Innovative und hocheffiziente LEDs „made in Germany“ – das ist LEDORA. Im April dieses Jahres startete das schwäbische Startup sein Crowdfunding auf Seedmatch und konnte innerhalb weniger Tage 700.000 Euro Kapital aus der Crowd einsammeln. Seitdem ist bei LEDORA einiges passiert. Mitte Oktober startete das Unternehmen eine weitere Fundingrunde bei unserer Schwesterplattform Econeers. Über die schnelle Unternehmensentwicklung der letzten Monate sowie die Hintergründe des laufenden Crowdfundings bei Econeers spricht Geschäftsführer Harald Twardawski im Interview.
Seedmatch: Lieber Harald, im April 2014 habt ihr mit LEDORA 700.000 Euro über Seedmatch eingesammelt. Was hat sich seitdem bei euch im Unternehmen getan? Was konntet ihr mit dem Kapital der Crowd bewegen?
Harald Twardawski: Das Kapital der Seedmatch-Crowd hat uns geholfen, die Beschaffungskosten zu reduzieren, da wir wesentlich größere Mengen Rohmaterial bestellen und dadurch den günstigeren Transport per Schiff wählen konnten. Wir sind seitdem weiter gewachsen und konnten unseren Vertrieb deutlich ausbauen.
Des Weiteren haben wir stark in unser Marketing investiert, was sich durch viele Kundenanfragen bereits merklich auszahlt. Wir haben seit dem Seedmatch-Funding namhafte Kunden wie die Fressnapf-Kette, den Tennis Bundesligisten TK Grün Weiss Mannheim, die Eisengießerei Torgelow und den Seifenhersteller Burnus hinzugewinnen können. Weitere große Unternehmen sind an unseren LED-Produkten sehr interessiert.
Wir verfolgen eine klare Marketingstrategie und können diese durch das Kapital der Crowd weiter vorantreiben. In Q3 2014 konnten wir unseren Umsatz im Vergleich zu Q2 2014 um knapp 97 Prozent auf 688.000 Euro steigern. Und auch das vierte Quartal hat sehr stark begonnen. Wir konnten den umsatzstärksten Monat in diesem Jahr verbuchen, sodass wir auch in Q4 ein starkes Umsatzwachstum erreichen werden. Auch in Asien wurden einige Unternehmen auf uns aufmerksam und haben uns Angebote unterbreitet, Produkte in ihrem Namen in Deutschland für den europäischen Markt zu produzieren.
Seedmatch: Im Oktober habt ihr erneut ein Crowdfunding auf unserer grünen Schwesterplattform Econeers gestartet. Worum geht es dabei genau und warum auf Econeers?
Harald Twardawski: Für uns gab es viele Möglichkeiten, unsere Projekte zu finanzieren. Eine besonders Spannende war, die Kundenforderungen in eine Tochtergesellschaft auszulagern. Das sichert uns sofort nach Rechnungsstellung Liquidität, um unmittelbar Rohmaterial für die nächsten Projekte bestellen zu können. Durch intensive Gespräche mit unseren Seedmatch-Investoren kamen wir dann auf die Idee, ein internes Factoring selbst zu gestalten und die finanziellen Einsparungen mit attraktiven Zinsen lieber an die Crowd auszuschütten als an eine externe Factoring Gesellschaft. Für dieses Modell kam eigentlich nur Econeers in Frage. Es passt sehr gut, weil es sich um die Finanzierung von Projekten handelt, durch deren Umsetzung aktiv Energie und CO2 eingespart wird.
Seedmatch: Anders als bei Seedmatch erhalten die Econeers-Investoren eine jährliche Festverzinsung und eine zusätzliche Gewinnbeteiligung. Wie genau sieht euer Investmentangebot für die Crowd aus?
Harald Twardawski: Jeder Investor erhält eine jährliche Festverzinsung von 6 Prozent, zusätzlich werden anteilig 30 Prozent vom Unternehmensgewinn an die Econeers ausgeschüttet. Da wir sehr konservativ planen, gehen wir von einer Gesamtverzinsung von 7 bis 10 Prozent p. a. aus. Dadurch, dass wir 40 Prozent der Gewinne in der Projekt GmbH belassen, wird die Ausschüttung pro Jahr zunehmen und das ist, glaube ich, eine sehr attraktives Investmentangebot. Jeder Investor kann nach vier Jahren entscheiden, ob er kündigen möchte oder sein Geld bis zu acht Jahre weiter verzinsen lassen möchte.
