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Ein “alter Bekannter” meldet sich bei den Econeers zurück: Die Next2Sun AG aus Dillingen im Saarland ist Erfinder und Entwickler von besonderen Photovoltaik-Anlagen, bei denen die Module senkrecht aufgestellt werden und beidseitig lichtempfindlich sind. Das ermöglicht ein komplementäres Erzeugungsprofil im Vergleich zu klassischen PV-Anlagen, die Strom überwiegend zur Mittagszeit erzeugen. Zudem wird für Anlagen mit dem Next2Sun-Konzept deutlich weniger Fläche benötigt und es bleibt Raum für eine landwirtschaftliche Nutzung zwischen den Modulreihen. Bereits 2020 hatte die Tochtergesellschaft Next2Sun Mounting Systems ein Crowdinvesting bei Econeers durchgeführt. Die neue Next2Sun-Kampagne ist auch für Econeers etwas Besonderes, denn es ist die erste Aktienemission, die wir auf unserer Plattform anbieten. Wir sprachen mit den Vorständen der Next2Sun AG, Sascha Krause-Tünker und Heiko Hildebrandt (v. l. n. r.), über die Unternehmensentwicklung seit dem letzten Funding, die Zukunftspläne und darüber, warum Next2Sun die Econeers nun über Stammaktien direkt am Eigenkapital der Firma beteiligen möchte.
Econeers: Hallo Herr Krause-Tünker, hallo Herr Hildebrandt, herzlich willkommen zum Interview. Wir haben bereits vor rund zwei Jahren erstmalig miteinander gesprochen. Damals haben Sie für Ihre Tochtergesellschaft Next2Sun Mounting Systems GmbH über 660.000 Euro von der Econeers-Crowd eingesammelt. Können Sie allen Lesern, die das Funding damals noch nicht verfolgt haben, Ihr Unternehmen und seine besondere Innovation bitte noch einmal kurz vorstellen?
Heiko Hildebrandt: Wir sind Erfinder der vertikalen bifacialen Photovoltaik und seit 2015 als Pionier mit diesem Anlagenkonzept aktiv. Das Besondere ist, dass wir bifaciale Photovoltaik-Module, die sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite Strom produzieren, senkrecht stellen. Dies hat zur Folge, dass wir (a) nur einen minimalen Flächenverbrauch haben und (b) ein zum bisherigen PV-Anlagenbestand komplementäres Erzeugungsprofil generieren können. Bei Ost-West-Ausrichtung dieser Anlagen liegen die Erzeugungsspitzen in den Morgen- und Abendstunden, während konventionelle Südanlagen vor allem um die Mittagszeit Strom produzieren. Unser großer Fokus liegt darauf, mit diesem Anlagenkonzept die Versorgungslücke, die sich in einer komplett erneuerbaren Stromerzeugung ergibt und die mit teuren und auf absehbare Zeit knappen Speicherkapazitäten geschlossen werden muss, zu verringern und so eine schnellere Energiewende möglich zu machen. Auch wirtschaftlich ist das hochinteressant – neben dem im Vergleich zu konventionellen PV-Anlagen sehr guten Stromertrag hilft uns hier insbesondere der Strompreis, der schon heute in den PV-armen Randzeiten deutlich höher ist als um die Mittagszeit.
Sascha Krause-Tünker: Der minimale Flächenverbrauch von vertikalen bifacialen Next2Sun-Anlagen ermöglicht sehr interessante Anwendungsfälle. Bei großen Freiflächen-Projekten, in denen die Next2Sun ihren Ursprung hat, ermöglicht das Next2Sun-Konzept durch eine minimale Überbauung von unter 1 % der Fläche neben wirtschaftlicher Photovoltaik eine großflächige, maschinelle landwirtschaftliche Bewirtschaftung von ca. 90 % der Fläche. Weitere knapp 10 % der Fläche rund um die Modulreihen, die sich für eine maschinelle Bewirtschaftung nicht eignen, können für eine ökologische Aufwertung der Flächen zum Beispiel mit Altgras- und Blühstreifen verwendet werden. Ferner kann diese moderne Art der “Solarhecken” die Bodenaustrocknung und Erosion reduzieren. So bringen wir mit unserem vertikalen bifacialen Agriphotovoltaik-Konzept Ökologie, Landwirtschaft und Stromproduktion zusammen, vermeiden den “Teller-Tank-Konflikt” bei der Stromerzeugung und können gleichzeitig etwas für den Artenschutz und die Auflockerung der landwirtschaftlichen Monokulturen tun.
Mit diesem Konzept lassen sich aber auch rund um das Eigenheim, an öffentlichen Einrichtungen sowie Gewerbe- und Industrieflächen interessante Anwendungen realisieren. Der bifaciale Next2Sun-Solarzaun, gewissermaßen der “kleine Bruder” unserer Freiflächenanlagen, kann hier besonders flächensparend und eigenverbrauchsoptimiert Strom produzieren. Er ist der erste Zaun, der sich selber bezahlt, und sieht dabei auch noch verdammt gut aus!
