Refined Investment konnte über zwei Finanzierungsrunden bei Seedmatch insgesamt 450.000 Euro von der Crowd einsammeln: 100.000 Euro am 9. Dezember 2012 in gerade einmal 53 Minuten und weitere 350.000 Euro am 18. April 2013 in weniger als neun Stunden – beide Fundings markierten damit Rekorde. Weil das Fintech-Startup den Seedmatch-Investoren nun ein besonderes Angebot unterbreitet, haben wir mit dem Co-Gründer und CEO Robert Henker gesprochen.
Mit dem Kapital von über 400 Crowd-Investoren gelang es der R.I.T. Refined Investment Technologies GmbH die Online-Trading-Plattform Refined Investment am Markt zu etablieren. Um weitere Kundensegmente erschließen zu können und um eine wettbewerbsfähigere Position einzunehmen, wurde Ende 2014 zusätzlich das Anlageportal Cashboard gelauncht, das „ein wissenschaftlich diversifiziertes Portfolio mit automatischer Überwachung in einer Plattform“ anbietet. Seit April diesen Jahres firmiert die R.I.T. Refined Investment Technologies GmbH als Cashboard GmbH. Die Cashboard GmbH ist Betreiberin der Portale Refined Investment und Cashboard.
Seedmatch: Hallo Robert! Der Anlass unseres Gesprächs ist kein alltäglicher – erläutere doch einmal, welches Angebot ihr euren Investoren aktuell macht und was es damit auf sich hat.
Robert Henker: Wir bieten allen Investoren, die 2012 oder 2013 über Seedmatch in unser Startup investiert haben, die Möglichkeit, ihre Anteile schon jetzt gewinnbringend zu veräußern und ihr Kapital frühzeitig wiederzubekommen. Geplant ist die Rückzahlung der im November 2012 und März 2013 gewährten stillen Beteiligungen und partiarischen Nachrangdarlehen – mit einer Rendite von 48,5 Prozent. Die Höhe der Rendite entspricht in etwa dem Bonuszins, welcher – entsprechend dem aktuellen Plan der Geschäftsentwicklung – bei einer Kündigung der Verträge frühestens Ende 2017 fällig werden würde.
Wer beispielsweise im April 2013 über Seedmatch 1.000 Euro in CASHBOARD investiert hat, hat nun die einmalige Möglichkeit 1.485 Euro ausgezahlt zu bekommen. Das Angebot ist auch deshalb so hoch, weil wir uns für das frühe Vertrauen und die Loyalität der Seedmatch-Investoren bedanken möchten.
Seedmatch: Warum ist das Angebot für Seedmatch-Investoren aus eurer Sicht interessant?
Robert Henker: Das Angebot ist für unsere Investoren aus zwei Gründen attraktiv: Die Rendite von 48,5 Prozent ist nach unserem Kenntnisstand die höchste, die ein in Deutschland crowdfinanziertes Startup jemals ausgezahlt hat. Zudem ist der Zeitpunkt sehr dankbar: Unsere Investoren erhalten ihre Investments zuzüglich einer hohen Rendite nicht erst in einigen Jahren, sondern schon jetzt zurück.
Seedmatch: Habt ihr den Zeitpunkt bewusst gewählt? Warum gerade jetzt?
Robert Henker: Wir haben uns zu einer strategischen Neuausrichtung unseres Startups entschlossen. Dieser Prozess hat Anfang 2014 mit der Entwicklung des neuen Anlageportals www.cashboard.de begonnen, das im August 2014 gestartet ist. Die Neuausrichtung soll nun mit einer konsequenten Umstellung auf dieses neue Geschäftsfeld fortgesetzt werden.
