Das Genussrecht einfach erklärt

Mit dem Genussrecht, das erstmals im Rahmen der aktuellen Funding-Kampagne von Tomorrow auf OneCrowd eingesetzt wird, kommt ein neues Finanzierungsinstrument auf unsere Plattform. Auf den ersten Blick ähnelt es dem bekannten Seed Investment – tatsächlich unterscheidet es sich aber in zentralen Punkten: insbesondere in der Art der Beteiligung und der Berechnung der Renditepotenziale. 

Was ist ein nachrangiges Genussrecht? 

Ein Genussrecht ist ein Finanzierungsinstrument, das euch als Anlegerinnen und Anleger wirtschaftlich an der Entwicklung eines Unternehmens beteiligt, ohne dass ihr gesellschaftsrechtliche Mitspracherechte (z.B. Stimmrechte) erhaltet. Bei Tomorrow bedeutet das konkret: Ihr werdet nicht Gesellschafterin bzw. Gesellschafter – aber ihr partizipiert an der finanziellen Entwicklung des Unternehmens. 

Das Genussrecht kombiniert drei Renditepotenziale: 

  • einen festen Basiszins (Basisrückzahlungsbetrag) von 5% p.a. (endfällig) 
  • eine Gewinnbeteiligung bei einem Exit (Verkauf oder Börsengang) 
  • sowie eine jährliche Beteiligung an ausgeschütteten Dividenden, sofern eine Ausschüttung erfolgt 

Die Genussrechte sind nachrangig ausgestaltet. Das heißt: Im Insolvenzfall werden eure Forderungen nach denen anderer Gläubigerinnen und Gläubiger bedient – ein Risiko, das ihr auch vom Seed Investment kennt. 

Beispielrechnung: Basisrückzahlungsbetrag bei regulärer Rückzahlung 

Angenommen, du investiert 1.000 Euro in das Genussrecht von Tomorrow. Die Laufzeit beträgt 9 Jahre, es kommt innerhalb dieser Zeit zu keinem Exit, und du kündigst das Investment regulär nach Ablauf der Mindesthaltefrist. 

In diesem Fall erhältst du am Ende der Laufzeit den sogenannten Basisrückzahlungsbetrag, der sich wie folgt berechnet: 

Formel laut Genussrechtsbedingungen: 

Rückzahlungsbetrag = (1 + 5% × tatsächliche Laufzeit in Jahren) × Nennbetrag 

Für 1.000 Euro (also 1.000 Genussrechte) und eine Laufzeit von 9 Jahren ergibt sich: 

Rückzahlungsbetrag = (1 + 0,05 × 9) × 1 € × 1.000 = (1 + 0,45) × 1.000 € = 1.450 € 

Ergebnis: Nach 9 Jahren würdest du 1.450 Euro zurückerhalten.  

Beispielrechnung: Wie funktioniert die Exitbeteiligung? 

Angenommen, du investierst 1.000 Euro in das Genussrecht von Tomorrow. Daraus ergeben sich 1.000 Genussrechte zu je 1 Euro Nennbetrag. Der sogenannte „Crowd-Anteil“ entspricht aktuell einem Wert von 1.808 Euro je Euro Stammkapital. 

Wenn es zu einem Exit kommt – in der Beispielrechnung zu einem Verkauf des Unternehmens – der einen Gesamterlös von 300 Millionen Euro (Erlös−Kosten) generiert, das gewinnberechtigte Kapital der Gesellschaft (Stammkapital) zu diesem Zeitpunkt 50.000 Euro und der Crowd-Anteil 1.808 Euro beträgt, dann ergibt sich laut Genussrechtsbedingungen folgende Beispielrechnung: 

Formel laut Genussrechtsbedingungen: 

 

Ergebnis: Das eingesetzte Kapital würde sich in diesem Szenario durch die Exitbeteiligung mehr als verdreifachen. 

Beispielrechnung: Gewinnanteil bei Dividendenausschüttung 

Du entscheidest dich dafür, 1.000 Euro in das Genussrecht von Tomorrow zu investieren und erhältst dafür 1.000 Genussrechte. Zum Emissionszeitpunkt liegt der Wert je Euro Stammkapital bei 1.808 Euro, woraus sich ein Umrechnungsfaktor von  1/1.808 = 0,000553 ergibt. Die Gesellschaft (Tomorrow) beschließt, eine Dividende von 1.000.000 Euro auszuschütten. Zum Zeitpunkt des Dividendenbeschlusses beträgt das Stammkapital 50.000 Euro. 

Formel für den Gewinnanteil (laut Bedingungen): 

Ergebnis: Im Fall einer Dividendenzahlung von 1 Million Euro würden Investierende mit einem Investment von 1.000 Euro einen Gewinnanteil von 11,06 Euro erhalten.

Fazit

Das nachrangige Genussrecht ist ein Finanzprodukt zwischen Darlehen und Beteiligung – mit festem Zins und Performancepotenzial. Es erlaubt euch, am wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens zu partizipieren, ohne Anteile zu erwerben.

 

Disclaimer: Investments in Unternehmen und alternative Assets sind riskant und sollten nur als Teil eines diversifizierten Portfolios erfolgen. Der Erwerb der angebotenen Kapitalanlagen ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust der Investitionssumme führen. Ein in Aussicht gestellter Ertrag ist nicht garantiert und kann auch niedriger ausfallen.

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