Morgen startet mit heypaula der erste Venture-Debt-Case bei Seedmatch. Mit dem neuen, zusätzlichen Investment-Angebot „Venture Debt“ können Seedmatch-Investoren ihr Portfolio um Investments in junge Wachstumsunternehmen erweitern. Vor dem Start des ersten Fundings mit Venture Debt haben wir mit den heypaula-Gründern über ihr Unternehmen, bisher Erreichtes, für die Zukunft Geplantes und das Crowdfunding gesprochen.
Seedmatch: Hallo Marcel, hallo Florian! Ihr seid die Gründer und Geschäftsführer von heypaula. Wie habt ihr euch kennengelernt, warum habt ihr zusammen gegründet, und welche Idee steckt hinter heypaula?
Marcel Brindöpke: Florian und ich kennen uns jetzt bereits seit über zehn Jahren, wir haben zusammen für OTTO gearbeitet und dort das Shop-Management geleitet. Eine wesentliche Aufgabe damals war der Ausbau von otto.de zu einem Marktplatz, auf dem auch andere Marken und Händler ihre Ware verkaufen können. Das war die Basis für unsere Idee.
Florian Curdt: Wir haben festgestellt, dass in vielen Fällen Marken und Shops nicht zusammenfinden. Auf der einen Seite fällt es den Marken schwer, an einen Shop wie otto.de anzudocken. Gleichzeitig haben die Shops große Probleme, diese Marken auf direktem Wege einzukaufen. So kamen wir auf die Idee, als Distributoren beide Welten zusammenzubringen, indem wir Marken einkaufen und sie über die großen Shops verkaufen. Und da bot es sich an, dass wir hierfür eine eigene Firma gründen.
Seedmatch: E-Commerce ist ein heiß umkämpftes und weites Feld in der Gründer-Landschaft, immer weniger Leute trauen neuen Playern große Sprünge zu. Was haltet ihr dem entgegen, und was genau sind die Besonderheiten eures Geschäftsmodells?
Florian Curdt: Die Skepsis ist sicherlich berechtigt. Traditioneller E-Commerce ist immens kostenintensiv: Händler müssen in den Aufbau von Reichweite, Online Marketing und den Betrieb ihres Online Shops investieren. Und genau da liegt der Vorteil von heypaula.
Marcel Brindöpke: Wir sind eben kein klassisches E-Commerce-Konzept. Denn bei heypaula haben wir die kostenintensivsten Komponenten konsequent ausgeklammert. Wir sehen uns eher als Partner von Marken und Online-Shops, indem wir beiden helfen, ihr E-Commerce-Geschäft anzukurbeln.
Seedmatch: Und welche Vorteile ergeben sich daraus für die Marken, die ihr vertretet, sowie für die Plattformen, die ihr zum Verkauf der Ware nutzt?
Florian Curdt: Der Vorteil für die Marken ist vielfältig: Sie müssen sich nicht mit einer aufwendigen Integration in die Marktplätze herumärgern, sie müssen keinen Content produzieren, der den Anforderungen der Shops genügt und – ganz wichtig – auch kein eigenes Lager vorhalten, um Endkunden zu bedienen. Dies wäre für viele kleine Marken – und Premium-Marken sind meist keine großen Firmen – ein komplett neues Geschäft. Wir sorgen dafür, dass sich Marken ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und bieten zusätzlich eine riesige Reichweite sowie ein sehr breites Angebot ihres Sortimentes bei einer hochwertigen Darstellung.
Marcel Brindöpke: Der Vorteil für die Plattformen besteht vor allem darin, dass sie ihren Kunden Premium-Marken in einer Breite anbieten können, die sie selber niemals einkaufen könnten. Dafür sind selbst Riesen wie Otto, Amazon oder Zalando nicht aufgestellt, weder was die Kapazität an Personal angeht, noch bzgl. des Budgets. Mit uns als Partner können die Online-Shops diese Premium-Marken sehr schnell an Bord holen, anstatt pro Marke jedesmal eine eigene, aufwendige Integration durchführen zu müssen. Zudem sprechen wir regelmäßig mit den Shops, welche Marken sie gerne hätten und bemühen uns dann um deren Akquise.
Seedmatch: Der Mode-Markt ist riesig. Weltweit werden Umsätze in Milliardenhöhe generiert. Welches Potenzial bietet der Online-Shopping-Markt für euch? Habt ihr vor, heypaula auch international zu positionieren?
Florian Curdt: Wir sehen in dem Markt zwei Faktoren, die uns gerade in die Karten spielen. Der Online-Fashion-Markt ist zwar bereits sehr groß und akzeptiert, aber er wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Und gerade die Premium-Modemarken sind noch nicht sehr stark online vertreten, sodass wir mit unserem Konzept eine große Chance sehen, ein relevanter Player in diesem Markt zu werden.
Marcel Brindöpke: Darüber hinaus ist eine Internationalisierungsstrategie natürlich eine Option, die wir prüfen. Wir haben bereits erste Erfahrungen über Amazon in Frankreich, Italien, Spanien und England gesammelt. Allerdings wollen wir uns fokussieren und unsere Wachstumsziele erst einmal auf dem deutschen Markt erreichen, bevor wir groß ins Auslandsgeschäft einsteigen.
Seedmatch: Ihr beide bringt Erfahrungen und Expertise aus der Branche mit. Wie seid ihr insgesamt aufgestellt? Was ist wichtig, um neue Marken für heypaula zu gewinnen?
