Eine Million Elektrofahrzeuge sollen laut Bundeskanzlerin Merkel im Jahr 2020 über Deutschlands Straßen rollen, bis 2030 könnten es sechs Millionen Fahrzeuge sein. „Das ist machbar“, hatte die Kanzlerin bereits im Mai 2013 geäußert. Nun – drei Jahre später – sind in Deutschland gerade einmal knapp 30.000 Elektrofahrzeuge zugelassen. Um die Verkehrswende in Deutschland anzukurbeln und ihre selbst gesteckten Ziele zu erreichen, hat die Bundesregierung die gesetzlichen Rahmenbedingungen, z. B. im Steuerrecht, geändert und zahlreiche Förderprogramme aufgelegt, die sowohl die Forschung und Entwicklung von E-Autos als auch deren Absatz steigern sollen. Wir haben uns einige von ihnen angeschaut.
Das Ende des Benziners: eine Frage der Zeit
Der traditionelle Verbrennungsmotor hat bald ausgedient: Der CO2 Ausstoß ist zu hoch, die fossilen Rohstoffe für das Benzin sind endlich und teuer und zudem sind Benzinmotoren wenig effizient: sie setzten nur rund ein Drittel der aufgewendeten Energie in Bewegung um. Der Rest wird für Wärme und Lärm verbraucht. Im Vergleich dazu sind Elektroautos viel effizienter, denn sie nutzen knapp 90 Prozent der eingesetzten Energie zur Fortbewegung. „Die Umwelt profitiert doppelt: Elektrofahrzeuge verbrauchen nicht nur weniger Energie, sie verursachen auch weniger Abgase vor Ort und vor allem innerorts, außerdem erzeugen sie wesentlich weniger Lärm. Elektrofahrzeuge sind in Verbindung mit erneuerbaren Energien von fossilen Energieträgern unabhängig“, schreibt das Online-Portal elektroauto-news.net.
Große Vielfalt verfügbar
Ob kleiner, wendiger Stadtflitzer, Familienlimousine oder kompakter Kastenwagen – beim Kauf eines Elektroautos hat man mittlerweile die Qual der Wahl. Rund 40 verschiedene Modelle sind derzeit in Deutschland erhältlich. Als Elektroauto gelten alle Fahrzeuge, die entweder rein elektrisch betrieben werden und an einer Steckdose aufgeladen werden können (Plug-In-Fahrzeuge), oder sogenannte Hybridfahrzeuge (Plug-In-Hybride), die sowohl einen Verbrennungs- als auch einen Elektromotor besitzen und sich ebenfalls an einer Steckdose aufladen lassen. Außerdem gibt es noch Brennstoffzellenfahrzeuge, bei der eine Brennstoffzelle Sauerstoff und Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt. Die Nachfrage nach E-Modellen in Deutschland steigt kontinuierlich, aber langsam.
Bis zu 4.000 Euro Umweltbonus beim Kauf eines Neuwagens
Um die Verkehrswende zu beschleunigen und die Verkaufszahlen anzukurbeln hat die Bundesregierung im Juli diesen Jahres eine Kaufprämie für neue, erstmals zugelassene Elektro-, Plug-In-Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeuge eingeführt. Sie gilt für alle Modelle, die seit dem 18. Mai 2016 per Kauf oder Leasing erworben wurden. Der sogenannte Umweltbonus beträgt 4.000 Euro für reine Elektrofahrzeuge und 3.000 Euro für Hybridfahrzeuge. „Die Förderung ist so lange erhältlich, bis die vorgesehenen Mittel in Höhe von 600 Mio. Euro aufgebraucht sind, längstens jedoch bis Ende 2019“, heißt es dazu bei der Bundesinitiative Schaufenster Elektromobilität.
Keine KFZ-Steuer für reine Elektrofahrzeuge
Mit Blick auf steuerliche Aspekte profitieren die Besitzer von Elektrofahrzeugen ebenfalls: reine Elektrofahrzeuge sind hierzulande ab dem Neukauf für zehn Jahre von der KFZ-Steuer befreit. „Eine Steuerbefreiung für zehn Jahre wird gewährt bei erstmaliger Zulassung solcher Fahrzeuge in der Zeit vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2020. „Außerdem wird die zehnjährige Steuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge auf technisch angemessene, verkehrsrechtlich genehmigte Umrüstungen zu reinen Elektrofahrzeugen ausgeweitet“, heißt es weiterhin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Hybridfahrzeuge unterliegen der normalen KFZ-Steuer, werden aber als CO2-armes Modell niedriger eingestuft als schadstoffintensive Autos.
Steuerliche Vorteile beim Nachteilsausgleich und für Firmenwagen
Für privat genutzte Dienstwagen gibt es steuerliche Vorteile beim sogenannten Nachteilsausgleich. Und Unternehmer, die ein Elektrofahrzeug anschaffen oder Ladeinfrastruktur auf ihrem Gelände errichten, profitieren ebenfalls. „Sie erhalten über das KfW-Umweltprogramm 240/241 günstige Kredite zur Finanzierung“, schreibt das Schaufenster Elektromobilität.