Ziel der Anpassungen ist zum einen die deutlich wettbewerbsfähigere Positionierung des Unternehmens. Zum anderen hat sich der strategische Fokus mit seinem Launch im August 2014 auf das Portal www.cashboard.de verschoben. Wir unterbreiten das Angebot zum einen, weil sich die Seedmatch-Investoren 2012 und 2013 nicht aktiv für CASHBOARD als Produkt entschieden haben. Die Finanzierungsrunden der Crowd bezogen sich seinerzeit auf das erste Portal www.refinedinvest.com. Zum anderen sind durch die Neuausrichtung signifikante Investitionen erforderlich, welche in den nächsten Jahren zu deutlich negativen Ergebnissen führen. Eventuelle Zins- und Rückzahlungsansprüche verzögern sich dadurch entsprechend in die Zukunft. Das heißt, auch die Planungen, für die sich die Investoren ursprünglich entschieden hatten, haben sich deutlich geändert.
Viele Investoren haben in der Vergangenheit mehrfach eine vorzeitige Rückzahlung angefragt. Auch gerade in Phasen mit hohen Verlusten. Die nun geplanten Investitionen bedeuten erneute Verluste der Firma in 2015 und darüber hinaus.
Wir haben nun eine Möglichkeit geschaffen, mit der sich jeder Crowd-Investor entscheiden kann, ob er weiterhin an Bord bleiben oder von einer frühzeitigen Rückzahlung und Bonusausschüttung profitieren möchte.
Seedmatch: Da die Investmentverträge der Crowd-Investoren nicht wie bei anderen Plattformen gepoolt sind, ist ein Buy-out gegen den Willen einzelner Investoren vertraglich ausgeschlossen. Jeder Investor kann also individuell für sich entscheiden, ob er euer Angebot annimmt oder nicht. Was passiert mit den Verträgen der Investoren, die euer Angebot ausschlagen?
Robert Henker: Wer sich bis zum 11. Juni 2015 nicht für eine Rückzahlung seines Investments entscheidet, bleibt auch weiterhin am Unternehmen beteiligt. Die weitere Entwicklung hängt von der Art der Investition ab:
- Bei den 2012 getätigten Investitionen handelt es sich um stille Beteiligungen. Wer eine stille Beteiligung am Unternehmen hält und das Angebot ausschlägt, dessen Beteiligungskonto bleibt auch weiterhin auf dem aktuellen Stand. Dieser beträgt entsprechend des vorläufigen Jahresabschlusses 2014 aktuell ca. 65 Prozent. Da für die kommenden Jahre zunächst weitere Kapitalaufnahmen und Verluste geplant sind, reduziert sich der Wert des Beteiligungskontos durch Verlustzuweisungen vertragsgemäß weiter. Zudem rückt der Zeitpunkt einer möglichen Rückzahlung plangemäß weiter in die Zukunft, mindestens bis zum Jahr 2019.
- Bei den 2013 getätigten Investitionen handelt es sich um partiarische Nachrangdarlehen. Diese haben eine vertraglich definierte Verzinsung und kein Beteiligungskonto und damit verbundene Verlustzuweisungen. Von Nachteil ist auch hier, dass sich der Zeitpunkt ihrer Begleichung – durch die oben geschilderte Wachstumsstrategie – nach hinten verschiebt. Vor 2019 wird das Unternehmen – mit Ausnahme des aktuellen Angebots – planmäßig nicht in der Lage sein, die Darlehen zurückzuzahlen. Zusätzlich wirken sich – in den nächsten Jahren nötige – Kapitalaufnahmen negativ aus: Sie führen bei den partiarischen Nachrangdarlehen zu einer Reduzierung der Anteile der Crowd-Investoren. Diese sogenannte Verwässerung ist ein normaler Vorgang bei Startups und fällt bei uns Gründern genauso an wie bei allen Altgesellschaftern und der Crowd.
Seedmatch: Kannst Du uns noch ein paar Hintergründe dazu geben, in welchem Verhältnis Refined Investment und CASHBOARD zueinander stehen? Ergänzen sich die Angebote?
Robert Henker: Die Portale www.refinedinvest.com und www.cashboard.de sind zwei komplett verschiedene Produkte, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten. Beide Portale werden von der Cashboard GmbH betrieben, die bis März 2015 als R.I.T. Refined Investment GmbH firmierte.Refined Investment ist ein Portal für automatisiertes Trading an der Börse. Die Zielgruppe ist entsprechend spitz.
