Seit letztem Montag, dem offziellen Erdüberlastungstag, ist die Erde eigentlich nicht mehr verfügbar – die Weltbevölkerung hat alle, ihr in diesem Jahr zur Verfügung stehenden nachhaltigen Ressourcen wie Wälder, Wasser, Ackerland und Lebewesen aufgebraucht. Alles, was wir bis zum Ende des Jahres konsumieren, übersteigt seit dem 8. August die Regenerations- und Kompensationsfähigkeit unseres Planeten. Damit leben wir seit einigen Tagen über unsere Verhältnisse und gefährden unsere Lebensqualität und die zukünftiger Generationen. Hauptursache für den ökologischen Raubbau (ecological overshoot) ist der weltweite CO2-Ausstoß.
Protest mit lautem Knall
Viele kleine Erden werden als Luftballons aufgeblasen. Sie werden immer größer und größer – bis sie mit einem lauten Knall zerplatzen. Mit dieser Aktion haben mehrere Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen am 8. August in Berlin und Dresden auf den Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag bzw. Welterschöpfungstag) und seine Folgen aufmerksam gemacht. Genau an diesem Tag waren alle nachhaltigen Ressourcen, die die Erde in diesem Jahr regenerieren kann, aufgebraucht. „Unsere Gesellschaft scheint den Knall nicht gehört zu haben: Das Limit ist überschritten, wir leben ab heute für den Rest des Jahres allein auf Kosten der Jungen und künftiger Generationen“, erklärt Celia Zoe Wicher von der BUNDjugend. Die Organisation fordert von der Bundesregierung, den übermäßigen Ressourcenverbrauch Deutschlands zu senken und sich für eine zukunftsfähige und gerechte Ressourcenpolitik einzusetzen.
Die Erde kommt nicht hinterher
Als Ergebnis des ökologischen Raubbaus ist die Menschheit mit großen Herausforderungen konfrontiert, z.B. Überfischung der Meere, schrumpfende Waldflächen, Landübernutzung, Verlust an Biodiversität, Bodenversauerung und -versiegelung, Artensterben, die Überlastung der Erde mit Abfällen und Emissionen sowie der daraus resultierende globale Klimawandel. Das Global Footprint Network sieht als weiterführende Konsequenzen Ressourcenkonflikte und Kriege, massenhafte Migration, Hungersnöte, Seuchen und andere menschliche Tragödien.
Kontoauszug der Natur: mehr Soll als Haben
Berechnet werden der ökologische Fußabdruck und der Erdüberlastungstag alljährlich vom Global Footprint Network, einer internationalen Non Profit-Organisation. Mit dem ökologischen Fußabdruck wollen sie Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik eine wissenschaftliche Grundlage zur Verfügung zu stellen, um einen breiten gesellschaftlichen Wandel anzustoßen. „Unser Bestreben zielt darauf hin, unserem Naturreichtum ebensoviel Beachtung zu schenken wie zum Beispiel dem Aktienmarkt oder dem Bruttosozialprodukt. Der Footprint soll Produktentwicklern helfen, diese mit der Anforderung nach Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Das gilt auch für Architekten und Stadtplaner und deren Gebäude und Städte. Wir wollen eine Welt, in der alle Menschen in Wohlstand leben können, weil wir die ökologischen Kapazität der Erde schützen und pflegen, statt sie zu erodieren. Es soll eine Welt sein, in der wir Innovationen nutzen, um unsere ökologische Sicherheit zu stärken“, so die Organisation auf ihrer Website.
Deutscher Erdüberlastungstag war am 29. April
Deutschland verbraucht laut INKOTA schon seit mehr als drei Monaten Ressourcen, die uns in diesem Jahr eigentlich nicht mehr zur Verfügung stehen, denn der deutsche Erdüberlastungstag war der 29. April 2016. Wenn alle Länder der Erde so haushalten würden wie wir, bräuchten wir 3,1 Planeten. Insgesamt benötigten wir eine Fläche, die sogar 2,3 Mal so groß wäre wie Deutschland, um unseren Ressourcenverbrauch und Flächenbedarf zu decken, so Germanwatch.
Aktuell verbrauchen wir 1,6 Erden
Jedes Jahr verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen und produziert mehr Müll und Emissionen als im Jahr zuvor – daher rückt der Termin für den Erdüberlastungstag immer weiter vor: Im Jahr 2000 fiel er noch auf den 1. Oktober, im vergangenen Jahr war es der 13. August, in diesem Jahr war es der 8. August. Wenn das weltweite Bevölkerungswachstum und der Konsum pro Kopf auf dem heutigen Stand bleiben, werden wir in den 2030er Jahren das Äquivalent von zwei Erden benötigen, um auf gleichem Niveau wie heute zu leben. Derzeit verbrauchen wir pro Jahr bereits das Potential von 1,6 Erden.
Ökologische Grenzen erkennen und beachten
Jeder einzelne Bewohner dieses Planeten ist also gefragt, wenn es darum geht, die ökologischen Grenzen der Erde anzuerkennen und einen Raubbau zu vermeiden. Hierzulande haben wir viele Möglichkeiten, bewusst nachhaltig zu handeln und zu konsumieren, z.B. mit dem Kauf eines Elektroautos, der Entscheidung für einen Ökostrom-Tarif oder einem Investment in erneuerbare Energien.
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