Econeers: Was hat sich in den vergangenen zwei Jahren bei Next2Sun getan, und welche Vorhaben konnten Sie insbesondere dank des Kapitals der Econeers umsetzen?
Sascha Krause-Tünker: Ich bin selber “erst” seit 2018 bei der Next2Sun engagiert und schon sehr beeindruckt, mit welcher Dynamik sich die Dinge bei uns entwickeln. Waren wir 2018 noch eine Einzelgesellschaft mit einer Handvoll engagierter Gründer, sind wir heute schon zu einer international operierenden Unternehmensgruppe mit knapp 50 Mitarbeitern angewachsen. In der Next2Sun Mounting Systems GmbH arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern an Projekten in vielen verschiedenen Ländern und entwickeln unser Netzwerk stetig weiter. Mit der Next2Sun Projekt GmbH haben wir eine eigene Projektentwicklungsgesellschaft, die von verschiedenen Standorten aus bundesweit Agri-PV-Projekte entwickelt und mit der Next2Sun Austria GmbH (vormals Elektrotechnik Leitinger GmbH) als jüngstes Mitglied unserer Gruppe haben wir nun auch den Pionier und Marktführer im sich dynamisch entwickelnden Solarzaun-Markt in Österreich in unseren Reihen aufgenommen.
Heiko Hildebrandt: Wir sind davon überzeugt, dass unser Konzept in vielen Teilen der Welt einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Nicht zuletzt durch die Unterstützung der Econeers beim Aufbau der Next2Sun Mounting Systems GmbH konnten wir verschiedene national und international viel beachtete Projekte realisieren – so zum Beispiel Pilotanlagen in Österreich, Frankreich und Schweden. Diverse weitere – auch in Übersee – sind in Vorbereitung. Auch der Solarzaun konnte so weiterentwickelt und in verschiedenen Märkten eingeführt werden – nicht zuletzt in unserem Heimatmarkt Deutschland. Wir haben Strukturen aufgebaut, mit denen wir unser Know-how ideell und wirtschaftlich sinnvoll für eine globale Energiewende einsetzen können, und entwickeln diese auch ständig weiter.
Econeers: Warum möchten Sie nun erneut Kapital aufnehmen – und weshalb fiel Ihre Wahl dabei wieder auf die Zusammenarbeit mit Econeers?
Sascha Krause-Tünker: In unseren Heimatmärkten Deutschland und nun auch Österreich nehmen unsere Kernthemen gerade richtig Fahrt auf – sowohl Deutschland als auch Österreich haben die Agri-Photovoltaik als Zukunftsthema entdeckt und sind dabei, die diesbezüglichen Weichen zu stellen. Aber auch international entwickelt sich dieses junge Segment sehr dynamisch, so dass wir hier vor der Herausforderung stehen, dieses große Wachstumspotenzial zu nutzen und die Nachfrage adäquat zu bedienen. Auch unser bifacialer Solarzaun zeigt schon am Beispiel in Österreich eindrucksvoll, welches Potenzial er hat – auch in diesem Segment wollen wir auf breiter Front wachsen.
Heiko Hildebrandt: Die Entscheidung für Econeers fiel uns dabei sehr leicht – zum einen können hier ja schon auf gemeinsame Erfahrungen mit dem Econeers-Team aus der Emission für die Next2Sun Mounting Systems GmbH zurückgreifen, in der wir sehr gut und erfolgreich zusammengearbeitet haben. Ferner hat sich bestätigt, dass Econeers-Investoren auch vom Mindset her mit uns auf einer Wellenlänge liegen und neben dem Rendite-Aspekt eben auch den Anspruch haben, dass ihr Geld nachhaltig und zum Wohle der Gesellschaft arbeitet – und das genau ist auch unser Antrieb. Gemeinsam wollen wir die Energiewende rocken – und zwar genau jetzt!
Econeers: Inzwischen ist Next2Sun eine Aktiengesellschaft geworden. Ihr zweites Funding bei uns ist daher auch für Econeers etwas Besonderes, denn es ist die erste Eigenkapitalbeteiligung, die auf unserer Plattform angeboten wird. Warum haben Sie sich dieses Mal für die Emission von Aktien entschieden?
Heiko Hildebrandt: Wir sind überzeugt, dass die Aktienemission für unsere weitere Mission das passende Mittel der Wahl ist. Wir haben sehr ambitionierte Wachstumspläne, für die wir gut aufgestellt sein wollen – das ermöglicht uns diese Aktienemission. Gleichzeitig sollen diejenigen, die unsere Mission unterstützen, auch voll am Unternehmenserfolg teilhaben, nicht nur über einen Zins, sondern auch durch die Wertentwicklung der Aktie. Ferner wollen wir den Econeers die Möglichkeit geben, über ihr Stimmrecht auf der Hauptversammlung auch mitgestalten können – deshalb haben wir uns sehr bewusst gegen stimmrechtslose Vorzugsaktien und für vollwertige Stammaktien entschieden.
