McWellness: „Wir werden das McDonalds des Wellnessmarkts.“

Am Donnerstag startet das neue Venture Debt von McWellness – dem ersten Systemanbieter im Wellness-Markt. Wir sprachen mit dem Gründer Thomas Kanitz, wie die Idee entstand und warum er den Vergleich mit McDonalds und McFit nicht scheut. Wer wissen will, wann McWellness auch in seine Stadt kommt, und warum sich ein Investment lohnt, findet alle Antworten hier im Interview.

Seedmatch: Hallo Thomas – vom Unternehmensberater zum Betreiber zweier Day Spa’s ist nicht gerade die typische MBA-Karriere. Wie kommt es, dass du dich jetzt hauptberuflich darum kümmerst, dass andere gestresste Workaholics spontan Erholung und Ruhe finden?

Thomas Kanitz: Das stimmt wohl! 😉 2012 war ich mit meiner Freundin in einer öffentlichen Sauna, schon zu Beginn fühlten wir uns aufgrund unhygienischer Umkleiden und Duschen eher unwohl. Während unseres Aufenthalts hat uns zudem enorm gestört, dass wir uns weder in der Sauna, noch in den Ruhebereichen unterhalten durften. Gerade in unserem hektischen Alltag findet man ja leider immer seltener Zeit für Freunde und Familie, da war es schon sehr negativ, dass wir uns während des Aufenthalts kaum austauschen konnten ohne alle anderen Gäste zu stören und zu verärgern.
Als meine Freundin dann auch noch von anderen Gästen in der Sauna aufgefordert wurde, ihr Handtuch abzulegen, brachen wir unseren Saunabesuch ab.
Dieser, auf verschiedenen Ebenen wenig zufriedenstellende und vor allem wenig entspannende Aufenthalt, war für mich ein Schlüsselerlebnis welches mich dazu veranlasste, mir Gedanken zum Wellnessmarkt zu machen und mich mit diesem Markt auseinander zu setzen.

Seedmatch: Und genau rund um dieses Erlebnis habt ihr eure USPs bei McWellness definiert?

Thomas Kanitz: Korrekt! Bei uns buchen unsere Gäste ihren eigenen Wellness-Bereich. Wir nennen das McWellness-Suite. Eine McWellness-Suite verfügt über einen Massage-Whirlpool, Finnische-, Bio-, und Infrarotsauna sowie einen Erlebnisdusche, einen Abkühlbereich mit Schwalleimer, eine automatische Hydrojet-Massageliege, einen Relaxbereich mit Schwebeliege und Loungemöbeln, einen Smart-TV zum Fernsehen und Musikhören sowie einem Touch Panel zum Bestellen von Getränken, Snacks und Wellness-Zubehör. Während des Aufenthaltes ist man in der Wellness-Suite ganz alleine. Bei uns dreht sich also alles um hochwertiges, transparentes Wellness mit Privatsphäre.

Seedmatch: Das klingt ziemlich simpel, aus dem eigenen Bedürfnis ein Geschäft aufzubauen – wie kommt es, dass bisher noch kein anderer drauf gekommen ist?

Thomas Kanitz: Sagen wir mal so: Es klingt einfacher, als es tatsächlich ist. Einen Raum anmieten und einen Pool und eine Sauna reinstellen – damit ist es noch lange nicht getan. Wir haben anfangs erhebliche Hürden genommen, welche wir nun gegenüber potentiellen Nachahmern als Markteintrittsbarrieren manifestiert haben.
Beispielsweise benötigen wir Poolhersteller, welche einen Pool für zwei Gäste fertigen können, also eher wie im privaten Wellnessbereich, zugleich aber für eine gewerbliche Nutzung ausgelegt sind (Betriebsstunden, Auflagen von Ämtern). Es gibt nur eine handvoll Anbieter, die diese Kriterien erfüllen. Vorallem sind solche Anbieter relevant, die dann auch noch entsprechend kurze Reaktionszeiten bei Störungen und ein großes Servicenetzwerk bieten. Zudem sehen wir bei Gesprächen mit Ämtern, Versicherungen und Banken wie neuartig unser Geschäftsmodell ist. Hier mussten wir bei einigen Bedenkenträgern viel Überzeugungsarbeit leisten. Gerade wegen der vermeintlichen Nähe zu Saunaclubs und Schmuddelanbietern gab es anfänglich viele Ressentiments und Vorurteile, die wir überwunden haben.

Seedmatch: Die Kunden scheinen euren unkomplizierten Service gerne und wiederholt in Anspruch zu nehmen. Wie ist die Auslastung eurer beiden Filialen?

Thomas Kanitz: Ja, in der Tat. Wir hatten bisher über 100.000 begeisterte Kunden. Dementsprechend hoch ist die Auslastung. In der ersten Filiale liegt die Auslastung im Winter bei etwa 90 % und im Sommer bei 70 %. Bei der neuen Filiale ist die ganzjährige Auslastung durch die deutlich größere Fläche und geringe Bekanntheit etwas niedriger, nimmt aber kontinuierlich zu, sodass wir spätestens im dritten Quartal 2017 eine vergleichbare Auslastung erreichen werden.

Seedmatch: Nun plant ihr einen weiteren Standort. Ich hoffe doch bei mir zu Hause in Dresden?

