Der April war ein Rekordmonat für erneuerbare Energien in Deutschland. Nie zuvor wurde so viel Solar- und Windenergie produziert. Diese Entwicklung spiegelt den wachsenden Bedarf und die Dringlichkeit des Klimaschutzes wider. Laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme erreichte die öffentliche Nettostromerzeugung aus Wind, Sonne, Biomasse, Geothermie, Lauf- und Speicherwasser sowie erneuerbarem Müll knapp 54 Prozent mehr als im April 2023. Kohlestrom dagegen verzeichnete im selben Zeitraum einen Rückgang um 38 Prozent. Eine Entwicklung die unser neues Econeers-Fundings AREAM nicht nur begrüßt, sondern auch als notwendig ansieht. Denn diese Rekorde seien im Kampf gegen die Klimakrise entscheidend. Markus W. Voigt hat AREAM 2005 gegründet und mittlerweile mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Strukturierung von Alternativen Investmentfonds, im Transaktionsmanagement und bei der Finanzierung. Wir haben mit dem CEO der aream Group über den Schwerpunkt des Unternehmens und die Entwicklungen in den vergangen Jahren im Bereich des nachhaltigen Energiegeschäfts gesprochen.
Econeers: Hallo Herr Voigt, herzlich willkommen auf Econeers. Die AREAM Group wurde bereits 2005 gegründet und ist ein Kompetenzzentrum im Sektor Erneuerbare Energien. Können Sie kurz zusammenfassen, auf welche Schwerpunkte Sie sich konzentrieren und warum?
Markus W. Voigt: Der Fokus der AREAM Group liegt auf nachhaltigen Infrastrukturinvestments mit dem Schwerpunkt Solar- und Windkraft. Wir verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz, um für unsere Kunden – hauptsächlich institutionelle Investoren und Industriekunden – die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments abzudecken. Das erreichen wir durch unsere drei Bereiche Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operations-/Energy-Management.
Econeers: Sie heben in Ihrer Präsentation die lange Betriebszugehörigkeit des Führungsteams heraus – im Durchschnitt mehr als 10 Jahre. Was macht die AREAM Group aus?
Markus W. Voigt: Wir heben uns in der AREAM Group vor allem durch unser ganzheitliches, voll integriertes Geschäftsmodell ab. Das bedeutet, dass wir diese Assetklasse durch und durch verstehen, weil wir beispielsweise die Projektentwicklung sowie die kaufmännische und technische Betriebsführung bis ins letzte Detail selbst übernehmen. Dadurch sind wir in der Lage, besonders attraktive Assets zu entwickeln, die wirklich nachhaltig sind und auch den geplanten Ertrag bringen. Und der Erfolg gibt uns recht, denn neben der langen durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit unseres Führungsteams können wir auch auf ein Transaktionsvolumen von über 2,5 Milliarden Euro und eine grüne Stromproduktion von vier Milliarden Kilowattstunden seit 2011 blicken, was einer CO2-Einsparung von drei Millionen Tonnen entspricht.
Econeers: Sie haben bereits fast 20 Jahre Erfahrung im Bereich nachhaltiges Energiegeschäft. Welche erreichten Meilensteine der AREAM Group würden Sie herausheben?
Markus W. Voigt: Wir haben 2006 als eines der ersten Emissionshäuser in Deutschland Privatanlegern den Zugang zur Erfolgsgeschichte von südeuropäischen Solarparks in professionell gemanagten Investmentprodukten eröffnet. In den folgenden Jahren konnten wir 23 Solarfonds bei Privatanlegern mit einem Investitionsvolumen von über 350 Millionen Euro erfolgreich platzieren. Die ersten Solarkraftwerke sind dabei bereits 2008 ans Netz gegangen und produzieren insgesamt mehr als 100 Millionen kWh Strom pro Jahr aus Erneuerbaren Energien. In den folgenden Jahren haben wir unsere Fokussierung auf institutionelle Investoren weiter vorangetrieben und unser Angebot entsprechend erweitert. Parallel dazu haben wir auch unsere Struktur erfolgreich weiterentwickelt, indem wir zum Beispiel 2019 unsere Projektentwicklungskompetenzen in der AREAM Advisory GmbH gebündelt und 2021 die bisherige Unternehmensgruppe zur AREAM Group SE verschmolzen haben. 2022 haben wir unser Angebot um Investment- und Asset-Management-Lösungen für Industriekunden erweitert sowie einen Managed Account für die Energieversorgung eines Industrieunternehmens mit über 50 Millionen kWh erfolgreich umgesetzt.
