E-Commerce: nach wie vor mit viel Wachstumspotential

Der eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft prognostiziert für 2017, dass über die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes über E-Commerce umgesetzt wird. Das Bestellen, Bezahlen und Reklamieren via Internet ist schon lange nichts Neues mehr. Bereits 2012 lag der E-Commerce-Anteil bei circa einem Drittel (37 Prozent) des deutschen Bruttoinlandsproduktes. „Eine gewisse Rolle beim weiteren Aufstieg des E-Commerce spielen Smartphones und Tablets“, so Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann, Sprecher der Kompetenzgruppe E-Commerce im eco.*

Online-Shopping ist einfach und vor allem bequem. Man kann in der Regel aus wesentlich mehr Produkten auswählen als im stationären Handel, Informationen zum Vergleich verschiedener Angebote sind einfacher verfügbar und man sieht sofort welche Artikel wie schnell lieferbar sind. Dies sind wahrscheinlich die Hauptgründe, warum sich E-Commerce in den vergangenen Jahren zu einem umsatzstarken Branchen-Segment entwickelt hat.

 

„Der Wachstumstrend im E-Commerce ist ungebrochen.“

Der E-Commerce-Boom brachte in der Vorweihnachtszeit vor allem ein Unternehmen ins Schwitzen, die Deutsche Post, wie ein Artikel im Handelsblatt Anfang des Jahres zeigt. Finanzvorstand der Deutschen Post, Larry Rosen, äußerte sich mit den Worten: „Der Wachstumstrend im E-Commerce ist ungebrochen.“

Dass Online-Kaufhäuser wie Zalando den Wettbewerb mit dem Einzelhandel aufgenommen haben und mehr und mehr Marktanteile erobern, ist längst kein Geheimnis mehr. Während Kaufhaus-Ketten ums Überleben kämpfen, steigen die Umsätze und Marktanteile der Netzkonkurrenten zügig. Besonders erfolgreich sind dabei vor allem jene Unternehmen, die es schaffen, den Trend zum Online-Einkauf mit kreativen Produkten und aktuellen Trends zu verbinden. Mit Front Row Society und Saustark Design haben wir zwei E-Commerce-Startups mit außergewöhnlichen Produkten im Seedmatch-Portfolio, die, wie die ganze E-Commerce-Branche, stetig wachsen.
Dr. Florian Ellsäßer, Gründer von Front Row Society berichtet, dass der Umsatz via Online-Shop des Modelabels vom dritten zum vierten Quartal eine Steigerung von 800% erlebte und allein im Dezember 2012 ein Umsatz von 5550 Euro durch E-Commerce generiert werden konnte. „Im Januar und Februar ist das ‚Nachweihnachtsgeschäft’ traditionell etwas schwächer. Im März erwarten wir mit dem Launch unserer neuen Website einen großen Schritt nach vorne, der die Umsätze von Dezember übertrifft“, so Ellsäßer.

 

E-Commerce

 

Auch Saustark Design schwimmt auf der E-Commerce-Welle. Nach Angaben von Marie-Helen Hoffstädter wachsen die Umsätze des Onlineshops monatlich um über 20 %, die Rücksendequote liegt bei nur circa 3%. „Für E-Commerce ist diese geringe Rücksendequote sehr gut. Andere Online-Shops haben zum Teil Quoten von circa 50%. Ecommerce ist für uns essentiell, da wir unser Geschäftsmodell im normalen Einzelhandel gar nicht umsetzen könnten: hohe Ladenmieten und unsere Zielgruppe könnten wir nicht so genau und umfangreich erreichen. Wir könnten zudem nicht „on demand“ fertigen und hätten somit sehr hohe Lagerhaltungskosten.“

 

E-Commerce 2.0: Die Community als Erfolgsfaktor

Auch die bekannte amerikanische Venture-Capital-Gesellschaft Andreessen Horowitz setzt weiterhin auf Investments in E-Commerce. Jeff Jordan erläutert in einem Blogbeitrag die Vorteile des E-Commerce. Er merkt beispielsweise an, dass viele E-Commerce-Akteure nach einer starken Kundenbindung streben und durch viel Engagement bei der Sache sind. Sie versuchen, ihre besten Kunden durch einen kostenlosen Versand und Rückversand, die Bereitstellung von Proben oder dem Senden von unerwarteten Geschenken in Post-Sendungen zu begeistern. Viele betrachten ihre Kunden als „Gemeinschaft“, und bieten ihnen auch über ihre Bestellungen hinaus persönliche Treffen oder Unterstützung an.

Innovative E-Commerce-Unternehmen entwickeln zudem alternative Arten des Vertriebs ihrer Produkte. Kreative Test- oder Abomodelle wie z.B. Birchbox bieten Einzelhändlern eine fantastische Möglichkeit, ihre Kunden jeden Monat an das eigene Unternehmen zu erinnern.

 

Spannende E-Commerce-Ideen im Crowdfunding

Auch Front Row Society und Saustark Design leben einen Community-Ansatz und setzen auf eine besondere Art der Kundenbindung. Die Kunden können ihre Ideen in die Produktentwicklung und-auswahl einbringen und damit auch auf das Angebot der Shops Einfluss nehmen. Damit verwirklichen die beiden Startups konsequent E-Commerce 2.0: Kunden sind nicht länger namenlose Käufer, sondern echte Partner, die sich einbringen und den Shops aktiv ihre Wünsche mitteilen. So können clevere E-Commerce-Anbieter ihr Angebot kontinuierlich optimieren. Insbesondere für Shops im Modebereich ist dies essentiell – denn wie erfährt man direkter von den aktuellen Trends, die die Menschen bewegen?

Egal, ob ein Startup zentral auf Crowdsourcing setzt wie Front Row Society>> oder ob die Kundenkommunikation nur ein Teil der Produktentwicklung ist, wie bei Saustark Design>>, E-Commerce bietet weiterhin viel Potential für spannende und innovative Geschäftsmodelle.

*eco-Studie: E-Commerce 2017 bei über 50% des BIP

 

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