Nachdem wir gestern bereits Einblicke in die Welt des Münchner Unternehmens VON WILMOWSKY gewährt haben, gibt es heute zum Fundingstart direkt die Nächsten – diesmal sogar aus „allererster Hand“. Mit Moritz von Wilmowsky, dem Gründer und CEO des Unternehmens, haben wir über seine Motivation zu gründen und die Zukunft der Marke VON WILMOWSKY gesprochen.
Seedmatch: Moritz, du hattest ja vor der Gründung von VON WILMOWSKY einen tollen Job bei Siemens Management Consulting. Warum hast du diesen wahrscheinlich gutbezahlten Job aufgegeben, um das Risiko einer Startup-Gründung einzugehen?
Moritz v. Wilmowsky: Da es schon immer mein Wunsch und Ziel war, mich selbständig zu machen und ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Schon während meiner Studentenzeit hat mich das Startup- und Gründerfieber gepackt. Ich war während meines Wirtschafts-Ingenieur Studiums in Berlin in der Studenteninitiative „The Entrepreneurial Group“ aktiv, wo sich alles um neue Geschäftsideen und Unternehmertum gedreht hat. Unser großes Vorbild war die Gründerszene in den USA. Nach sechs Jahren strategischer Unternehmensberatung, wo ich wichtiges Rüstzeug für den Aufbau unseres Unternehmens gesammelt habe, war dann der perfekte Zeitpunkt gekommen, den Sprung ins Unternehmertum zu wagen: Meine Frau und ich suchten, nachdem wir zusammen die erste gemeinsame Wohnung bezogen hatten, ein neues Sofa. Das alte IKEA-Sofa aus Studentenzeiten hatte nun endgültig ausgedient. Die Suche war jedoch hinsichtlich inspirierender Geschäfte und der Auswahl mehr als ernüchternd und als wir endlich nach unzähligen Wochenenden unser Wunschsofa gefunden hatten, sollte es so viel wie ein Kleinwagen kosten. Da habe ich dann entschieden, das bessere Sofa zu einem besseren Preis anbieten zu wollen und habe die Fertigung von Sofas in die eigenen Hände genommen.
Eine andere spannende Entwicklung fand damals im Bereich E-Commerce statt. Im Fashionbereich entstanden die ersten Onlineshops für Premium-Mode, wie z. B. Net-A-Porter und Stylebop. Die Shops waren aufgezogen wie Hochglanzmagazine, die den Kunden mit tollen Produktdarstellungen inspirierten und es erlaubten, alle Produkte auch gleich zu kaufen. Wir hatten die Idee, dieses Geschäftsmodell auf Möbel und Wohnaccessoires zu übertragen. So ist VON WILMOWSKY entstanden. Wir haben uns hingesetzt und einen Businessplan geschrieben. Und als ich merkte, dass es auch von den Zahlen her gut funktioniert, habe ich, zum Erstaunen meines Chefs, sofort gekündigt und schon zwei Monate später mit dem Aufbau von VON WILMOWSKY begonnen. Noch nie habe ich den Schritt ins Unternehmertum auch nur zu einer Sekunde bereut! Unternehmer zu sein und etwas Positives aufzubauen, ist mit all seinen Höhen und Tiefen eine sehr erfüllende Aufgabe.
Seedmatch: Als wir euer Crowdfunding bei Seedmatch angekündigt haben, reagierte die Crowd mit Nachfragen zu euren Wettbewerbern. Was unterscheidet euch von Anbietern wie Fashion For Home oder Home24? Warum seid ihr besser?
Moritz v. Wilmowsky: Klar, das sind berechtigte Fragen. Fashion For Home, Home24 und wir besetzen jeweils sehr unterschiedliche Marktsegmente in einem sehr großen Markt. Was viele immer überrascht, ist, dass der Markt für Einrichtung weltweit genauso groß ist wie für Mode. Daher ist genug Platz für mehrere Mitbewerber und es ist auch für die Marktdynamik wichtig, wenn viele Player das Thema „Onlinekauf von Möbeln“ bei den Kunden voranbringen. Als Home24 zum Beispiel seinen Spot „Am Arsch der Welt“ geschaltet hat, hat sich das auch bei uns positiv auf den Traffic und Umsatz ausgewirkt, weil dadurch der Onlinekauf von Möbeln in den Köpfen der Konsumenten Normalität wird.
Zu unserer Positionierung im Vergleich zu den Mitbewerbern: Wir sind als einziger Online-Anbieter als Spezialist für Sofas & Sessel positioniert während alle anderen Anbieter Generalisten sind – das schafft ein hohes Vertrauen. Preislich zielen wir ebenfalls auf sehr unterschiedliche Zielgruppen: Home24 ist grob gesprochen im preis-sensitiven Volumenmarkt gegen IKEA positioniert. Fashion For Home zielt auf eine eher jüngere Design-affine Zielgruppe die preisbewußt ist und eine gehobene Alternative zu IKEA sucht. Wir fokussieren uns auf das darüber gelegene Marktsegement, in dem Kunden begeisterndes Design und nachhaltige Qualität zu bezahlbaren Preisen suchen. Mit unseren in klassischer Manufaktur-Qualität hier in Europa gefertigten Sofas, treffen wir diese Kundenansprüche.
Seedmatch: Auch Anbieter wie IKEA machen online immer mehr Umsatz – ist deren Marke nicht zu groß, um dagegen anzukommen?
Moritz v. Wilmowsky: Gegen IKEA müssen wir auch gar nicht ankommen! Die sind im preissensitiven Volumenmarkt positioniert und wir im höheren Marktsegment „Affordable Luxury“. In diesem Marktsegment gibt es heute weder online noch offline starke Marken, weshalb es für uns so spannend ist, dieses attraktiv große Segment mit der Marke VON WILMOWSKY zu besetzen.