Sascha Krause-Tünker: Uns ist sehr wichtig, eine passende Kapitalstruktur für unsere Wachstumspläne zu haben. Bisher kam das Eigenkapital im Wesentlichen von den Gründungsgesellschaftern und wurde durch Nachrangdarlehen, u. a. von der Econeers-Community bei der Next2Sun Mounting Systems GmbH, erweitert. Die Next2Sun AG ist aber inzwischen deutlich über die Möglichkeiten der Gründungsgesellschafter hinausgewachsen – das zeigt sich schon daran, dass die beiden beteiligten Gesellschaften in Summe deutlich weniger Mitarbeiter haben als die Next2Sun-Gruppe selbst. Deshalb ist es aus unserer Sicht konsequent, mit der AG-Gründung und der Aktienemission den Kreis der Anteilseigner deutlich zu erweitern.
Econeers: Aktuell sind die Aktien noch nicht börsengelistet. Ist ein Börsengang zukünftig geplant?
Sascha Krause-Tünker: Ja, das ist geplant und soll noch in 2022 angegangen werden. Wir wollen damit unseren Aktionären die Möglichkeit geben, ihre Anteile zu handeln und so ihr Investment in die Next2Sun AG ihrem individuellen Anlagehorizont und der jeweiligen persönlichen Lebenssituation schnell und einfach anzupassen. Ferner soll es auf diese Weise auch für Externe jederzeit möglich werden, in die Next2Sun AG zu investieren.
Heiko Hildebrandt: Wir sehen in der geplanten Börseneinführung auch ein wichtiges Mittel, um die weitere Unternehmensentwicklung flexibel gestalten zu können. Dies schließt zum einen die Möglichkeit ein, bei Bedarf weitere Aktien zu begeben, zum anderen aber eben auch, strategischen Partnern eine Möglichkeit zu geben, sich über die Börse an der Next2Sun AG zu beteiligen.
Econeers: Welche Konditionen bieten Sie den Zeichnern Ihrer Stammaktien?
Heiko Hildebrandt: Wir bieten den Econeers mit den Stammaktien der Next2Sun AG an, mit den bisherigen Gesellschaftern völlig gleichberechtigte Anteilseigner der Next2Sun AG zu werden und mit uns die weitere Entwicklung der Next2Sun AG zu gestalten. Sie partizipieren genauso am Unternehmenserfolg wie die Gründungsgesellschafter, und sie haben die gleichen Mitspracherechte.
Sascha Krause-Tünker: Mit dem Ausgabepreis von 95 Euro je Aktie erfolgt die Beteiligung auf einer Bewertungsbasis von knapp 10 Mio. Euro für die gesamte Next2Sun-Gruppe. Angesichts der bisherigen Entwicklung der Next2Sun-Gruppe und des darin bereits investierten Einsatzes, der Patente, des Technologievorsprungs und des enormen Wachstumspotenzials halten wir das für einen sehr fairen Ansatz.
Econeers: Welche Ziele möchten Sie mit dem akquirierten Kapital erreichen?
Sascha Krause-Tünker: Unser wichtigstes Ziel ist es, die wirtschaftliche Kraft zu haben, um das enorme Wachstumspotenzial in der Breite angehen zu können und die sich damit bietenden Chancen zu nutzen. Wir wollen die finanzielle Kraft haben, auch größere Projekte mit eigenen Mitteln bestreiten zu können und unsere Organisation für das nationale und internationale Wachstum auszustatten.
Heiko Hildebrandt: Agri-PV und der Solarzaun sind nicht nur in Deutschland und Österreich auf dem Weg, ein wichtiges Wachstumssegment zu werden, sondern auch international. Wir wollen mit der Unterstützung der Econeers dieses Potenzial nutzen und die Marktentwicklung in unseren Segmenten mitgestalten.
Econeers: Lieber Herr Krause-Tünker, lieber Herr Hildebrandt, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Emission!
Sascha Krause-Tünker: Wir danken Ihnen und freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ihnen und der ganzen Econeers-Community!
Heiko Hildebrandt: Vielen Dank auch von mir! Ich freue mich sehr, dass wir mit Econeers ein Forum haben, das die operativen Chancen unseres Unternehmens und die finanziellen Möglichkeiten der Econeers-Investoren zusammenbringt und so ganz konkretes unternehmerisches Handeln für eine schnelle und nachhaltige Energiewende möglich macht.
Die OneCrowd Securities GmbH tritt als vertraglich gebundener Vermittler für Rechnung und unter Haftung gemäß § 3 (2) WpIG der Effecta GmbH, Florstadt, auf.
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