Befreiung von Parkgebühren möglich
Im letzten Jahr ist das sogenannte Elektromobilitätsgesetz (EmoG) in Kraft getreten, mit dem es möglich wird, Elektroautos, die durch ein sogenanntes E-Kennzeichen als solches erkennbar sind, einen gewissen Vorrang im öffentlichen Straßenverkehr einzuräumen. So können Kommunen z. B. bestimmte Parkflächen für elektrisch betriebene Fahrzeuge reservieren, ihnen die Nutzung der Busspur ermöglichen oder sie von der Parkgebühr befreien. Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover hat dies bereits getan: Laut einem Artikel der Hannoverschen Allgemeinen müssen die Halter von Elektrofahrzeugen auf einigen städtischen Parkflächen keine Parkgebühr entrichten.
15.000 zusätzlichen Ladestationen bis 2020
Die bislang in Deutschland kaum ausgebaute Ladeinfrastruktur gilt als eines der wesentlichen Hemmnisse für die Verkehrswende. Zu groß ist aktuell noch die Angst vieler Autofahrer, unterwegs ohne Strom liegen zu bleiben. Laut einer aktuellen Erhebung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stehen in Deutschland derzeit über 6.500 öffentliche Ladepunkte zur Verfügung. Mit einem von der Bundesregierung aufgestellten Förderprogramm sollen bundesweit ab dem kommenden Jahr 15.000 zusätzlichen Ladestationen bis 2020 hinzu kommen. Auf diese Weise soll Deutschland laut Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zum „Vorzeigeland für die Mobilität der Zukunft“ werden. Mit Hilfe spezieller Websites und Apps kann man sich leicht im Netz der öffentlichen Ladestationen orientieren.
Private Stromtankstelle als Alternative zur öffentlichen Ladesäule
Und auch zu Hause ist das Auftanken mittlerweile kein Problem mehr. Einige E-Autos lassen sich z. B. an einer normalen Haushaltssteckdose aufladen, hier ist allerdings Vorsicht geboten. Viel schneller und sicherer ist der Ladevorgang mit einer sogenannten Wallbox, einer Wandladevorrichtung, die viele Hersteller beim Kauf eines E-Autos mit anbieten. Nach der professionellen Installation in der heimischen Garage lässt sich das Gerät bequem als Stromtankstelle nutzen.
29. November 2016
Weder noch.
Ich bin schon seit langem ein Freund der kurzen Wege. Ok, das macht die Wohnungssuche nicht unbedingt einfacher, aber umziehen tut man ja auch nicht alle naselang. Und seit ich mich erst mal entsprechend eingerichtet hab kann ich alle Wege des täglichen Bedarfs per Fahrrad erledigen. Bei Distanzen bis 5 km ist das Fahrrad gerade in der Stadt das schnellste, aber auch das günstigste und gesündeste Verkehrsmittel. Ich kann jedem nur empfehlen, das mal auf den eigenen Wegen zu probieren (vielleicht auch erst im nächsten Jahr, derzeit ist vielleicht nicht ganz das richtige Wetter, um mit dem Radeln anzufangen). Aber die Chancen stehen gut, das beim Zeitvergleich von Tür zu Tür das Fahrrad deutlich vorne liegt (die Durchschnittsgeschwindigkeit beim Autofahren in der Stadt liegt weit unter 50 km/h, dann noch die lustige Parkplatzsuche…).
Und wer regelmäßig Höhenunterschiede zu überwinden hat oder mit Gegenwind zu kämpfen hat, der soll sich eben ein Pedelec zulegen. Damit werden die Hindernisse per Knopfdruck aus der Welt geschafft. Das eine Mal im Jahr, wo ich dann tatsächlich noch ein Auto brauch, leih ich mir beim örtlichen Car-Sharing-Anbieter eines aus.
Meine Situation läßt sich sicher nicht auf jeden übertragen. Aber jeder einzelne, der in seinem eigenen Mobilitätsverhalten in Zukunft das Fahrrad stärker nutzt ist gleichzeitig derjenige, der von diesem Verhalten am allermeisten profitiert. Aus eigener Erfahrung kann ich daher nur jeden ermutigen, im Laufe der Zeit immer mehr mit dem Rad zu machen. Ich für meinen Teil stand schon seit Jahrzehnten nicht mehr im Stau, hatte im selben Zeitraum keine Mühe einen Parkplatz zu finden, musste fürs Parken nie was zahlen, spar mit das Fitnessstudio, hab die schöneren Wege sowie deutlich geringere Ausgaben und einen niedrigeren Zeitaufwand, um mein Mobilitätsbedürfnis zu befriedigen. Und wenn ich das kann, dann können andere das auch.
Also auf die Räder – fertig – los.