Seedmatch: Was habt ihr im vergangenen Jahr mit VON WILMOWSKY erreicht?
Moritz v. Wilmowsky: Wir sind sehr gut gewachsen und haben wichtige Wachstumshebel implementiert. Unser wichtigstes Wachstumsprojekt war die Einführung unseres selbstentwickelten, innovativen Sofa-Konfigurators bei unserer Kollektion von modernen Sofa-Designs. Dieser führt zu deutlichen Conversion Rate-Steigerungen. Aufgrund des Erfolges des Sofa-Konfigurators wollen wir diesen im nächsten Schritt auf alle Produkt-Kategorien ausrollen. Weitere wichtige Meilensteine waren die Portfolioerweiterung und Optimierung. So haben wir z. B. neue Best-Seller Sofa-Modelle eingeführt. Im Bereich Portfolio-Optimierung war es das Ausbauen der Stoff- und Lederbezugsmöglichkeiten um weitere Natur-Materialien wie Baumwolle, Leinen, Wolle und Anilinleder. Der Trend zu pflegeleichten Naturmaterialien nimmt weiter stark zu.
Neben vielen operativen Optimierungen, wie Einführung eines neuen Finanz- und KPI-Reportings etc., haben wir gegen Ende des Jahres nach drei Jahren ein großes Webshop-Redesign Projekt gestartet, der mehrere Monate lief und inzwischen abgeschlossen ist.
Seedmatch: Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, VON WILMOWSKY über Crowdfunding zu finanzieren? Mit einem Umsatz von über 3 Millionen Euro hättet ihr euch doch sicher auch selbst weiter finanzieren oder andere Wege der Finanzierung gehen können.
Moritz v. Wilmowsky: Ganz ursprünglich hatten wir Crowdfunding nicht wirklich auf unserer Agenda, als wir uns im Gesellschafterkreis Anfang des Jahres entschieden haben, eine Wachstumsfinanzierung durchzuführen. Johannes von Borries, Business Angel bei uns und unser CFO, ist ja ein erfahrener VC mit Wellington Partners-Hintergrund und daher hatten wir ursprünglich größere Business Angel, kleinere VCs und strategische Investoren im Fokus. Zwei Unternehmerfreunde haben uns auf Crowdfunding aufmerksam gemacht. Je näher wir uns damit beschäftigt haben, desto interessanter fanden wir Crowdfunding. Die Idee, dass Investoren auch zu Kunden und Multiplikatoren werden können, ist extrem spannend. Auch die Chance, unsere 15.000 zufriedenen Kunden als Investoren, die unsere Werte und Vision teilen, zu gewinnen, fanden wir interessant. Als B2C-Unternehmen mit dem Produkt Sofa haben wir ein Geschäftsmodell, das in unseren Augen extrem gut zur Crowd passt. Jeder Crowdinvestor hat einen persönlichen Bezug zu unseren Produkten. Und mit unserem Investoren-Gutscheinprogramm, bei dem ein Investor zum Beispiel bei einem Investment von 1.000 Euro drei 300 Euro Gutscheine für den Kauf von Sofas, Schlafsofas, Sesseln und Betten bei uns erhält, geben wir Investoren neben einem attraktiven Renditepotential die Möglichkeit, Ihr Investment durch einen Kauf bei uns zu amortisieren. Übrigens können auch Freunde und Familien die Gutscheine der Investoren einlösen – und das über die gesamte Dauer des Investments von 5 Jahren. Ein Treffen mit dem Seedmatch-Team hat uns dann vollständig überzeugt, da wir dort den gleichen Unternehmer-Spirit wie bei uns vorgefunden haben und es gleich „Klick“ gemacht hat.
Seedmatch: Was habt ihr mit dem eingesammelten Kapital vor? Was sind eure Zukunftspläne?
Moritz v. Wilmowsky: Wir wollen mit dem Kapital gezielt in drei Themenbereichen investieren und so weiter stark wachsen und unsere führende Marktposition ausbauen. Die drei wesentlichen Investitions-Schwerpunkte sind:
- Der Aufbau additive Marketingkanäle und Optimierung der bestehenden (z. B. SEO)
- Optimierung Webshop und Backend inkl. Ausrollen des Sofa-Konfigurators
- Ausbau des Portfolios im Bereich Sofas & Co. sowie passende Wohn-Accessoires
Seedmatch: Warum sollten Investoren ab heute bei euch investieren?
Moritz v. Wilmowsky: Wir haben mit unseren handgefertigten Design-Sofas zu bezahlbaren Preisen ein tolles Produkt, ein hoch-attraktives Geschäftsmodell, das sich bereits bewährt und wir kennen die Hebel und Knöpfe, die wir jetzt betätigen müssen, um das Wachstum mit einer Wachstumsfinanzierung stark zu beschleunigen. Vor dem Hintergrund, dass sich der Online-Markt mit 40 % Wachstum pro Jahr immer schneller vergrößert und durch unsere First-Mover Position, sind wir ideal aufgestellt, das Wachstum zu heben. Mit der Unterstützung einer großen Zahl an Crowd-Investoren im Hinblick auf Kapital und als Multiplikatoren können wir unser Ziel von 40 Mio. Euro Umsatz in 2019 erreichen und ein für alle wertvolles Unternehmen etablieren. Zusätzlich macht unser Investoren-Vorteils-Programm für unsere Sofas & Co. das Investment besonders spannend!
Seedmatch: Moritz, viel Erfolg beim Fundingstart und vielen Dank für deine ausführlichen Antworten!
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