Econeers: Einen Bereich, den Sie bei der AREAM Group vorantreiben, ist die Agri-Photovoltaik. Was zeichnet diesen Bereich aus und warum werden Agri-PV-Projekte in den Fokus genommen?
Markus W. Voigt: Beim Ausbau der Solarenergieproduktion sehen wir die Agri-Photovoltaik als eine Kerntechnologie an, weil die Errichtung von Solaranlagen auf landwirtschaftlicher Fläche die Mehrfachnutzung erlaubt, dadurch die Effizienz steigert und somit die Konkurrenz um knappe Standorte entschärft. Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass Landwirte ihr Einkommen diversifizieren können, die Wertschöpfung im ländlichen Raum erhöht wird und sich die Photovoltaik-Anlagen ins Landschaftsbild besser einbinden lassen. All das sorgt zu Recht für eine hohe Akzeptanz der Agri-Photovoltaik bei Landwirten und der Bevölkerung. Die Entwicklung der entsprechenden Flächen ist zwar sehr komplex, doch wir sind dafür gut aufgestellt, da die AREAM Group die komplette Wertschöpfungskette von der Landsicherung bis zum laufenden Betrieb der Anlagen abdeckt. Deshalb steht neben der Freiflächen- auch die Agri-Photovoltaik in unserem Fokus.
Econeers: Emittentin der Anleihe ist die Aream Solar Finance GmbH, eine Tochtergesellschaft der Aream Group. Welche Rolle nimmt die Emittentin in der Gruppe ein?
Markus W. Voigt: Die Rolle der Aream Solar Finance GmbH besteht darin, die Projektentwicklung von Freiflächen- und modernster Agri-Photovoltaik mit und ohne Speicher in Deutschland zu finanzieren. Die strikte Trennung und damit einhergehende Fokussierung innerhalb der Gruppe spiegelt sich auch darin wider, dass die Projektentwicklung von der AREAM Advisory GmbH und der An- und Verkauf von anentwickelten beziehungsweise fertig entwickelten Projekten von der AREAM GmbH übernommen wird, die beide auch 100-prozentige Tochtergesellschaften der AREAM Group SE sind. Damit ist sichergestellt, dass wir immer die richtigen Spezialisten für verschiedene Aufgaben einsetzen können.
Econeers: Der Aream Green Bond 2024/2029 ist Ihre Debüt-Anleihe. Warum haben Sie sich entschieden, erstmals eine Unternehmensanleihe zu begeben?
Markus W. Voigt: Wir sehen in einer börsennotierten Unternehmensanleihe einen attraktiven neuen Baustein in unserem Finanzierungsmix, mit dem wir unser geplantes Wachstum realisieren können. Unser Ziel ist es, diesen strategisch wichtigen Zugang zum Kapitalmarkt dauerhaft zu erhalten, um ihn bedarfsgerecht wiederholt nutzen zu können. Deshalb wollen wir uns das Vertrauen der Anleger nachhaltig verdienen und uns als zuverlässiger Emittent langfristig etablieren.
Econeers: Das Rahmenwerk für die grüne Inhaberschuldverschreibung der Aream Solar Finance GmbH erfüllt vollständig die Anforderungen der Green Bond Principles 2021 (Rating durch imug/SPO). Können Sie für unsere Leserinnen und Leser bitte kurz einordnen, was genau das bedeutet?
