Rotorvox-Investor: „Das Team hat Herausragendes geleistet“

Investor bei Rotorvox: Siegfried Vater

Schon vor Beginn der Crowdfunding-Runde bei Seedmatch überzeugte Rotorvox sowohl private Kapitalgeber als auch einen institutioneller Anleger. In den bisherigen Finanzierungsrunden konnte ein siebenstelliger Betrag eingesammelt werden, der es Rotorvox ermöglichte, den Rotorvox C2A zu entwickeln, das Zulassungsverfahren zu durchlaufen und den Flieger zur Markt- und Serienreife zu bringen.

Ein Investor der ersten Stunde ist Siegfried Vater, der als Gesellschafter eines NASDAQ-Unternehmens auf langjährige Erfahrungen im Vertrieb und ein internationales Netzwerk zurückblickt. Wir wollten von ihm wissen, was ihn zur Fliegerei gebracht hat, ihn bei Rotorvox begeistert und welche Herausforderungen er für die nächsten Schritte des Startups sieht.

Seedmatch: Hallo Herr Vater, schön dass Sie Zeit für uns gefunden haben. Stellen Sie sich doch bitte kurz vor.

Investor bei Rotorvox: Siegfried VaterSiegfried Vater: Hallo Herr Körner! Mein Name ist Siegfried Vater, ich bin in Erfurt geboren, habe an der TU Ilmenau studiert und mir die ersten Sporen als Entwicklungsingenieur im damaligen „Kombinat Mikroelektronik“ verdient. Die Wende habe ich genutzt, um 1990 als Gesellschafter und Entwickler ein junges Unternehmen in einem internationalen Umfeld aufzubauen. Unsere Firma SCM Microsystems war keine sieben Jahre später an der NASDAQ gelistet. In fast 20 Jahren bei der SCM habe ich verschiedenste Aufgaben und Funktionen wahrgenommen, die mich mit Kunden in aller Welt zusammenbrachten und mich in einen fünf Jahre dauernden Auslandsaufenthalt mit meiner Familie in die USA führten. Die Familie brachte uns dann schließlich auch wieder nach Erfurt.

 

Seedmatch: Woher kommt die Verbindung zu einem Startup wie Rotorvox?

Siegfried Vater: Zurück in Thüringen war mir klar, dass ich meine Erfahrungen an junge Firmen weitergeben möchte. Für ein Investment hatte ich mir vorgenommen, ein junges Startup zu finden, das Innovation, High-Tech, Kompetenz und Team-Spirit mit dem Willen verbindet, einmalige Produkte für den Weltmarkt zu generieren und das alles mit dem Anspruch, die Besten zu sein.

 

Seedmatch: Sie fliegen gern privat – wann sind Sie das letzte Mal geflogen?

Siegfried Vater: Ich habe mit 14 Jahren mit dem Segelflug in Erfurt begonnen. Mit 16 habe ich mich frei geflogen, d. h. dass ich zum ersten Mal alleine im Segelflugzeug saß. Dieses war ein FES aus ostdeutscher Produktion. Wegen der schwierigen Verhältnisse für unsere Fliegerei in der DDR habe ich dieses tolle Hobby mit 18 Jahren aufgegeben.

Während meines Auslandaufenthaltes in Kalifornien habe ich meine PPL-A (Private Pilot License) auf einer 4-Sitzigen Piper Archer gemacht. Die Rahmenbedingungen für Piloten und die Fliegerei sind in den USA einfach traumhaft. Das wird nur noch getoppt von den einzigartigen Landschaften, die man sich in Kalifornien erfliegen kann – vom Pazifik bis zur Sierra Nevada.

Hier in Deutschland bin ich hauptsächlich mit Freunden und Arbeitskollegen geflogen, allerdings ist meine US-Lizenz noch nicht umgeschrieben. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir ein Flug zum Brocken im Winter, sowie eine der letzten Möglichkeiten, mit einer Cessna 172 von Tempelhof zu starten, den Fernsehturm zu umkreisen und das Zentrum Berlins überfliegen zu dürfen.

Zuletzt bin ich mehrfach von Thüringer Flugplätzen nach Obermehler geflogen. Dort hatte ich zweimal die Gelegenheit in einem Gyrocopter zu fliegen.

Die ersten Schritte zu meiner Gyrocopter-Lizenz sind eingeleitet. Ich werde schon sehr bald die Gelegenheit haben, meine Ausbildung auf dem „Rotorvox C2A“ zu beginnen.

