Kürzlich hat die Agentur für Erneuerbare Energien eine Studie zur Verteilung der Erneuerbaren-Jobs in Deutschland veröffentlicht. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (kurz: GWS) erstellt und untersucht die Verteilung und Entwicklung der Arbeitsplätze im Ausbau von Wind-, Bio-, und Solarenergieanlagen sowie dem Ausbau der Wasserkraft und der Geothermie im Bundesgebiet. Demnach profitieren insbesondere die nördlichen und östlichen Bundesländer vom Ausbau der erneuerbaren Energien.
Dank dem Zubau im Bereich Windenergie bleiben die Branchen rund um die Erneuerbaren Energie weiterhin wichtiger Arbeitgeber in Deutschland. Während in der Solarbranche ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnen ist, konnte bundesweit die Anzahl der Arbeitsplätze weitestgehend stabil gehalten und sogar gebietsweise erhöht werden.
Im gesamten Bundesgebiet wurden im Jahr 2015 330.000 Menschen direkt und indirekt im Bereich der Erneuerbaren beschäftigt. Ein wesentlicher Anteil der Jobs entfällt dabei auf die großen Flächenstaaten Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Der leichte Rückgang der Beschäftigtenzahlen im Vergleich zu 2014 (355.400) und 2013 (371.400) ist im wesentlichen durch die Entwicklungen in der Solarbranche geprägt. Neben dem Fortschritt der Fertigungskapazitäten in der Industrie wirkt sich dabei auch der abgeschwächte Zubau von Photovoltaikanlagen negativ auf die Beschäftigtenzahl aus. Im Gegenzug dazu wuchs jedoch der Arbeitsmarkt im Bereich der Windenergie massiv. Davon profitieren insbesondere die Küstenländer. Während in den Bundesländern Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern die Beschäftigtenzahl gegenüber 2012 (399.800) nahezu stabil gehalten werden konnte, verzeichnen die Bundesländer Hamburg und Schleswig Holstein sogar ein Wachstum von 7,5 Prozent und 18,7 Prozent.
Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, erweitert die vorliegenden Zahlen: „Die Energiewende erfasst immer mehr Bereiche des Arbeitsmarktes in Deutschland und seinen Ländern. So sind etwa weitere Aspekte wie die Digitalisierung der Energieversorgung, die Elektromobilität oder der Bereich Energieeffizienz nicht Teil dieser Statistik, sorgen aber zusätzlich für Beschäftigung. Ein Mehr an Energiewende und ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren Energien sorgt so nicht nur für Klimaschutz, sondern schafft auch neue Jobs“.
Ganz besonders positiv wirkt sich der Ausbau der Erneuerbaren in den östlichen Flächenländern aus. In Sachsen-Anhalt zum Beispiel sind mehr als 25 von 1.000 Beschäftigten im Erneuerbaren-Bereich tätig, in Mecklenburg-Vorpommern sind es immerhin rund 21 und in Brandenburg etwa 18.
“Insbesondere in strukturschwachen Regionen können durch den Ausbau Erneuerbarer Energien und die Erzeugung von regenerativem Strom und Wärme neue Beschäftigungsperspektiven ermöglicht werden. Aber auch für die bestehende Industrie ergeben sich durch die Zulieferketten neue Vermarktungs- und damit Wachstumsmöglichkeiten durch die Energiewende“, gibt Philipp Vohrer zu verstehen.
Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien ist im Zuge der Energiewende auch der Bereich der Wartung und des Betriebs der Anlagen für den Arbeitsmarkt von zunehmender Bedeutung. Während im Jahr 2014 noch ein Anteil von 19,3 Prozent in diesem Bereich beschäftigt waren, stieg der Anteil im Jahr 2015 auf 22,6 Prozent. In den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sei der Anteil der Beschäftigten im Bereich Betrieb und Wartung am höchsten.
Darüber hinaus gehende Zahlen und alle Ergebnisse der Untersuchung sind auf der Website der Agentur für Erneuerbare Energien einsehbar.
Die Untersuchung belegt die positiven Effekte der Erneuerbaren und bestärkt die Notwendigkeit, die Energiewende und damit auch die regenerative Energien weiter zu forcieren und direkt zu unterstützen – beispielsweise durch ein Investment, den Bezug von Ökostrom oder eine eigene PV-Anlage auf dem Dach. Schließlich dient es nicht nur dem Erhalt unserer Umwelt für uns und künftige Generationen. Die Erneuerbaren sind ein wichtiger Wirtschaftsmotor in der Industrie- und Technologiebranche und schaffen damit eine Vielzahl an Arbeitsplätzen.
Heute und auch in Zukunft!