Vor fast einem Jahr hat die Sonneninvest AG ihre erste Crowdfunding-Runde für den Solarpark Langenbogen in Sachsen-Anhalt mit 442.750 Euro von 322 Investoren erfolgreich abgeschlossen. Für das zweite Projekt konnte das Unternehmen sogar schon über 650.000 Euro einsammeln. Damit haben die Solarparkbetreiber die magische Grenze von einer Millionen Euro bereits übertroffen. Noch bis zum 16. September besteht für die Econeers-Crowd die Möglichkeit, in drei bestehende Solaranlagen in Meerane, Sangerhausen und Kornwestheim zu investieren. Wir haben mit Sonneninvest-Geschäftsführer Michael Richter anlässlich des bevorstehenden Funding-Endes gesprochen.
Econeers: Guten Tag Herr Richter. Mit der Sonneninvest AG haben Sie gerade als erstes Unternehmen in der PV-Branche mehr als eine Million Euro über Crowdfunding eingesammelt. Wo sehen Sie als Solarparkbetreiber die Vorteile der Crowd-Finanzierung, auch im Vergleich zur Bankfinanzierung?
Michael Richter: Auch wenn die Kosten für ein Crowdfunding unter Umständen höher sein können als aktuell bei einer Bankfinanzierung, überwiegen die Vorteile der Crowd-Finanzierung für uns ganz klar. Crowdfunding ist modern, flexibel und spielt alle Vorteile der Vernetzung voll aus. Langjährige gepflegte Beziehungen zur Crowd können einem Unternehmen dabei helfen, neue Kunden zu gewinnen. Ein weiterer Vorteil ist aber auch die Tatsache, dass man von der Crowd oftmals wertvolles Feedback und Input zum Geschäftsmodell bekommt. Deshalb bin ich überzeugt, dass diese Finanzierungsform künftig in Deutschland eine noch größere Rolle für Unternehmen spielen wird.
Econeers: Der Sommer 2015 gehört zu den heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Wie hat sich das sonnige Wetter bisher auf die Leistung der Sonneninvest-Kraftwerke ausgewirkt?
Michael Richter: Der diesjährige Sommer hat zu Rekorderträgen der drei Solarkraftwerke der Sonneninvest Deutschland GmbH & Co. KG von über 200.000 Euro in den Monaten Juli und August geführt. Der Sonnenertrag lag somit im Hochsommer fast 10 % über den Prognosen. Wir freuen uns natürlich sehr über die hohen Erträge der Kraftwerke. Man sieht an den teils extremen Temperaturen aber auch, dass die Klimaerwärmung in Mitteleuropa bereits Realität ist. Der Umstieg auf 100 % erneuerbare Energien sollte in Deutschland daher besser heute als morgen passieren. Denn wenn wir weiter an der Kohleverstromung festhalten, sind verheerende Folgen für das Weltklima unausweichlich.
Econeers: Die Investoren des Solarparks Langenbogen, der 2014 ebenfalls bei Econeers finanziert wurde, haben gerade ihre erste Zinszahlung erhalten. Mit welchem Ergebnis hat der Solarpark das Geschäftsjahr 2014/15 abgeschlossen und können sich die Econeers in diesem Jahr über einen ertragsabhängigen Bonuszins freuen?
Michael Richter: Die Ertragssituation des Solarparks Langenbogen im abgelaufenen Geschäftsjahr war sehr zufriedenstellend und lag erfreulicherweise um rund 14.000 Euro über dem Planwert. Unsere Econeers-Investoren können sich aufgrund des guten Sonnenertrages, genauer gesagt hatte die Anlage einen spezifischer Ertrag 1003 kWh/kWp, freuen: Sie haben Bonuszinsen in Höhe von 0,25 % erhalten. Somit liegt die Gesamtverzinsung für das erste Geschäftsjahr bei 4,75 %. Investoren die mit dem „Early Investor Bonus“ gezeichnet haben, erhielten sogar 6,25 %.
Econeers: Das Funding für Sonneninvest Deutschland endet in knapp drei Wochen. Warum sollten die Econeers jetzt noch investieren?
Michael Richter: Die Tatsache, dass bei dem Crowdfunding in ein bereits profitables Unternehmen investiert wird, dessen Erträge über die gesamte Laufzeit gesetzlich durch das EEG abgesichert sind, ist ein starkes Argument für ein Investment. Ein umfangreiches Versicherungspaket, höchste Sicherheitsstandards und die hohe Qualität aller eingesetzten technischen Komponenten zählen zu den weiteren Hauptargumenten. Wer weiß schon ob und wann es wieder die Möglichkeit geben wird in ein Portfolio deutscher Solarkraftwerken zu investieren? Unser simples und faires Bonussystem bringt den Econeers in sonnigen Jahren 5 % Zinsen, aber auch in verregneten Jahren sind es garantierte 4,5 %. Eventuelle Ausfälle bei einer Anlage können durch die Risikostreuung auf mehrere Kraftwerke im Portfolio ausgeglichen werden und sind durch Versicherungen abgedeckt. Sehr erfreulich ist aber natürlich auch, dass die Solarkraftwerke mehrere tausend Tonnen CO2 einsparen und einen echten Beitrag zur Energiewende leisten.
Econeers: Bei der Energiewende geht es nicht nur um die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Auch der Verkehrssektor wird sich langfristig von fossilen Brennstoffen verabschieden. Wie wir wissen, begeistern Sie sich auch für das Thema Elektromobilität. Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Elektroautos gemacht?
Michael Richter: Wir haben schon mehrere Elektroautos unterschiedlicher Hersteller getestet und mit allen sehr gute Erfahrungen gemacht. Wer einmal mit einem emissionsfreien Elektroauto gefahren ist, möchte seinen alten Diesel oder Benziner meist nicht mehr zurück. Wir haben uns entschlossen, zum Jahresende in unserer Muttergesellschaft der Sonneninvest AG ein bestehendes Fahrzeug durch ein Elektroauto zu ersetzen. Fossile Mobilität passt nicht zum Unternehmensbild der Sonneninvest und ist für uns somit ein Auslaufmodell. Hier möchten wir mit gutem Beispiel voran gehen.
Econeers: Welches Ziel wollen Sie bis Ende des Crowdfunding noch erreichen? Was wollen Sie den Econeers noch mitteilen?
Michael Richter: Wir möchten uns zunächst bei allen Econeers für die sensationelle Unterstützung unseres Crowdfundings herzlich bedanken. Natürlich freuen wir uns über jeden einzelnen Unterstützer, der uns in den letzten Tagen des Crowdfundings noch dem Fundingziel näher bringt. Ich bin sehr optimistisch das nächste Fundingziel in Höhe von 700.000 Euro bald zu erreichen. Damit wäre ich sehr zufrieden!
Econeers: Vielen Dank für das Interview. Wir drücken die Daumen!