Hi Kalie, herzlich willkommen bei 5 Fragen an Impact Coffee. Wir freuen uns, euch auf unserer Plattform der Crowd vorzustellen. Viele in der Crowd sind gespannt, mehr über euch und euer Produkt zu erfahren. Also, legen wir los! Für alle, die euch noch nicht kennen:
OneCrowd: Impact Coffee im Regal, Plastic2Beans im Impressum – wie gehört das zusammen? Und was verraten die beiden Namen über eure Mission und euer Geschäftsmodell?
Kalie: Plastic2Beans ist unser übergeordnetes Social Business, das sich für nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit in Äthiopien einsetzt.
Unsere Vision: globale Probleme wie Müll & Armut durch fairen Handel und Wissenstransfer lösen. Aus dieser Idee ist Impact Coffee entstanden – unser direktgehandelter Kaffee aus Äthiopien, der nicht nur durch Qualität überzeugt, sondern auch echten sozialen und ökologischen Impact schafft.
Plastic2Beans steht im Impressum, weil es die rechtliche Organisation hinter dem Ganzen ist. Impact Coffee ist die Marke, unter der wir unseren Kaffee verkaufen – im Regal, im Onlineshop und natürlich in unserem Café in Köln.
Kurz gesagt:
- Impact Coffee = Produkt & Marke
- Plastic2Beans = Unternehmen & Mission
OneCrowd: Ihr verbindet mit dem Recycling-Ansatz in Äthiopien und dem nachhaltigen Kaffeekonsum zwei Welten. Wie seid ihr darauf gekommen und wie stellt ihr euren Impact sicher?
Kalie: Tatsächlich hat bei uns alles mit dem Recyclingprojekt in Äthiopien angefangen. Die Idee war, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln, das dabei hilft, eine funktionierende Recyclingwirtschaft vor Ort aufzubauen – gemeinsam mit lokalen Partner:innen und auf Augenhöhe.
Impact Coffee kam dann als nächster Schritt – sozusagen als Mittel zum Zweck, ähnlich wie bei Viva con Agua. Unser Kaffee ist nicht einfach nur ein Produkt, sondern ein Weg, um unsere Vision zu finanzieren: Entwicklungszusammenarbeit, die wirkt, wirtschaftlich tragfähig ist und gleichzeitig Konsument:innen hier eine Möglichkeit gibt, durch ihren Konsum echten Impact zu erzeugen.
Mit jeder Tasse Impact Coffee unterstützt du also den Aufbau von Recyclingstrukturen in Äthiopien – ganz konkret. Und das Schöne ist: Es verbindet zwei Welten, die eigentlich so unterschiedlich scheinen – aber gemeinsam zeigen, dass Veränderung durch Genuss möglich ist.
OneCrowd: Könnt ihr uns mehr über „Impact Coffee“ erzählen – insbesondere auch über „Specialty Coffee“? Welche Zielgruppen spricht Specialty Coffee an und wie groß ist das Marktpotenzial im Vergleich zu herkömmlichen Kaffee?
Kalie: Na klar! Impact Coffee ist unser Herzensprojekt – und dabei geht’s nicht nur um irgendeinen Kaffee, sondern um Specialty Coffee. Das bedeutet: höchste Qualität, rückverfolgbar bis zur Kooperative, fair gehandelt und richtig gut geröstet.
Bei Specialty Coffee steht Wertschätzung im Fokus – für die Bohnen, für die Menschen dahinter und für den Genussmoment. Wir arbeiten mit kleinen Kooperativen in Äthiopien, Uganda, Peru und Indien zusammen, die wir oder unsere Rösterei Mondo del Caffè auch persönlich kennen. Die Bohnen sind handverlesen, und unsere Rösterei bringt dann das volle Aroma ins Paket.