Seedmatch: Nach nur sechs Tagen hattet ihr 350.000 Euro bei Econeers eingesammelt und haltet damit den Rekord für das bisher schnellste Funding auf der Plattform. Was denkst du, warum gerade LEDORA bei der Crowd auf so großes Interesse stößt?
Harald Twardawski: Ich denke, dass uns viele Investoren bereits seit dem Seedmatch-Funding begleiten und unsere Seriosität und Leidenschaft für unsere Produkte zu schätzen wissen. Wir haben in den Vorbereitungen zu dieser Funding-Runde mit rund 50 unserer Seedmatch-Investoren gesprochen und deren Ideen eingebunden. Wer so auf seine Investoren hört und sie direkt ins Unternehmen integriert, schafft Transparenz und fördert Vertrauen. Das ist für Unternehmen keineswegs selbstverständlich, hat sich für uns aber voll bewährt.
Hinzu kommt, dass die Produkte von LEDORA derzeitig einmalig auf dem Markt sind. Der Wettbewerb kann nicht mit der Effizienz mithalten, das merken auch die Investoren. Wir sind aktuell in vielen großen Konzernen in der Testphase. Das bringt ein sehr großes Potential mit sich. Auswirken wird sich das im kommenden undübernächsten Jahr.
Seedmatch: Hat das Funding auf Econeers auch Auswirkungen für eure Seedmatch-Investoren?
Harald Twardawski: Klar hat das Funding eine Auswirkung auf die Seedmatch Investoren. Wir erhalten ein starkes Werkzeug zur Projektfinanzierung und die Firma LEDORA wird dadurch Kosten einsparen, die sich auf den Gewinn der Firma LEDORA auswirken werden. Deshalb ist es auch im Eigeninteresse der Seedmatch Investoren, dass das Funding erfolgreich wird. Da es sich bei der LEDORA Projekt GmbH & Co. KG, in die investiert wird, um eine eigenständige Gesellschaft handelt, ist eine Verwässerung für die Seedmatch-Investoren übrigens kein Thema.
Seedmatch: Der Unternehmensberatung McKinsey & Company zufolge, wird der LED-Markt in den nächsten Jahren einen gewaltigen Wachstumsschub erleben. Welche Erfahrungen habt ihr in der kurzen Firmengeschichte von LEDORA bereits gemacht? Wie schätzt ihr das Marktpotential ein?
Harald Twardawski: Dass der LED-Markt ein riesen Potential hat, dürfte unumstritten sein, weil es keine Alternative zur LED-Technologie gibt und Energieeffizienz in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen wird. Aktuell befindet sich der Markt in einer Prüfungs- und Sichtungsphase, wobei man sagen muss, dass sich immer noch relativ wenige Unternehmen mit der LED Technik beschäftigen. Den wirklichen Boom erwarte ich Ende 2015, Anfang 2016. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten wir gut positioniert sein, um oben mitspielen zu können. Wenn man den Markt beobachtet, sind es meist die kleineren Unternehmen, die mit Leistung und Innovation überzeugen. Diese Unternehmen haben jedoch in der Regel nicht die finanziellen Möglichkeiten, schnell wachsen zu können. LEDORA ist auf einem guten Weg. Durch die Projektgesellschaft erlangt LEDORA deutlich mehr Flexibilität und wird sich am Markt dadurch besser platzieren können. Wir gehen davon aus, dass wir den Umsatz jedes Jahr verdreifachen, wenn nicht sogar vervierfachen, können.
Seedmatch: Gerade habt ihr für euren LEDORA Hallentiefstrahler ein sogenanntes ENEC-Zertifikat erhalten. Was hat es damit auf sich und was bedeutet das für eure weitere Firmenentwicklung?
Harald Twardawski: Die ENEC Zertifizierung ist die höchste Europäische Zertifizierung. Für uns ist das natürlich eine super Bestätigung unserer Produkte, gerade auch weil dabei die Produktion besichtigt und bewertet wird. Wenn ein junges Unternehmen wie wir so eine Zertifizierung auf Anhieb besteht, dann ist das eine Bestätigung dafür, dass unsere Vorgehensweise und unser Qualitätsdenken in die richtige Richtung gehen. Zudem wird unsere Internationalisierung dadurch weiter verstärkt, da viele internationale Kunden eine solche Zertifizierung verlangen.
Seedmatch: Vielen Dank für die spannenden Antworten und Einblicke. Wir wünschen euch weiterhin alles Gute und viel Erfolg für euer Funding bei Econeers!
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