Smartview: „Die Chancen durch Internationalisierung und Branchenerweitertung sind einfach riesig“

Wer durch Bekleidungsgeschäfte bummelt oder sich durch Mode-Onlineshops klickt, bekommt den Eindruck, dass die Fashion-Industrie eine sehr schnelllebige Branche ist: Mit dem Wechsel der Jahreszeiten wechseln auch die Kollektionen, neue Trends kommen beständig nach. Ein solches Pensum an Inventar- und Nachfragewechseln lässt sich doch nur mit größtmöglicher Digitalisierung meistern, möchte man meinen. Doch weit gefehlt: In der Mode geht es weit weniger modern zu als gedacht – hinter den Kulissen reisen immer noch Vertreter mit vollständigen Kollektionen durchs Land und füllen händisch Bestellzettel aus. Dass diese Zettelwirtschaft in vielen Unternehmen mittlerweile ein Ende gefunden hat, ist u. a. ein Verdienst unseres Startups Smartview. Seit der ersten Seedmatch-Kampagne im Jahr 2014 ist es den Hamburgern gelungen, mit ihrer visuell-basierten Vertriebslösung, Technologie auf iPad-Basis, 3D-Produktdarstellungen und Anbindungen an Warenwirtschaftssysteme zahlreiche Großkunden zu überzeugen. Nun ist Smartview zurück – als profitables Unternehmen mit Internationalisierungsplänen. Wir sprachen mit Gründer und Geschäftsführer Lars Immega (links im Bild) darüber, was sich in den letzten Jahren bei dem Startup getan hat, welchen Branchen er als nächstes die Arbeit erleichtern will und welche besondere Unterstützung er aus der Crowd erhielt.

Seedmatch: Hallo Lars, herzlich willkommen zurück bei Seedmatch. Vor vier Jahren konntest du die Investoren damit überzeugen, dass dein OrderBook die Vertriebs- und Bestellprozesse der Fashion-Industrie digitalisiert und damit revolutioniert. Angesichts der vielen Milliarden Euro, die in dieser schnelllebigen Branche jährlich umgesetzt werden, war ich von den händischen Abläufen sehr überrascht! Vielleicht kannst du, als ehemaliger Handelsvertreter in der Modebranche, uns einen Eindruck davon vermitteln, wie Labels und Händler normalerweise zusammenarbeiten…

Lars Immega: Wer in der Modebranche unterwegs ist, der merkt schnell: Die Outfits mögen modern sein – die Vertriebsprozesse dagegen sind eher retro: Preislisten auf Papier. Auftragsblöcke, die erst mit der Hand ausgefüllt, dann in Excellisten übertragen und schließlich in der Zentrale weiterverarbeitet werden.

Seedmatch: Unglaublich. Wie greift SmartView360 in diese Prozesskette nun ein und optimiert sie?

Lars Immega: Als Handelsvertreter entwickelte ich die Idee, keine Showrooms mehr zu mieten, sondern den Showroom aufs iPad zu bringen. Dann könnte man den Kunden die Kollektion zeigen, ohne mit dem Sprinter durch die Republik zu fahren. Auf dem Display – so die Idee – könnte man jedes Produkt im Detail betrachten: die Stoffstruktur, jeden Knopf, alles in 360°-Ansicht. Die Einkäufer könnten ihr Warenpaket direkt mit ein paar Fingertipps auf dem iPad zusammenstellen und bestellen. Und weil die App mit dem Warenwirtschaftssystem des Herstellers verbunden ist, wird der Auftrag direkt abgewickelt.

Seedmatch: Kannst du uns von deinen Kunden berichten, welche Potenziale sie dank Smartview360 konkret heben konnten?

Lars Immega: Die Kunden erhalten die Möglichkeit, die teuren Musterkollektionen deutlich zu reduzieren und die Vertreter können trotzdem alle Variationen digital präsentieren. So kann der Einkäufer die Qualität der Ware prüfen und trotzdem seine Auswahl kombinieren. Auch Produktkataloge können nun tagesaktuell erstellt und als PDF versendet werden. Nachhaltigkeit ist für uns auch ein wichtiges Thema. Final wird die Vertriebseffizienz der Vertreter deutlich gesteigert, da vordefinierte Sortimente als Ganzes digital präsentiert und verkauft werden können. Lange und teure Reisezeit entfällt sowohl bei den Vertretern, als auch auf Händlerseite.