Was die Zielgruppe angeht, merken wir: Die wächst konstant und deutlich! Besonders jüngere Menschen, die Wert auf Nachhaltigkeit, Fairness und Qualität legen, greifen lieber zu Specialty Coffee. Aber auch alle, die einfach mal einen richtig guten Kaffee trinken wollen – ohne Bitterstoffe, dafür mit spannenden Aromen wie Beeren, Schokolade oder Zitrus. Über die letzten Jahre ist der Anteil von höherpreisigem Kaffee ab 25 € stetig gewachsen und lag laut Deutschem Kaffeeverband 2024 bei 16,3%, ein Wachstum von knapp 5,4% im Vergleich zu 2023.
Das Marktpotenzial ist riesig. Zwar ist Specialty Coffee noch eine Nische im Vergleich zum konventionellen Markt, aber das Bewusstsein ändert sich – genauso wie beim Thema Bio oder Fair Fashion. Bei einem deutschen Jahres-Konsum von ca. 420.000 t macht Specialty Coffee demnach ca. 65.000 t aus und damit ca. 1,7 Milliarden € Umsatz. Immer mehr Leute wollen wissen, wo ihr Produkt herkommt, wie es produziert wurde – und bei Kaffee ist das nicht anders.
Kurz gesagt: Specialty Coffee ist die Zukunft. Und mit Impact Coffee verbinden wir diese Qualität mit echter Wirkung – für die Menschen vor Ort und für alle, die bewusster genießen wollen.
OneCrowd: Eurem Pitchdeck kann man entnehmen, dass ihr auf einen Mix an unterschiedlichen Vertriebswegen setzt: Onlineshop, Café, Bürokaffee und LEH. Wie sieht eure Vertriebsstrategie aus?
Kalie: Yes, das stimmt – wir setzen bewusst auf einen Mix aus Vertriebswegen, um unsere Vision so breit wie möglich zu streuen. Impact Coffee soll nicht nur lecker und fair sein, sondern auch leicht zugänglich – egal ob im Alltag, im Büro oder im Lieblingscafé.
Unser Herzstück ist natürlich unser Impact Café in Köln, wo wir direkt mit den Menschen in Kontakt kommen, unsere Werte erlebbar machen und ganz viel ausprobieren können. Hier starten oft auch unsere neuen Produkte – von der Bohne bis zum Pancake. Parallel dazu läuft unser Onlineshop, der es ermöglicht, deutschlandweit zu bestellen – ideal für alle, die auch zu Hause fair und lecker trinken wollen. Für viele ist das auch der erste Berührungspunkt mit unserem Kaffee und unserer Story.
Ein besonders spannender Bereich für uns ist der Bürokaffee: Dort wollen wir raus aus dem alten Filterkaffee-Image und zeigen, dass nachhaltiger Genuss auch im Arbeitsalltag funktioniert. Viele Unternehmen legen heute mehr Wert auf Nachhaltigkeit, Mitarbeitendenzufriedenheit und moderne Arbeitskultur – und da passt unser Coffee-Konzept perfekt rein.
Ein echter Game-Changer sind dabei unsere Kaffeevollautomaten, die von unserer Rösterei selbst entwickelt wurden. Die Maschinen sind nicht nur wartungsarm, robust und von der Kaffeeausgabequalität unübertroffen, sie kosten teils auch nur die Hälfte von vergleichbaren Maschinen etablierter Markenhersteller. Zusammen mit unseren hervorragenden Bohnen und einem Fokus auf guten Service bieten wir da gerade wirklich eines der besten Angebote auf dem Markt, das merken wir gerade auch durch die stark ansteigende Nachfrage. Wir bieten hier eben nicht nur den Kaffee, sondern auch Maschinenlösungen, Impact Storytelling und die Möglichkeit, direkt mit dem eigenen Kaffeekonsum Gutes zu tun.