Markus W. Voigt: Wir haben imug rating freiwillig mit der Erstellung eines unabhängigen Gutachtens, einer sogenannten Second Party Opinion, beauftragt. Die Ergebnisse basieren unter anderem auf der Überprüfung des von uns erstellten Rahmenwerkes anhand der Green Bond Principles. Diese empfehlen Emittenten eine klare Vorgehensweise und Offenlegung, um dadurch anderen Marktteilnehmern wie Investoren, Banken, Arrangeure, Investment- und Konsortialbanken, Makler und so weiter ein tieferes Verständnis der Green-Bond-Charakteristika zu ermöglichen. Sie unterstreichen die Bedeutung von Transparenz, Genauigkeit und Integrität der zu veröffentlichenden Informationen im Rahmen der Kommunikation zwischen Emittenten und Stakeholdern, basierend auf Kernelementen und -empfehlungen. Die vier Kernkomponenten für die Übereinstimmung mit den Green Bond Principles sind:
- Verwendung der Erlöse
- Projektauswahl und -bewertung
- Management der Erlöse
- Berichterstattung
Laut imug rating erfüllt unser Rahmenwerk vollständig diese Anforderungen, und darauf sind wir stolz.
Econeers: Die Emission hat ein Volumen von bis zu zehn Millionen Euro, der Kupon beträgt acht Prozent und die Laufzeit fünf Jahre. Wofür soll das akquirierte Kapital eingesetzt werden?
Markus W. Voigt: Wir werden mit den zufließenden Mitteln unser nachhaltiges, profitables Wachstum finanzieren. Dazu beitragen sollen insbesondere die Weiterentwicklung unserer im Eigenbestand befindlichen Projektrechte sowie zusätzliche Freiflächen- und Agri-PV-Projektentwicklungen mit und ohne Speicher in Deutschland.
Econeers: Warum sollten sich unsere Investorinnen und Investoren die Möglichkeit, sich am Aream Green Bond zu beteiligen, auf keinen Fall entgehen lassen?
Markus W. Voigt: Mit dem Aream Green Bond bieten wir Anlegern eine mit acht Prozent p. a. attraktiv verzinste Investmentmöglichkeit im Photovoltaikmarkt in Deutschland. Dieser Markt zeichnet sich durch eine hohe Wachstumsdynamik aus – dank ehrgeiziger Klimaziele sowie glänzender Wachstumsprognosen, da Solarstrom heute zu den günstigsten Stromquellen gehört. Die Emittentin besitzt bereits werthaltige Assets in Form von Projektrechten mit einer Zielkapazität von bis zu 70 MWp und einem derzeitigen Wert von 1,4 Millionen Euro. Der Baureife-Status soll hier voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 erreicht werden.
Darüber hinaus können wir auf einen großen Bestand an entwicklungsfähigen Projektrechten in der AREAM Group, die Projektentwicklungsexpertise der AREAM Advisory GmbH und das spezialisierte Team der AREAM GmbH für den An- und Verkauf von anentwickelten beziehungsweise fertig entwickelten Projektrechten zurückgreifen. Das Team der AREAM Group verfügt über einen starken Track-Record von circa 1.200 MW entwickelter Solar- und Windkapazität seit 2009. Die eigene fortgeschrittene Entwicklungs-Pipeline der AREAM Group umfasst aktuell mehr als 1.000 MWp mit einem Potenzial von weiteren 2.000 MWp. Im Rahmen der Wachstumsstrategie plant die AREAM Group, in den nächsten Jahren 2.500 MW an Solar- und Windparks zu realisieren oder zu erwerben.
Econeers: Eine Frage zum Schluss: Zuletzt wurde berichtet, dass der Monat April ein Monat der Rekorde für die Erneuerbaren in Deutschland war. Wenn Sie auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland blicken, wie schätzen Sie die aktuellen Entwicklungen ein und wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf?
Markus W. Voigt: Aus unserer Sicht fehlt es vor allem an der dringend erforderlichen Integration der Speicher in die Ausbaustrategie mit klaren gesetzlichen Grundlagen und Vorgaben, damit die Erneuerbaren Energien ihr volles Potenzial entfalten können. Schließlich lassen sich durch eine erhöhte Speicherkapazität die Kosten der Photovoltaik auf dem Weg zur Grundlastfähigkeit weiter senken – und das seit einiger Zeit bereits ohne jegliche weitere Subvention. Außerdem könnte dadurch der Bedarf an neuen Leitungen reduziert werden, da die Netze besonders in der Mittelspannung und in den Verteilnetzen weniger stark ausgebaut werden müssten.
Econeers: Lieber Herr Voigt, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für ein Interview genommen haben. Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Emission!
Markus W. Voigt: Vielen Dank. Wir freuen uns auf die gemeinsame Kampagne.
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