Bei CASHBOARD handelt es sich um ein Portal, über das Anleger ein Konto bei einer deutschen Bank mit Einlagensicherung eröffnen und ihr Kapital erstmals schon ab 1.000 Euro aufwärts breit gestreut anlegen können. Man findet bei CASHBOARD Portfolios, die Tagesgeld, Anleihen und Immobilienfonds mit innovativeren Anlageformen wie Privatkrediten und Managed Trading kombinieren.
CASHBOARD agiert als unabhängiger, digitaler Anlagevermittler und erhält Provisionen. Von der Weitergabe der Provisionen profitieren die Nutzer: Sie erhalten zusätzlich zu einer möglichen Rendite einen Garantiezins von 2 Prozent pro Jahr. Die Nutzung von CASHBOARD ist für sie dabei kostenfrei: Sonst anfallende Gebühren wie die Konto/Depoteröffnung und -führung übernehmen wir genauso wie beispielsweise auch Ausgabeaufschläge bei Fonds. Einmal im Jahr und nur dann, wenn sich ein Portfolio positiv entwickelt, berechnen wir eine Erfolgsgebühr von 10 Prozent an der erzielten Rendite.
Seedmatch: Beide Unternehmen gehören zur „Fintech“-Zunft, die derzeit große mediale Aufmerksamkeit erlebt. Was denkst du, wie nachhaltig wird der Impact von Fintech-Startups auf die Banken- und Finanzwelt insgesamt sein?
Robert Henker: Ihr bringt das schon ganz gut auf den Punkt: Fintech ist aktuell ein Hype-Thema. Die große mediale Aufmerksamkeit sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Fintechs ein substantielles Problem lösen: CASHBOARD beispielsweise bietet Anlegern gegenüber Banken ein großes Plus an Komfort und vereinfacht die diversifizierte Geldanlage enorm. Wir sind deshalb vom Erfolg überzeugt.
Man sollte seine Augen aber auch nicht davor verschließen, dass in den letzten Monaten zahlreiche Fintech-Startups gegründet wurden. Dies hat zu einer Verschärfung der Wettbewerbssituation geführt und setzt uns unter Druck, verstärkt in Wachstum zu investieren.
Seedmatch: Wie sehen die nächsten Schritte bei euch aus, also was ist für die Zukunft von Refined Investment und CASHBOARD geplant?
Robert Henker: 2014 haben wir CASHBOARD als neues Anlageportal mit überschaubaren finanziellen Mitteln und einem kleinen Team gestartet. 2015 wollen wir Strukturen schaffen, die nötig sind, um uns am Markt zu behaupten. Dafür investieren wir vor allem in IT, Support und Personal. Sobald diese Strukturen geschaffen sind, können wir unser Marketing intensivieren, um CASHBOARD am Markt zu etablieren. Uns hilft dabei natürlich das 2014 gewonnene Werbebudget. Insgesamt freuen wir uns aber auf die Herausforderungen und sind fest überzeugt, uns mit CASHBOARD langfristig erfolgreich am Markt positionieren zu können.
Seedmatch: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!
26. Mai 2015
Offen gesprochen: Die letzten Jahre war ich ja ziemlich unsicher, was das Investment angeht und ob es Refined schafft, sich am Markt zu behaupten. Umso cooler finde ich das Angebot jetzt. Mein erster Seedmatch-Exit! 🙂
27. Mai 2015
Vielleicht ist das ja gerade der Moment bei dem man NICHT aussteigen sollte!? Der Erfolg hat doch gerade erst angefangen.
27. Mai 2015
Naja, vielleicht schon – vielleicht aber auch nicht. Die Idee von Cashboard klingt schon durchdacht, aber der Markt ist schon ziemlich heiß umkämpft und Refined/Cashboard will ja deshalb auch nun in Wachstum investieren. Da nehme ich lieber nun als erst 2019 oder später die Rendite mit. Was man hat, hat man 😉
27. Mai 2015
@ Kupke
„Was man hat, hat man“. Damit hast du sicherlich recht.