Und dann ist da noch der LEH (Lebensmitteleinzelhandel): Hier setzen wir auf ausgewählte Partnerschaften – wie z. B. Rewe-Märkte in Köln – um Impact Coffee sichtbar und verfügbar zu machen, wo Menschen eh einkaufen gehen. Der LEH hilft uns vor allem dabei, neue Zielgruppen zu erreichen, die vielleicht sonst (noch) nichts mit Specialty Coffee am Hut hatten. Bisher ist Specialty Coffee im Supermarkt noch von einzelnen lokalen Röstereien vertreten. Mit unserer Story haben wir das Potenzial, DER Specialty Coffee im deutschen Lebensmittelhandel zu werden.
Kurz gesagt: Unsere Strategie ist es, Impact Coffee in alle Lebensbereiche zu bringen – mit dem Ziel, dass jeder Schluck einen Unterschied macht.
OneCrowd: In den letzten Jahren konntet ihr ein beachtliches Umsatzwachstums zeigen. 2024 habt ihr erstmals ein Bruttoumsatz von 1 Mio. Euro geknackt. Warum habt ihr euch nun für eine Crowdinvesting-Kampagne entschieden und was habt ihr mit dem Kapital aus der Finanzierungsrunde vor?
Kalie: Das stimmt – wir sind super dankbar und auch ein bisschen stolz, dass wir 2024 die 1-Million-Euro-Marke beim Umsatz geknackt haben. Das zeigt uns, dass Impact Coffee nicht nur geschmacklich, sondern auch konzeptionell ankommt: Menschen wollen bewusster konsumieren – ohne Kompromisse beim Genuss.
Trotzdem war für uns klar: Wenn wir wirklich einen systemischen Unterschied machen wollen, reicht es nicht, in kleinen Schritten zu wachsen. Deshalb haben wir uns für eine Crowdinvesting-Kampagne entschieden – als Möglichkeit, unsere Community aktiv mitzunehmen und gemeinsam den nächsten großen Schritt zu gehen.
Wir möchten mit dem Kapital vor allem in drei Bereiche investieren:
- Skalierung unseres Bürokaffee-Angebots – ein Markt mit riesigem Potenzial, der bisher noch stark von konventionellen Anbietern dominiert wird. Hier wollen wir mit nachhaltigem Kaffee, modernen Maschinen und Storytelling neue Standards setzen.
- Ausbau der Vertriebsstruktur im LEH und Gastrobereich – denn unser Ziel ist es, dass Impact Coffee in ganz Deutschland verfügbar wird. Dafür brauchen wir Menschenpower, Listungen und starke Vertriebspartnerschaften.
- Weiterentwicklung unserer Marke & digitalen Plattformen – um unsere Werte, unsere Wirkung in Äthiopien und die Geschichten hinter dem Kaffee noch sichtbarer zu machen. Mehr Reichweite = mehr Wirkung.
Uns war dabei wichtig, nicht nur Kapital aufzunehmen, sondern echten Impact-Multiplikator:innen die Chance zu geben, Teil unserer Reise zu werden. Denn wir glauben: Veränderung gelingt am besten gemeinsam – von der Bohne bis zum Becher.
[Bonusfrage] OneCrowd: Kurz & knapp: Was unterscheidet Impact Coffee von anderen nachhaltigen Kaffeemarken am Markt?
Kalie: Impact Coffee ist mehr als nur nachhaltig – wir sind Wirkung in jeder Bohne. Während andere Marken oft nur auf Zertifikate setzen, bauen wir echte Beziehungen zu Kooperativen auf, arbeiten direkt mit Äthiopien an Recyclinglösungen und nutzen Kaffee als Hebel für Systemveränderung – vergleichbar mit dem Prinzip von Viva con Agua bei Wasser.
Außerdem: Wir kombinieren transparente Lieferketten, Specialty Coffee Qualität und eine moderne, junge Marke, die Lust auf Veränderung macht – im Geschmack und im System. Und das Beste: Wer bei uns schlürft, wird automatisch Teil dieser Bewegung.