Eigentlich könnten sich alle Energieverbraucher über diese Meldung freuen, denn die Preise für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom sind 2014 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 3,1 Prozent gesunken. Das geht aus dem aktuellen Erzeugerpreisindex des Statistischen Bundesamts hervor. Doch warum kommt die Kostenersparnis nicht bei den deutschen Haushalten an?
Versorger wie RWE, E.ON oder lokale Stadtwerke konnten sich ihren Strom 2014 laut Erzeugerpreisindex deutlich günstiger an der Leipziger Strombörse beschaffen. Um ganze 9,2 Prozent sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr nach unten gegangen. Als Gründe für den Preisverfall nennt die Agentur für erneuerbare Energien (AEE) die zunehmende Menge an Ökostrom im Netz, sowie die „viel zu billigen Emissionszertifikate“, die zu Überkapazitäten an Kohlestrom führen.
Umso unverständlicher, dass der Endverbraucher 2014 im Schnitt 1,3 Prozent mehr für Elektrizität bezahlen musste. Während der Börsenstrompreis und der Beschaffungspreis für Energieversorger seit 2011 kontinuierlich fällt, steigt der Haushaltspreis immer weiter an – allein in den letzten vier Jahren um 25 Prozent.
Doch wie erklärt sich diese Entwicklung? Die Ursache ist einfach: Im Gegensatz zu steigenden Abgaben, z.B. bei der EEG-Umlage oder Netzentgelten, geben Versorger sinkende Beschaffungskosten nicht oder zumindest sehr zögerlich an ihre Kunden weiter. Ganz nach dem Motto: „Was man einmal hat, gibt man nicht mehr her.“
Doch Stromkunden müssen den Machenschaften der Energieversorger nicht tatenlos zusehen. Bereits durch einen Anbieterwechsel und das Vermeiden des Grundversorgertarifs lassen sich Stromkosten senken. Dem Monitoringbericht 2014 der Bundesnetzagentur zufolge waren Grundversorger 2014 bei der Preiskomponente „Einkauf, Vertrieb, Marge“ durchschnittlich 31 Prozent teurer als andere Stromversorger.
2015 haben Verbraucher übrigens erstmals seit langer Zeit die Chance, von sinkenden Strompreisen zu profitieren. Denn laut dem Vergleichsportal Strompreis.de haben insgesamt 323 Versorger ihre Preise zum Jahreswechsel leicht gesenkt. Im Schnitt ist eine Ersparnis von 2,4 Prozent möglich. Vergleichen lohnt sich jetzt also mehr denn je.
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