Aber überleg mal in die andere Richtung, 48,5 % Rendite VOR Steuern. Darauf kommt Kapitalertragssteuer, Soli und event. Kirchensteuer. Dann bleibt nicht mehr viel übrig vom Gewinn. Habe es jetzt nicht ausgrechnt aber es sind nur noch ca. +/- 35% Rendite.
Wenn du jetzt nur das eine Invest hast, kannst du dich wirklich freuen für so ein guten Riecher. Dann kannst du mit gutem Gewissen und Freude aussteigen!;)
Aber gute Anleger streuen Ihre Investitionen in viele Unternehmen. Bei einer Ausfallquote von ca. 30% bis jetzt (so ist ca. der Stand bis jetzt auf Seedmatch, Tendenz steigend), musst du also mind. 50% Rendite NACH Steuern haben, um gerade einmal die schwarze NULL wie am Ausgang zu erreichen!!! Denn bei z.B. zwei von drei Startups, müssen die Renditen der beiden guten Startups den Verlust des dritten Startups wieder wegmachen und Gewinn möchtest du auch noch machen.
Das mit der verwässerung und dem neg. EBIT über die nächsten Jahre ist nur in erster Linie schlimm. Denn mit mehr Wachstum steigt auch der Umsatz stark an und der wird am Ende bei einem neg./geringen positivem EBIT herangezogen (wenn höher als EBIT). Damit steigt auch dann wieder der Bonuszins und dieser sollte wesentlich höher als als >100% Rendite betragen, um so die Verluste wieder wegzumachen.
Das ist meine Meinung der Dinge. Ich habe leider nicht investiert (weil ich erst später auf die Plattform gestoßen bin) und weiß somit auch nicht über die wirtschaftlichen Verhältnisse von Refined Investment bescheid. Wenn natürlich keine Wertsteigerung (bei EXIT-Fall) oder eine deutliche Steigerung des Bonuszins zin den nächsten Jahren zu erwarten sind, dann würde ich natürlich auch lieber die Rendite nehmen.
Beste Grüße
Marco
27. Mai 2015
Hallo Marco
Deine Überlegungen sind alle korrekt, aber…
– auch wenn ich das Angebot ablehne, habe ich weiterhin das Risiko des Totalverlustes. Dabei spielt keine Rolle, ob grosse Investoren dahinter stehen oder nicht. Die haben das gleiche Risiko.
– Der Ausgleich der Verluste durch nunmal vorhandene Pleiten von Start-ups auf Seedmatch ist nur dann nach Deiner Darstellung logisch, wenn ich in jedes den gleichen Betrag gesteckt habe. Ich schätze, ein Teil wird jedoch pro Start-Up – je nach eigenem Ermessen – unterschiedlich viel investiert haben. Daher ist der Ausgleich nicht ohne weiteres in dieser Art kalkulierbar. Der Ausgleich, also die schwarze Null, ist somit im worst case spekulativ und nur auf nummerischen Ausfallwahrscheinlichkeiten basierend.
– Du hast sicher Recht, dass bei einer ordentlichen Entwicklung von RIT auch mehr Rendite zu erwarten ist – das ist aber kein Wissen sondern mehr Glauben, dass es so kommt. Eine Garantie gibt es dafür nicht, auch bei Millionen für TV Werbung.
– Cashboard ist ein netter Name, aber das gelieferte Angebot kann von Jedermann kopiert werden (auch von einer Bank, für die es nun mal am einfachsten wäre).
– Final nehme ich den Spatzen in die Hand, anstatt mir die Taube auf dem Dach anzusehen.
Das Angebot finde ich für mich angemessen und habe es angenommen.
Natürlich, jeder soll entscheiden, wie er will und seine eigenen Rückschlüsse ziehen. Die Zukunft wird zeigen, wer besser entschieden hat.
