Am 6. Juni 2017 wurde von der “Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz” (kurz: DENEFF) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (kurz: PwC) der Branchenmonitor Energieeffizienz 2017 veröffentlicht. Die Daten des Berichts beruhen auf einer Unternehmensbefragung der DENEFF, einem unabhängigen, branchenübergreifenden Netzwerk von über 140 Vorreiterunternehmen und -organisationen, die ökonomisch und politisch für eine ambitionierte und effektive Energieeffizienzpolitik eintreten.
In dem Bericht wird unter anderem die Entwicklung der Energieeffizienzbranche der letzten Jahre, die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die wesentlichen Treiber in diesem Bereich untersucht.
Wir haben uns den Bericht mal angeschaut und die wichtigsten Fakten und Erkenntnisse zusammengetragen.
Entwicklung des Energieeffizienz-Marktes
Gegenüber dem Vorjahr konnten gemäß den Hochrechnungen der DENEFF sowohl der Umsatz auf 143 Mrd. Euro als auch die Beschäftigtenzahl in der Energieeffizienbranche auf rund 600.000 Mitarbeiter gesteigert werden. Diese Zahlen entsprechen einem Wachstum von 5,9 % gegenüber dem Vorjahr. Gemäß der befragten Unternehmen ist diese Entwicklung im Hinblick auf die niedrigen Energiepreise insbesondere auf die guten politischen Rahmenbedingungen zurückzuführen.
Herr Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der DENEFF führt im Vorwort des Berichtes weiter fort, dass sich der Markt mit einer hohen Dynamik entwickelte. Dies sei besonders an den vielen Neueintritten in den Markt, von welchem Startups bereits ein Viertel ausmachen, zu erkennen:
“Wo immer Energie verbraucht wird, kann dies oftmals noch viel effizienter als bisher geschehen. Der Markt für Energieeffizienz erstreckt sich deshalb auch über alle Bereiche der Wirtschaft. Dieser Markt entwickelt sich fortlaufend weiter: Die Konkurrenz ist stark gestiegen. Start-ups machen ein Viertel dieser neuen Markteintritte aus. Das sehen wir auch in der DENEFF: Inzwischen ist jedes siebte DENEFF-Mitglied ein Start-up. Durch Formate wie den ersten Energy Efficiency Hack fördern wir den Austausch zwischen ihnen und unseren etablierten Mitgliedern.”
Was sind die wichtigstens Treiber für dieses Wachstum?
Die wichtigsten Treiber für dieses Wachstum stellen wie auch im Vorjahr die politischen Rahmenbedingungen dar. Hierbei stieß insbesondere das Prinzip “Efficiency first” als strategisches Planungsinstrument sowohl für das Energiesystem als auch als Richtlinie für Neubaustandards bei knapp 90 % der befragten Unternehmen auf Zustimmung.
Als weiterer wichtiger Treiber dieser Entwicklung gelten technische Trends. Hierbei insbesondere der Bereich der Digitalisierung. Für über 80 % der Befragten bilden “Lastabhängige und bedarfsgerechte Steuerung von Anlagen” den wichtigsten technischen Trend ab. Durch sie wird es möglich, trotz der zunehmend volatilen Einspeisung von erneuerbarem Strom die Energieinfrastruktur zu stabilisieren.
Zu guter Letzt geben auch ökonomische und soziale Trends einen wichtigen Schub. Als wichtigsten Faktor in diesem Bereich wurde die steigende Relevanz technischer Innovationen erachtet. Ein besonders hoher Innovationsbedarf wurde von den Befragten in den Bereichen der Geschäftsmodellentwicklung und des Marketings gesehen. Insbesondere sei es wichtig auf “neue Kundenbedürfnisse” einzugehen.
Kernproblematiken für die Zukunft
Dem erreichten Wachstum der vergangenen Jahre stehen jedoch auch Probleme und Befürchtungen für die Zukunft gegenüber. Knapp 70 % der Befragten sehen ein Hemmnis in zu wenig Bereitschaft der Kunden für hochwertige Produkte und Dienstleistungen ausreichend zu zahlen und in der Unsicherheit über die Änderungen der politischen Rahmenbedingungen. Neben dem Problem des Fachkräftemangels und fehlender Transparenz und Informationen für den Verbraucher werden auch mit steigender Zustimmung der Unternehmen die unzureichenden Finanzierungsmöglichkeiten angesehen. Insbesondere bei der Finanzierung ist es sinnvoll, stärker über den Bereich der Bürgerbeteiligungen im Rahmen der Umsetzung von Energieeffizienz-Projekten nachzudenken.
Den vollständigen Bericht können Sie unter dem folgenden Link einsehen.
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