Jeden Tag das gleiche Spiel: Allmorgendlich ergießt sich ein nicht enden wollender Strom von Autos in deutsche Innenstädte. Die Straßen sind verstopft, lange Staus bilden sich und am Fahrtziel angekommen, sind Parkplätze Mangelware. Doch auch diejenigen, die andere Verkehrsmittel nutzen, haben am Morgen kein angenehmeres Los. Bus und Bahn sind überfüllt, oft verspätet oder fallen wegen Streiks gar ganz aus. Währenddessen ärgern sich die Fahrradfahrer über zugeparkte oder nicht vorhandene Radwege und zu wenig Rücksicht durch andere Verkehrsteilnehmer. Schließlich treffen Auto-, Bahn- und Radfahrer abgehetzt, gestresst und müde im Büro aufeinander und fragen sich, warum es ihnen einfach nicht gelingen will, produktiv und motiviert in den Arbeitstag zu starten…
Wenn auch Sie täglich zur Arbeit pendeln, kommen Ihnen diese und ähnliche Szenarien sicher bekannt vor. Und damit befinden Sie sich in bester Gesellschaft: Die Pendlerzahlen in Deutschland steigen Jahr für Jahr. 2017 wurde ein neuer Rekord erreicht – knapp 60 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer wohnten und arbeiteten in unterschiedlichen Gemeinden und zählten damit zu den Berufspendlern mit einer durchschnittlichen Distanz von 16,91 Kilometern zwischen der Wohnung und dem Büro. Noch nicht eingerechnet sind hierbei Bürger, die zwar am selben Ort wohnen und arbeiten, in Großstädten aber dennoch oft lange Wege innerhalb der Stadt zurücklegen müssen. “Das bisschen Pendelei” ist für viele Arbeitsnomaden nicht nur ein täglicher Quell des Ärgers, den die 5.500 Befragten einer Studie des Autoherstellers Ford als stressiger als ihren eigentlichen Job, einen Umzug oder Zahnarztbesuch empfanden. Die Abneigung gegen den langen Arbeitsweg hat handfeste negative Auswirkungen: Diversen Studien zufolge sind Menschen, die mittlere bis lange Strecken zurücklegen müssen, bei ihrer Tätigkeit erschöpfter, weniger produktiv, empfinden eine geringere Arbeitszufriedenheit und schätzen ihre tägliche Arbeit als weniger lohnenswert ein.
Abgesang auf die Präsenzkultur: Pendeln lässt sich immer häufiger vermeiden
Diese Ergebnisse machen deutlich, dass sich dringend etwas ändern muss, damit Berufstätige Zeit und Kraft sparen und ganz nebenbei auch noch unsere Umwelt entlastet wird. Idealerweise entfällt das Pendeln ganz oder ist nur noch seltener notwendig. In der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt kann für jene Arbeitnehmer, die nicht zwingend physisch am Arbeitsort anwesend sein müssen, eine Abkehr von der noch vielerorts herrschenden Präsenzkultur die Lösung sein. Stattdessen lässt sich die Arbeit dauerhaft oder zumindest an einigen Tagen pro Woche im Homeoffice oder an einem anderen, selbstgewählten Ort erledigen. Möglich machen es zahlreiche Innovationen im Bereich der Kommunikations- und Kollaborations-Tools, die bereits in den meisten Startups und mittlerweile auch in vielen etablierten Unternehmen zum Einsatz kommen: Slack für die Team-Kommunikation, Zoom für Videokonferenzen, Trello fürs Projektmanagement oder Google Drive für die gemeinsame Arbeit an Dokumenten sind nur einige der bekanntesten Beispiele. Doch der Markt für Tools, die den Arbeitsalltag – gerade auch über räumliche Distanz hinweg – erleichtern, ist in Bewegung und kontinuierlich entstehen neue, spannende Services – etwa bei unserem Startup smoope, dessen intuitiven und sicheren Messenger-Service Unternehmen sowohl in der externen als auch in der internen Kommunikation einsetzen.
Mobilitätskonzepte der Zukunft sorgen dafür, dass wir besser vorankommen
Doch auch für diejenigen unter uns, die nicht komplett auf die Anwesenheit im Büro verzichten können, haben sich Mobilitäts-Startups Lösungen ausgedacht, die den Arbeitsweg effizienter, zeitsparender und umweltverträglicher machen. Die beiden größten Trends in diesem Bereich sind die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen sowie die E-Mobilität. Der Grundgedanke der Sharing Economy zeigt sich etwa im Ausbau des klassischen Carsharings (DriveNow, Car2Go, Teilauto & Co. verzeichnen in Deutschland bereits über 2 Millionen Nutzer), aber auch darin, dass das Carsharing für Privatfahrzeuge (etwa via Turo, an dem sich kürzlich auch der Daimler-Konzern beteiligt hat) in Deutschland ankommt und das Leihfahrräder in Großstädten seit einigen Monaten einen wahren Boom erleben. Gerade für Pendler auf kurzen Strecken innerhalb der Stadt oder für die “letzte Meile” vom Bahnhof oder Parkplatz zum Arbeitsort sind zudem E-Bikes oder aber trendige Alternativen wie E-Roller oder E-Skateboards eine interessante Option. So lassen sich die Wege mit geringerem körperlichen Einsatz zurücklegen, gleichzeitig tun Arbeitnehmer aber auch etwas für ihre Fitness und bringen Spaß in den Arbeitsweg – auch so lässt sich Stress aus dem hektischen Alltag rausnehmen und durch mehr Leichtigkeit ersetzen.
Quality Time statt tote Zeit: So können Pendler den Arbeitsweg sinnvoll nutzen
Wer an Arbeitsweg und Verkehrsmittel nichts ändern kann, kann mittlerweile aus einer Fülle an hilfreichen Apps und Services schöpfen, mit denen sich die tägliche Arbeitsreiserei angenehmer gestalten lässt. Statt genervt von der Fahrerei zu sein, können Pendler die Zeit etwa bewusst nutzen, um sich gedanklich auf den anstehenden Arbeitstag vorzubereiten und die Prioritäten für den Tag zu definieren, etwa mit Apps wie Wunderlist, Evernote oder todoist. Auch alle, die sich in ihrer Anfahrtszeit noch nicht bzw. nicht mehr mit der Arbeit beschäftigen möchten, haben Möglichkeiten, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen. Wie wäre es – für all jene, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln pendeln – etwa damit, mit einer Meditations-App wie Headspace, Calm oder 7Mind einmal so richtig abzuschalten? Auch wer sich mit einem interessanten Themengebiet, einem Hobby oder einer neuen Sprache beschäftigt und z. B. liest, Tutorials und Videos anschaut oder Hörbücher und Podcasts hört, empfindet seine Pendelzeit als gewinnbringender.
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