum, Armut: Unser Planet steht vor riesigen Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 verabschiedet und darin 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) definiert. Entstanden ist ein Fahrplan für die Zukunft, mit dem die Weltgemeinschaft allen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren will. Der Fahrplan deckt eine Vielzahl von Themen ab und umfasst vor allem soziale, ökologische und ökonomische Aspekte. 

In diesem Beitrag wollen wir erklären, welche ökologischen Ziele es gibt und welchen Beitrag Unternehmen leisten können, um diese zu erfüllen.

Was ist gemeint?
Die sichere Versorgung mit sauberem Wasser ist für ein Leben in Gesundheit und Würde unerlässlich. Doch noch immer trinken weltweit 2,1 Milliarden Menschen verunreinigtes Wasser und etwa 4,5 Milliarden Menschen haben keine nachhaltige sanitäre Versorgung. Das soll sich ändern. Bis 2030 möchten die Vereinten Nationen allen Menschen einen Zugang zu sicherem und bezahlbarem Trinkwasser ermöglichen. Auch in Deutschland ist das Trinkwasser ein Thema. Nur geht es hier in erster Linie um die Belastung des Grundwassers mit Nitrat und darum, wie diese Belastung verringert werden kann. 

 

Was können Unternehmen tun?
Vor allem das produzierende Gewerbe, die Landwirtschaft aber auch Unternehmen in der Lebensmittelbranche können ihren Verbrauch deutlich senken, indem sie Wasser effizienter nutzen und, durch den Verzicht auf Chemikalien, zu sauberem Wasser beitragen. Mit technologischen Innovationen können Unternehmen zudem beispielsweise die Reinigung von Abwasser erleichtern oder das Grundwasser vor Verunreinigungen schützen. 

 

Was ist gemeint? 
Ziel 7 ist ein Schlüsselfaktor. Dabei geht es kurz gesagt darum, den Zugang zu bezahlbarer, umweltverträglicher Energie für alle zu sichern und gleichzeitig so effizient wie möglich mit Ressourcen umzugehen. Der Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix soll deutlich erhöht, der Zugang zu Forschung und Technologie für saubere Energie erleichtert werden. In Deutschland wird der Strom bereits immer “grüner”: Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch lag im Jahr 2020 bei rund 46 Prozent.

 

 

Was können Unternehmen tun?
Indem sie ihren Energieverbrauch reduzieren und gezielt Energie aus regenerativen Quellen beziehen, können Unternehmen dabei helfen, das Ziel zu erreichen. Inzwischen betreiben immer mehr Firmen sogar eigene Wasserkraftwerke oder Photovoltaikanlagen. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, zum Beispiel ausgeklügelte Systeme zur Abwärmerückgewinnung für eine klimaschonende Heizenergie.

 

Was ist gemeint?
Jeder zweite Mensch lebt heute in der Stadt. Der Zuzug ist ungebrochen. Das führt zu erheblichen Herausforderungen, etwa im Bereich Umwelt und Energie. Obwohl das Leben in Städten effizienter gestaltet werden kann als auf dem Land, verbrauchen Städte aktuell bis zu 75 Prozent der weltweit erzeugten Energie. Ein Teil des Ziels ist es demnach, die Umweltbelastung durch Städte zu senken und Flächen nachhaltig zu nutzen. Es geht aber auch um nachhaltige Mobilität, um bezahlbaren Wohnraum und eine digitale Anbindung ländlicher Gemeinden. 

 

Was können Unternehmen tun?
Zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung tragen emissionsarme Verkehrssysteme, energieeffiziente Gebäude, das Schaffen von Freiflächen und bezahlbarem Wohnraum sowie eine geregelte Abfallentsorgung bei. Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen diese Faktoren vorantreiben und neue Lösungen aufzeigen, helfen dabei, das Ziel zu erreichen. Vor allem Mobilitätsunternehmen, aber auch Unternehmen, die mit ihren Ideen eine nachhaltige Stadtplanung und -entwicklung fördern, sind bei diesem Punkt besonders gefragt. 