Marcel Brindöpke: heypaula ist darauf ausgerichtet, möglichst flexibel auf die Anforderungen von Online-Shops einzugehen. Mit Florian Zimmermann haben wir einen erfahrenen ehemaligen Kollegen von Otto gewinnen können, der Experte darin ist, unsere Prozesse und Systeme konsequent den Bedürfnissen der Händler und Plattformen anzupassen. So können wir schnell reagieren, wenn sich bspw. Anlieferbedingungen ändern oder wir – wie mit Kleidoo geschehen – neue Partner anbinden wollen.
Florian Curdt: Der Fashion-Markt ist geprägt von persönlichen Kontakten und dem gegenseitigen Vertrauen in eine langfristige Partnerschaft. Daher ist ein starkes Netzwerk und Beziehungen zu den Marken wichtig. Mit unserem Einkaufsleiter Jörn Mikowsky, der in diesem Markt seit Jahrzehnten zu Hause ist und die Marken und ihre Inhaber größtenteils persönlich kennt, haben wir ein Branchenschwergewicht gewinnen können, was sicher auch für unser Geschäftsmodell ein Ritterschlag ist. Schon deshalb glauben wir fest daran, dass wir sehr schnell unser Marken-Portfolio ausbauen können.
Seedmatch: Ein Blick nach vorn: Wo steht heypaula in fünf Jahren?
Florian Curdt: Wir haben klare Ziele für heypaula: So wollen wir der erste Ansprechpartner für Premiummarken werden, die im E-Commerce erfolgreich agieren wollen. Außerdem wollen wir in fünf Jahren ein renditestarkes Unternehmen mit einer sehr hohen Marktabdeckung an Premiummarken sein und einen Umsatz nördlich der 25-Millionen-Euro-Marke erzielen.
Marcel Brindöpke: Darüber hinaus treiben uns auch immer wieder neue Ideen um, die zwar heute noch nicht spruchreif sind, aber durchaus das Potential haben, unsere Wertschöpfungskette noch besser auszulasten und weitere Umsätze zu generieren. Wir wollen so breit aufgestellt sein als Händler, dass wir in mehreren Geschäftsbereichen tätig sind, aber gleichzeitig auch so agil bleiben, dass wir mit Veränderungen im Markt klarkommen. Eins muss allen bewusst sein: Der Online-Handel wächst und ändert sich ständig. Dort überlebt man nur, wenn man anpassungsfähig ist.
Seedmatch: Um eure Ziele zu erreichen, wollt ihr als erstes Unternehmen überhaupt das neue Venture-Debt-Modell von Seedmatch nutzen. Warum habt ihr euch für Crowdfunding generell und Venture Debt im Speziellen entschieden, und nicht für den Gang zur nächsten Sparkasse?
Florian Curdt: Crowdfunding hat uns überzeugt, weil wir unser Geschäft mit Hilfe vieler interessierter Menschen wachsen lassen können, die gleichzeitig potentielle Kunden sind. Wenn viele Menschen ein Interesse daran haben, dass wir erfolgreich sind, erhöht das die Chance, dass es uns tatsächlich gelingt.
Marcel Brindöpke: Eine Venture-Debt-Kampagne kommt unserem Geschäftsmodell zudem sehr entgegen. Wir haben kein unerprobtes Business-Modell entwickelt, dass sich am Markt erst durchsetzen muss. Eine kontinuierliche Verzinsung für die Anleger spiegelt unser gesundes Wachstum am besten wider und ist in der derzeitigen Niedrigzinsphase auch ein tolles Angebot – zumal wir das Kapital vor allem zur Warenfinanzierung einsetzen, also jeden investierten Euro binnen kurzer Zeit wieder einnehmen können.
Florian Curdt: Noch ein Wort zur Sparkasse. Das ist natürlich der allererste Weg, der sinnvoll erscheint und auch wir sind diesen Weg gegangen. Dank des tollen Teams der Hamburger Sparkasse haben wir auch auf diesem Wege unsere Seedphase mit einem Kredit in Höhe von 400.000 Euro, zzgl. eines KfW-Kredites in Höhe von 100.000 Euro, finanzieren können, für die wir als Gesellschafter persönlich haften. Gerade in so einer frühen Phase sind Kredite einer Sparkasse nicht selbstverständlich, so dass uns das besonders freut. Aber die Möglichkeiten einer Sparkasse, weiteres Wachstumskapital zu vergeben, sind begrenzt. Auch daher erscheint uns die Crowd jetzt als die beste Möglichkeit, Kapital einzuwerben und sie dafür an unserem Erfolg zu beteiligen.
Seedmatch: Kurz und knapp: Welche Konditionen bietet ihr den Seedmatch-Investoren, und warum sollten sie in heypaula investieren?
Florian Curdt: Wir bieten unseren Anlegern eine feste Verzinsung von 8 % p. a., die wir halbjährlich ausschütten. Wer schnell ist und bis zum 3.3.2016 investiert, erhält sogar noch 1 % Zinsen pro Jahr mehr! Außerdem gibt es einen Venture Kicker, und der hat es in sich: Bei Erreichen bestimmter Umsatzschwellen bis 2020 gibt es bis zu 30 % Bonuszinsen on top auf das angelegte Geld.
Marcel Brindöpke: Wir glauben sehr an die Unterstützung durch die Seedmatch-Crowd, denn unser bereits erprobtes Geschäft setzt auf ein nachvollziehbares Wachstum. Das eingesammelte Kapital investieren wir in Waren, die wir über ein breites, bestehendes und bekanntes Vertriebsnetz verkaufen. Die bekannten Risiken von Unternehmen in frühen Phasen haben wir bereits überwunden und werden in 2016 den Break-even schaffen.
Seedmatch: Florian, Marcel – vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für den Fundingstart morgen!
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Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.