Thomas Kanitz: Je nachdem, wie viel die Crowd investiert 😉 Nein, Spaß beiseite. Dresden ist mit über 500.000 Einwohnern mittelfristig natürlich eine interessante Option. Zunächst werden wir aber im Ruhrgebiet, einem der größten Ballungszentren Europas, Filialen eröffnen und Marktanteile sichern. Ziel ist es, jedes Jahr die Anzahl der Filialeröffnungen zu verdoppeln. Dieses Jahr planen wir zwei Filialeröffnungen, nächstes Jahr vier, usw.

Seedmatch: Euer Name impliziert das sogenannte Mc-Prinzip. In jeder Filiale der gleich hohe Standard, Wiedererkennungswert und durch das Franchise-Prinzip eine größtmögliche Abdeckung. Ist der Name ganz bewusst gewählt und der implizierte Aufbau eine Filialkette Teil der strategischen Ausrichtung?

Thomas Kanitz: Als wir die erste Filiale eröffnet haben, bastelte ich ein Werbeschild auf dem stand: “Jetzt endlich auch in Dortmund!”, dabei war es der allererste Standort überhaupt. Das zeigt: Natürlich wollten wir von Anfang an als starke Marke wahrgenommen werden und den Filialcharakter, mit allen Vorteilen wie einem konsistenten Qualitätsmanagement, betonen. Außerdem wollten wir bewusst den Spagat wagen: Wellness und Dayspa sind eigentlich hochpreisig und im Premiumsegment zu finden; wir wollten, hochwertiges Wellness mit Privatsphäre und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis verbinden. Günstige Preise konnten wir jedoch nur erreichen, indem wir unsere Prozesse beherrschen und diese kontinuierlich optimieren. Letztendlich fragen uns viele Gäste wann wir endlich auch in ihre Stadt kommen. Unsere Rechnung geht also auf. Sicherlich ist McFit im Fitnessmarkt, als europäischer Marktführer, eine Art Vorbild.

Seedmatch: Franchising – die Unternehmensgründung light – erfährt in den letzten Jahren einen Boom in Deutschland. Ich denke, da kommen auch auf dich einige Anfragen zu. Wie könnte ich dich überzeugen, mit mir (deutlich früher) eine Kooperation zu starten, damit ich in Dresden – oder wo auch immer – ein eigenes McWellness aufbauen kann?

Thomas Kanitz: Unser oberstes Ziel ist, unseren Kunden überall das gleiche Wellnesserlebnis sowie die gleiche Servicequalität und Hygiene zu bieten. Um mich zu überzeugen, sollte man sich also mit unseren Prozessen vertraut machen und diese verinnerlichen. Erst wenn wir uns sicher sind, dass ein potenzieller Franchisenehmer nicht unsere gesamte Marke verwässern bzw. gefährden würde, sind wir für Gespräche bereit. Einen hohen Anspruch an sich selbst und seine Mitarbeiter, eine hohe Einsatzbereitschaft und eine gewisse Detailverliebtheit sind natürlich nicht verkehrt.

Seedmatch: Welche Argumente kannst du neben dem hohen Skalierungspotenzial unseren Seedmatch-Investoren sowie allen noch Unentschlossenen mitgeben, um sie von deiner Geschäftsidee als eine kluge Investition zu überzeugen?

Thomas Kanitz: Der DaySpa-Markt boomt. Es gibt jedoch viele Eintagsfliegen, also Konzepte, die nicht von langer Dauer sind. Wellness machten schon die alten Römer, das ist ein langfristiger Trend. Und hier befinden wir uns in einer Blaupause. Denn wir sind die ersten Anbieter im DaySpa-Markt welche DaySpa-Suiten professionell und in dieser Anzahl bieten. Und diese Pionierstellung werden wir nutzen, um zu expandieren. Wir werden das McDonalds des Wellnessmarkts. Aktuell hat jede Kleinstadt ihr eigenes Schwimmbad. Warum sollten in Zukunft noch Menschen Wellness im Hallenbad machen, wenn Sie es bei uns zu einem vergleichbaren Preis-Leistungs-Verhältnis mit Privatsphäre haben können?

Seedmatch: Ab Donnerstag wollt ihr mit eurer Kampagne 1.000.000 Euro einsammeln. Warum hast du dich bei der Kapitalsuche für ein Crowdfunding bei Seedmatch entschieden?

Thomas Kanitz: Ähnlich wie wir im Wellnessmarkt, ist Seedmatch der Pionier der Crowdfundingszene. Seedmatch ist sogesehen das Original als Begründer dieser Finanzierungsform in Deutschland. Die Qualität der Startups und die Seriosität mit welcher junge Unternehmen durchleuchtet werden, ist extrem hoch. Dieser ausführliche Auswahlprozess führt dazu, dass nur die besten Startups finanziert werden und so die Chancen für Investoren hoch sind. Grundsätzlich schätzen wir an Crowdfunding den hohen Multiplikatoreffekt und die große, überregionale Reichweite. Mit dem Feedback jedes einzelnen Investors wird McWellness weiter reifen und wir alle profitieren.

Seedmatch: Vielen Dank für deine Zeit und ich wünsche dir und deinem Team ein relaxt-erfolgreiches Funding.

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Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.

1 Comment

  1. Sven Höffer
    4. Juli 2017

    Das kann vielleicht in verklemmten Regionen, oder dort wo viele Moslems sind funktionieren, aber ansonsten wird es wohl schwer werden.
    Eine gut geführte Sauna und Wellness sind nicht auch nicht schmutzig?!? Da muss man dann halt den Anbieter wechseln.

    Gruß Sven

    Antworten

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