Gruss
Hellofiro
27. Mai 2015
🙂
13. Juli 2015
Was hier gelaufen ist ist in Summe doch auch wieder zu Lasten der Seedmatch-Investoren: Mir sieht es ganz so aus, als habe man festgestellt, dass das AutoTrading auf der refined-Invest-Plattform nicht besonders funktioniert, die Masse der Leute macht Verluste. Doof, dass man beim Funding dafür gerade jede Menge Investoren geködert hat, die damals ein kostenloses iPad o.Ä. bekommen haben und jetzt merken, dass sie, wenn sie die Reißleine ziehen wollen, auch noch das iPad respektive 500 EUR bezahlen müssen, denn dieser Bonus gilt beim Broker nur als verdient, wenn sehr viele Transaktionen gelaufen sind, was beim AutoTrading aber idR noch lange nicht der Fall ist.
RIT stiehlt sich aus der Verantwortung, indem sie das Portal links liegen lassen und mit Cashboard einfach ein neues aufmachen. Gleichzeitig sind die Crowdinvestoren in der jetzigen Phase der Firma ohnehin eher ein Klotz am Bein, was bei den Verträgen ohne Bündelung, die Seedmatch ihnen damals aufgedrückt hat, auch nicht verwunderlich ist.
13. Juli 2015
Liebe Caroline Barber,
wir bedauern sehr, dass der Eindruck entstanden ist, es sei etwas „zu Lasten der Seedmatch-Investoren“ gelaufen. Gerne möchten wir deshalb auf die Punkte eingehen, bei denen es scheinbar zu Missverständnissen gekommen ist.
iPads wurden als Prämie von Avatrade angeboten. Es ist richtig, dass wir damals auf dieses Angebot hingewiesen haben. Wir haben allerdings immer auch die Konditionen für den Erhalt dieser Prämie genau erklärt.
Der Großteil der Seedmatch-Investoren verbindet mit einer Investition die Hoffnung auf Rendite. Mit dem Start von CASHBOARD haben wir uns folglich nicht „aus der Verantwortung gestohlen“. Das Gegenteil ist der Fall: Wir haben ein massentaugliches Produkt kreiert und so die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Und nicht zuletzt haben wir jedem einzelnen Seedmatch-Investor die Möglichkeit geboten, schon heute von der höchsten Rendite zu profitieren, die in der gesamten Geschichte des Crowdfundings in Deutschland bislang erreicht werden konnte.
Beste Grüße,
Das Team von Refined Investment/CASHBOARD
14. Juli 2015
Hallo Caroline,
bezüglich deines Kommentars zur Bündelung von Investmentverträgen würden wir gerne Folgendes anmerken, da wir glauben, dass gerade dieser Punkt ein großer Vorteil für die Investoren bei Seedmatch ist: Bei einer Bündelung der Verträge wäre es nämlich möglich, dass ein Investor gegen seinen Willen durch einen Mehrheitsbeschluss aus seinem Investmentvertrag gedrängt wird. Bei den Investmentverträgen von Seedmatch hingegen kann im Falle eines Buy-Out-Angebots jeder Investor individuell entscheiden, ob er das Angebot annimmt oder ablehnt. Bei Refined Investment ist das genauso: Das Startup macht ein optionales Angebot, die Verträge aufgrund der geänderten Geschäftsplanung zu beenden – d. h. jeder Investor kann auch für sich entscheiden, dabei zu bleiben.
Viele Grüße
Dein Seedmatch-Team
3. Oktober 2015
Hallo Seedmatch-Team,
kurzfristig mag das ein Vorteil für die Investoren sein, weil sie gefühlt mehr Rechte habe, aber tatsächlich ist es ein Nachteil: Unterm Strich ist es doch so, dass was für’s Startup gut ist, auch für die Investoren gut ist, denn sie profitieren ausschließlich von einem erfolgreichen Startup. Durch die Nicht-Bündelung bindet man dem Startup aber gerade in späteren Phasen einen gewaltigen Klotz ans Bein. Hunderte Investoren zu supporten kann doch kein Startup ernsthaft leisten, und soll es auch nicht, denn es soll sich darum kümmern, das Business zum Erfolg zu bringen.
In der Praxis sieht das dann wohl so aus wie zur Zeit bei Refined Invest: Investorenanfragen werden einfach nicht mehr beantwortet (egal ob im IK, bei Facebook oder direkt), Quartalsreports kommen zu spät oder gar nicht mehr (Q2 noch immer nicht da, obwohl 31.7. fällig) usw. usf.