 

Was ist gemeint?
Der Klimawandel führt zu Extremwetterereignisse wie Wirbelstürmen, Dürren und Überschwemmungen. Der Meeresspiegel steigt, Ernten vertrocknen und ganze Landstücke werden unbewohnbar. Um diesen Prozess zu stoppen, will die Staatengemeinschaft den Klimawandel deutlich begrenzen. Deutschland hat sich mit dem Klimaschutzgesetz dazu verpflichtet, bis 2030 die Emissionen von Treibhausgasen um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Bis zum Jahr 2050 verfolgt Deutschland das Ziel der Treibhausgasneutralität.

 

Was können Unternehmen tun?
In erster Linie gilt es, geschäfts- oder produktbedingte Treibhausgase zu reduzieren. Einige Firmen haben sich sogar zum Ziel gesetzt, klimaneutral zu produzieren. Aber auch Unternehmen, die mit ihren Produkten oder Dienstleistungen zum Klimaschutz und zur Klimaresilienz beitragen, helfen dabei, das Ziel zu erreichen. Es gibt noch eine Möglichkeit: Einige Firmen unterstützen ausgewählte Umweltprojekte oder pflanzen selbst Bäume, um ihre CO2-Emissionen zu kompensieren. 

 

Was ist gemeint?
Die Ozeane sind Grundlage des Lebens. Sie sind Nahrungs-, Rohstoff- und Energiequelle und dienen als Verkehrsweg. Doch die Meere sind akut gefährdet. Verschmutzung, Überfischung und der globale Klimawandel belasten zunehmend das Ökosystem. Die Weltgemeinschaft will hier eingreifen und setzt sich unter anderem für eine nachhaltige Bewirtschaftung und eine Regulierung der Fangtätigkeit ein. Außerdem werden Forschungen im Bereich der Meerestechnologie unterstützt. 

 

 

Was können Unternehmen tun?
Gegen die sinkenden Fischbestände helfen vor allem nachhaltigere Befischungsmethoden, Produktinnovationen oder neue Geschäftsmodelle in diesem Bereich. Ökologische Auswirkungen durch Plastikabfall in den Meeren können Unternehmen verringern, indem sie biologisch abbaubare Verpackungen entwickeln oder zumindest den Einsatz von Plastik reduzieren. Außerdem bietet es sich an, Plastik zu recyceln. Es gibt bereits viele Firmen, die aus dem Abfall wieder neue Produkte kreieren. 

 

Was ist gemeint?
Jährlich werden weltweit 8,8 Millionen Hektar Wald – insbesondere in den Tropen – zerstört, was etwa der Fläche Irlands entspricht. Große Bodenflächen verlieren ihre Fruchtbarkeit und durch Versiegelung gehen überdies viele Lebensräume verloren. Die Artenvielfalt schwindet. Das Sterben der Insekten ist ein Beispiel von vielen. Ziel der Vereinten Nation ist es, dem Verlust an Lebensräumen und Arten durch wirksame Maßnahmen wie Erhaltung, Schutz und eine nachhaltig Bewirtschaftung der Naturressourcen zu begegnen.

 

 

Was können Unternehmen tun?
Um Ökosysteme langfristig zu erhalten, müssen die Wald- und Landwirtschaftsflächen nachhaltig bewirtschaftet werden. Düngemittel und Pestizide dürfen hingegen nur schonend eingesetzt werden. Außerdem ist es erforderlich, mit der Ressource Boden sparsam umzugehen. Das heißt: Um fruchtbare Böden zu erhalten, sollten weniger Flächen für Siedlungen und den Verkehr beansprucht werden. Unternehmen zahlen auf dieses Ziel ein, wenn sie auf eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion umstellen oder sich internationalen Nachhaltigkeitsprojekten, zum Beispiel zum Artenschutz, widmen. 

 

In Kürze erfahren Sie im dritten Teil der Artikelreihe, welche ökonomischen Aspekte bei den 17 Zielen eine Rolle spielen.

Und hier geht es zum ersten Teil der Reihe

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