 

Yosemity Valley

 

Seedmatch: Was hat Sie dazu bewegt in Rotorvox zu investieren? Was glauben Sie zeichnet die Idee und das Team besonders aus?

Siegfried Vater: Ronald Schoppe, den Gründer und Geschäftsführer von Rotorvox, habe ich 2011 zum ersten Mal getroffen. Der Mut für sein Projekt hat mich als PPL-A Pilot sehr beeindruckt. Mir war klar, dass Rotorvox auch für mich als Investor attraktiv sein kann. Überzeugt haben mich im ersten Schritt vor allem zwei Dinge: Die Kompetenz von Ronald und seinem Team und die Begeisterung, mit der alle von Anfang an hinter dem Projekt standen und auch immer noch stehen. Darüber hinaus waren auch die anderen Investoren ausschlaggebend für mich, die Erfahrungen aus vielschichtigen Bereichen mitbringen. Ein institutioneller Investor ist dabei ein nicht zu vernachlässigendes Gütekriterium.

Aus meiner Erfahrung als Flächenflieger heraus war schon in der Konzeptphase ersichtlich, dass der C2A mit sehr vielen herausragenden Merkmalen ausgestattet sein würde. Ein für mich wichtiger Aspekt war, dass er vom ersten „Bleistiftstrich“ an für eine kommerzielle Nutzung ausgelegt war. Mit dem Erreichen der Musterzulassung inklusive 560 kg Gesamtmasse, entwickelt und gebaut in Rekordzeit, hat das Team Herausragendes geleistet. Das bietet beste Voraussetzungen, um den C2A in vielen Bereichen als kostengünstige Alternative zum Flächenflieger und Helikopter zu positionieren und zu vermarkten, insbesondere im Ausland.

Das Team in Obermehler begeistert mich, wie schon erwähnt, ganz besonders durch seine Motivation und seinen unermüdlichen Einsatz. Man merkt, dass die Basis dessen die Leidenschaft für die Idee, das Produkt und das Ziel ist.

 

Seedmatch: Bringen Sie sich auch über das Investment hinaus im Unternehmen ein?

Siegfried Vater: Eine aktive Beteiligung bei Rotorvox war für mich von Anfang an sehr wichtig. Ohne in das operative Geschäft einzugreifen, gab und gibt es doch viele Möglichkeiten, zu helfen.

Zum Beispiel konnte ich bislang in vielfältigster Hinsicht meine bestehenden Kontakte einbringen. Sei es im Rahmen des Vertriebs oder bei der Findung von Zulieferern für bestimmte Komponenten. Es macht Spaß zu sehen, wie das Unternehmen sich weiterentwickelt.

 

Seedmatch: Welchen Herausforderungen muss sich das Team von Rotorvox künftig stellen?

Siegfried Vater: Rotorvox muss sich in der Zukunft insbesondere darauf konzentrieren, den Vertrieb weiter auszubauen und dabei die richtigen Pfade auf dem Weg der Internationalisierung einzuschlagen. Zudem darf die Weiterentwicklung der Produkte nicht aus den Augen verloren werden. Bei einigen Herstellern habe ich den Eindruck, dass sie technologisch feststecken. Ich bin mir aber sicher, dass die große Innovationskraft, die von Ronald und seinem Team ausgeht und die von Anfang an bestand, der perfekte Nährboden ist, auch zukünftig einen Schritt weiter zu denken.

 

Innenansicht des Rotorvox C2A

 

Seedmatch: Die Effekte eines Crowdfundings gehen meist über den Investment-Aspekt hinaus. Wie kann Rotorvox von der Crowd profitieren?

Siegfried Vater: Ich denke, Rotorvox kann in vielerlei Hinsicht von der Crowd profitieren. Natürlich ist jedes einzelne Investment ein wichtiger Beitrag, um im ersten Schritt den Vertrieb aufzubauen, die Umsätze zu steigern und so die Grundlage für zukünftige Entwicklungen zu schaffen.

Darüber hinaus ist jeder Investor ein potenzieller Multiplikator, der uns dabei unterstützt, Rotorvox bekannter zu machen und unsere Vision Realität werden zu lassen. Das ist für uns besonders wertvoll, da Rotorvox in den Jahren der Entwicklung bewusst im Verborgenen blieb, um erst in Erscheinung zu treten, wenn ein fertiges Produkt existiert. Ronald hat damit gezeigt, dass aus seiner anfangs für einige unrealisierbar erscheinenden Idee Wirklichkeit geworden ist. Und nun legen wir erst richtig los!

 

Seedmatch: Herr Vater, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute!

 

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