Ihr habt doch allen Startups Euren Controller aufgedrückt, was sagt der denn dazu? Ist der für die Investoren, in deren Interesse er ja arbeiten soll, irgendwie erreichbar?
30. Oktober 2015
Liebe Caroline,
bitte entschuldige zunächst die späte Antwort.
Jedes Vertrags-Modell hat selbstverständlich Vor- und Nachteile. Dass Startups durch eine Nicht-Bündelung ein „Klotz ans Bein“ gebunden wird, lässt sich für uns jedoch nur schwer nachvollziehen.
Gerade die Kommunikation zwischen Investoren und Startups ist ja vom Vertragsmodell unabhängig, da ein Startup durch den Investor Relations-Kanal alle Investoren gemeinsam erreichen kann. Ohne eine Bündelung ist es für Startups jedoch möglich, die Crowd-Darlehen sukzessive abzulösen und das Unternehmen muss nicht die komplette Summe mit einem Mal auszahlen, was hohe Risiken birgen könnte. Andererseits ist es, wie oben bereits erläutert, auch für den Investor von großem Vorteil, da er sich nicht einer einfachen Mehrheit beugen muss, was u. E. wiederum für den Investor kein attraktives Vertragsmodell darstellen würde.
Auch sehen wir nicht, dass das Tagesgeschäft und die Geschäftsentwicklung darunter leiden. Im Gegenteil beobachten wir, dass viele Startups die Crowd erfolgreich in Ihre Geschäftsprozesse mit einbinden und beide Seiten davon profitieren. Hinzu kommt, dass jede Form eines Investments Reporting-Pflichten und Aufwand für Investor Relations mit sich bringt.
Aufgrund einer zur Zeit eingeschränkten Kommunikation bei einem Startup auf die Kommunikation aller Startups bei Seedmatch zu schließen, wird der Realität nicht gerecht.
An dieser Stelle möchten wir auch darauf hinweisen, dass wir stets unsere Verträge erweitern und dabei auch das Feedback aus der Crowd ernst nehmen. So haben wir beispielsweise im Juli in einem Blogbeitrag zu der Pflicht zusätzlicher Dokumenten und weitergehenden Reportingpflichten veröffentlicht: https://blog.seedmatch.de/mehr-grundlage-fuer-ihre-investmententscheidung/
Wenn Du konkrete Vorschläge zur Erweiterung des Seedmatch-Vertragswerks hast, freuen wir uns auch jederzeit über konstruktives Feedback mit einer E-Mail an invest@seedmatch.de.
Viele Grüße
Dein Seedmatch-Team
21. Oktober 2015
Wieso habt ihr meine Antwort hierauf gelöscht?
14. Juli 2015
Hallo Refined-Team,
nein, ihr habt nicht darauf hingewiesen, dass die Prämie auch nach zwei Jahren noch nicht annähernd verdient sein würde. Und vor allem nicht, dass sich dort die Verluste anhäufen und ihr das Portal nun in die zweite Reihe schiebt, statt es zu optimieren!
Für die Anleger auf dem Refined-Invest-Portal (und das sind auch viele der Investoren) habt ihr euch definitiv aus der Verantwortung gestohlen. Eine Möglichkeit des Wechsels zu Cashboard mit der Anlage bei refinedinvest gibt es nämlich nicht, zumindest nicht ohne Kündigung und Verlust der Prämie. 500 EUR Nachzahlung für die Prämie plus z.B. 500 EUR darüber hinaus noch dort aufgelaufener Verlust ergibt 1000 EUR, da helfen auch die Rendite auf das Investment nicht.
48% Rendite usw. hört sich ja toll an, aber den Kunden von eurem alten Portal bringt das nichts, die überlasst ihr jetzt ihren Verlusten. Aus der Kommunikation wird das natürlich immer schön ausgeklammert.
11. Oktober 2015
Klingt gut. SOllte mich wohl mehr mit STartups beschäftigen 🙂 VG