Die Divestment-Bewegung, die sich für den Abzug von öffentlichen Geldern aus fossilen Energien einsetzt, nimmt weltweit Fahrt auf. Laut einer am Dienstag vorgestellten US-Studie, hat sich die Zahl der Investoren, die nicht mehr in klimaschädliche Anlagen investieren, im letzten Jahr deutlich erhöht.
Wie die Untersuchung des Beratungsunternehmens Arabella Advisors in 43 Ländern ergab, verwaltet die Gruppe der Investoren, die sich zur Desinvestitionsbewegung zählen, ein Investitionsvolumen von insgesamt 2,6 Billionen US-Dollar. Demnach hat sich diese Summe innerhalb des letzten Jahres mehr als verfünffacht. Waren 2014 noch rund 180 Institutionen und 650 Privatinvestoren Teil der Divestmentbewegung, sind es jetzt laut Arabella Advisors bereits über 430 beziehungsweise 2.040. Zudem zeichnet sich eine weltweite Verbreitung von Desinvestitionen im vergangen Jahr ab.
Welche Ziele verfolgt die Bewegung?
Die ursprünglich an US-Universitäten begründete Divestment-Bewegung möchte öffentliche Institutionen, z. B. Städte, Kommunen, Kirchen und Krankenhäuser, aber auch Privatinvestoren dafür sensibilisieren, ihr investiertes Kapital aus Unternehmen abzuziehen, die mit fossilen Energien auf Kosten der Umwelt und der Weltbevölkerung Profit machen. Stattdessen sollen die Gelder nachhaltig investiert werden, um die Energiewende möglichst schnell und umfassend umsetzen zu können.
Warum findet Divestment immer mehr Unterstützer?
Das starke Wachstum hängt mit einer bevorstehenden Verschärfung des internationalen Klimaschutzes zusammen, die bei der Weltklimakonferenz in Paris im Dezember beschlossen werden soll. Bei dem Gipfel werden die Teilnehmerstaaten voraussichtlich verbindliche Klimaziele verabschieden. Dieser Schritt würde dazu führen, dass ein Großteil der Kohlevorkommen nicht mehr gefördert werden dürfte, wodurch Investitionen in fossile Energieunternehmen wirtschaftlich unrentabel werden. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der sogenannten Kohlenstoffblase oder Carbon Bubble.
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