Seedmatch: Viele Investoren kennen dich schon von der ersten Kampagne in 2014. Kannst du kurz für sie zusammenfassen, was sich seitdem bei euch getan hat?

Lars Immega: Wir haben nun einen festen Kundenstamm von über 30 B2B-Kunden mit über 600 Vertretern und über 20.000 Händlern, die unsere Lösungen mit Begeisterung nutzen. Bis heute haben wir keine Kündigung erhalten und unsere Marktpräsenz ist deutlich gewachsen.

Seedmatch: Wie hat euch die Crowd in dieser Weiterentwicklung unterstützt, sieht man vom Kapitalzuwachs einmal ab?

Lars Immega: Unsere Crowd ist pure Motivation, unterstützt uns mit positivem Feedback bis hin zu Weiterempfehlungen an potentielle Kunden. Ein aktueller, sehr wertvoller Beitrag erfolgte durch Übernahme einer personellen Schlüsselrolle, des IT-Projektleiters. Als Investor der ersten Runde, also schon immer begeistert von unserer Idee, hat sich unser Mitarbeiter entschieden, eine Top-Position in einem Konzern zu beenden und aktiv zu unserem Wachstum und gemeinsamen Erfolg beizutragen.

Seedmatch: Nun wollt ihr mithilfe der Seedmatch-Investoren eure Wachstumsphase deutlich beschleunigen. Welche Maßnahmen sind für dich strategisch am bedeutendsten?

Lars Immega: Dies sind zwei – als erstes wollen wir die Integration unserer OrderBook-Apps im AppExchange-Store von Salesforce zügig realisieren. Dann wollen wir unseren Systemvertrieb, der für ein stetiges organisches Wachstum sorgt, personell aufstocken, um schon hier das Wachstum zu verdoppeln.

Seedmatch: Für alle, denen Salesforce kein Begriff ist: Was macht Salesforce genau und welche Entwicklung erhofft ihr euch durch die Integration in den Salesforce-AppExchange-Store?

Lars Immega: Salesforce ist Weltmarktführer im CRM-Segment und macht über 4 Milliarden Euro Umsatz weltweit. Salesforce bietet ausgewählten und handverlesenen Dienstleistern einen Zugang zu über 150.000 B2B-Kunden weltweit. Salesforce hat sogar uns angesprochen und eine Zusammenarbeit angeboten, was quasi ein Ritterschlag ist.

Seedmatch: Darüber hinaus wollt ihr auch in andere Branchen skalieren. Inwiefern lässt sich euer innovatives Verfahren beispielsweise auch auf Brillen, Schmuck oder Kosmetika übertragen?

Lars Immega: Quasi jede Branche, die mit Produktmustern und einem Außendienst ihren Vertrieb betreibt, profitiert von unseren digitalen Lösungen, da alle dieselben Probleme und Bedürfnisse haben, die wir mit unseren digitalen Lösungen befriedigen und folgende Vorteile liefern: Kosten senken (für Produktmuster und Kataloge) und Vertriebseffizienz steigern.

Seedmatch: Da ihr euren Break-even in 2018 erreicht habt, können sich Alt- wie auch Neuinvestoren auf Bonuszinszahlungen freuen. Welche weiteren Argumente sprechen noch für ein Investment in Smartview360?

Lars Immega: Neben der Sicherheit sind die Chancen durch Ausbau des bestehenden Systemvertriebes und durch Internationalisierung und Branchenerweiterung einfach riesig. Sei es durch Gewinnbeteiligung oder ein Exit-Ereignis.

Seedmatch: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen dir, dass deine Kampagne wie die Mode in nur eine Richtung geht – nach vorn.

Lars Immega: Vielen Dank, auch an euch, die ihr uns die Möglichkeit gegeben habt, unsere Idee der Crowd präsentieren zu dürfen und gemeinsam mit dieser Unterstützung ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen.

 

Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. 

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